Restaurant Überfahrt

Wir besuchen ein — zweimal im Jahr sterngekrönte Restaurants, in diesem Jahr (Anlaß war mein runder Geburtstag) dachten wir uns, wir lassen es mal krachen. Einige Tage im Seehotel Überfahrt inklusive Menüs in allen Restauranrts im Hotel, einschließlich dem drei Sterne Restaurant Überfahrt. Wir kannten Christian Jürgens aus dem Fernsehen und fanden ihn extrem sympathisch, einen kompetenten Eindruck machte er außerdem.
Um es kurz zu machen, das Ambiente und den Service fanden wir hervorragend, das Essen war leider nicht so toll. Möglicherweise liegt es auch an uns, vielleicht sind unsere Rezeptoren unzulänglich und wir finden daher keinen Zugang zur Küche von Christian Jürgens, ich möchte das nicht ausschließen. Immerhin hat der Mann drei Sterne und wird ja auch hier sehr gelobt. Ich hatte bereits gewisse Bedenken, als ich die Karte mit dem 7 Gänge Menü las, es enthielt doch einige Zutaten, die ich selbst wohl nicht bestellt hätte, aber ich dachte mir ich lasse es einfach auf mich zukommen, der Mann weiß, was er tut. Nach diversen interessanten Amuse Bouche gab es dann in einer Kaviar-​Dose eine Kombination von (sehr wenig) Kaviar und (sehr viel) gelierter Roter Beete mit einer Schicht dazwischen die sich anfühlte wie weiße Schokolade aber nicht so schmeckte. Die Gewichtung zwischen der Roten Beete und dem Kaviar fand ich unpassend, die fruchtige Rote Beete hat mir persönlich viel zu sehr dominiert, der köstliche Kavar ging unter. Ich habe dann zum Kaviar jeweils nur ein wenig der Roten Beete genommen, was mir deutlich besser geschmeckt hat. Danach eine Brühe vom Langustino, die ich ganz lecker fand, leider war der Langostino zwar Geschmacksträger der Brühe, die war aber nahezu klar, es waren also keine Stücke vom Langostino darin. Das wäre mir persönlich sehr viel lieber gewesen. generell muß ich sagen, daß ich bei einem Menü für fast € 400, — pro Person inkl. Weinbegleitung etwas mehr Fisch und/​oder Fleisch erwartet hätte. Es gab ein Stück Zander und eine Keule von der Taube, das wars. Dafür gab es z.B. Frischkäse von der Ziege, dessen brutal intensiver Ziegengeschmack für meine Frau und mich nicht zu ertragen war, das konnten wir nicht essen. Die Keule von der taube war übrigens komplett mit Fuß und Krallen, was für den frankophilen Gourmet vermutlich keiner erwähnung Bedarf, ich fand den Fuß mit den angekokelten Krallen auf dem Teller etwas eklig (habe es trotzdem gegessen, das Fleich war wenig aber perfekt zart und ich war froh über das einzige Stück Fleisch des Abends). Was mir im Übrigen sehr gut gefallen hat, war die Weinbegleitung. Das waren besondere Tropfen, die hervorragend mit den jeweiligen Speisen harmonierten.
Natürlich sind die Erwartungen bei einem Restaurant dieser (Preis-)Kategorie sehr hoch. Das sind sie aber immer, wenn ich bei einem Restaurant esse, das sterngekrönt ist und bei dem ich für Essen und Trinken an einem Abend ab € 200, — pro Person auf den Tisch lege. Einige Restaurants haben für mich diese Erwartungen erfüllt, das Überfahrt definitiv nicht. Mein Eindruck an diesem Abend war, daß man sich viel zu sehr in Chichi, kreativem Design der Speisen und ausgefallenen Ideen verloren hat und das reine Essen, die Rohstoffe und der Geschmack ein wenig aus dem Fokus geraten sind. Für mich war es eine interessante erfahrung, die ich aber definitiv nicht wiederholen muß.

Mein erster Besuch beim Jürgens verlief mit gemischten Gefühlen.Ganz klar positiv hervorzuheben ist der 1a Service, das moderne, geschmackvolle und detailverliebte Interieur und die so nie nie zuvor erlebte Kreativität .Es wurde sehr viel Wert aufs Detail gelegt und alles wunderbar aufeinander abgestimmt. Das Restaurant in dem sehr schicken Hotel war auch unter der Woche sehr gut besucht.
Besonders die Art das Essen dem Gast zu servieren, sucht seinesgleichen.
Von brennendem Kohlehaufen unter dem sich Fleisch in Spitzkohl geschützt verbirgt,über ein gläserenes Gefäss aus dem sich langsam dieSuppe absiebt, bis hin zu kleinen Blumentöpfen gefüllt mit sehr leckeren Desserts aus einer Vitrine-​präsentiert als unsere Setzlinge.
Einzig geschmacklich muss ich leider sagen, habe ich mir mehr versprochen. Die Hauptgänge kosten um die 70 Euro und dafür hat es mich leider nicht vom Hocker gerissen, da habe ich in ein oder zwei Sterne Lokalitäten schon viel besser gegessen.
Am besten mundete mir noch die ‘Springroll’, languste im Teig.
Ein weiterer Minuspunkt ist der sehr lange Weg vom Restaurant zum Wc in der Lobby.
Fazit für mich: man sollte es mal erlebt haben aber nocheinmal wiederkommen werde ich wahrscheinlich nicht.

Allgemein
Nach einigen Erlebnissen in Sterne — Restaurants waren wir sehr gespannt auf den Koch des Jahres 2013 und erlebten leider den Flop des Jahres.
Bedienung
der Service war ok, aber nicht mehr; teilweise freundlich, teilweise ziemlich gleichgültig, einem 3 Sterne — Restaurant absolut nicht angemessen !
Das Essen
die Zubereitung und Präsentation der Speisen war kreativ, und das wars dann auch schon. Sehr kleine Portionen, geschmacklich ok. Keine 3 Sterne wert, bestenfalls 1 Stern, wenn überhaupt !
Preis — Leistungsverhältnis katastrophal, mit € 169.- hoffnungslos überzahlt weit weniger als die Hälfte wert !!!
Unglaublich, dass es Leute gibt, die sich hier positiv äussern.
Nie mehr !!
Das Ambiente
Traurig für diese Kathegorie. Keine Tischdecken. Fenster mit unattraktivem Blick.
Sauberkeit
Die Tische ohne Tischdecken haben geklebt.

allgemein
sind zu viele sterne tödlich?
in der folge möchte ich diesen titel erörtern, verweise vorab gerne auf meinen kommentar vom 15.1.14 auf eine gastkritik «kleebauer» vom 13.12.12., den ich vorab zum lesen empfehle.
quintessenz ist, das dieses restaurant bis gestern abend meine persönliche nummer 1 war (begründung siehe besagten kommentar).
was ist geschehen?
wir treffen gestern abend gegen 18.40uhr im hotel ein, reservierung im restaurant 19.00uhr. eine nette junge dame führt uns zum eingang, öffnet, will uns hineinbitten — und wird energisch von einem jungen herrn zurückgepfiffen, der uns klarmacht, dass das restaurant erst um 19.00uhr öffnet, wir könnten ja so lange in der hoteleingangshalle einen aperitiv oder so etwas zu uns nehmen. dies zum auftakt zeugt von suboptimaler organisatorischer professionalität, wir sind ja nicht im theatro oder auf witzigsmanns rheindampfer.
als von unseren eltern gut erzogene menschen verbringen wir noch gegen 17minuten im umkreis des gourmettempels und werden dann um 19.00uhr hineingebeten. kleiner stau am eingang, ein «vorpreschendes» zweites paar versucht den eingang zuerst zu erreichen (ich fand eher unbewusst), wird aber von einem energischen jungen herrn noch rechtzeitig zurückgepfiffen (was haben diese zwei personen wohl gedacht?).
der abend startet wie gewohnt souverän (wir kennen das ambiente aus der 2-​sterne-​zeit) und denken uns nichts böses. eindeckung, ambiente, auftakt bedienung, wir fühlen uns wohl. was auch sonst?
erstauftritt der sommelieuse! beim letzten besuch in 2013 hatte ich einen recht guten eindruck (fachlich begründet). die dame erkundigt sich nach unseren aperitivwunsch und stellt fest, dass nur zwei personen etwas alkoholisches zu sich nehmen möchten, eine überzeugende empfehlung für etwas alkoholfreies war nicht adhoc erkennbar. angesprochen auf einen von mir beim letzten besuch georderten spitzentraubensaft «den gibt es nicht mehr”-ok!
wir gehen ins studium des menüs über, unsere freundin berät ihren mann in einer leichten variation von menü ii, es ist eine gute stimmung beim genuss der aperitivs und der sehr guten crème auf stein zum «knäckebrot», ich erhalte das weinbuch!
mein hobby, ein schönes buch, hatte es beim letzten besuch schon studieren können, und das mache ich immer (ich tausche mich z.b. gerne über solche erfahrungen mit rene gabriel aus, oder dem «weinterminator»). zweitauftritt der sommelieuse! — ob ich fündig geworden bin. ich sage: nein, ich bin noch am lesen! «aber sie sehen schon, dass alle auf dem trockenen sitzen?!» nun, ich sehe gefüllte wassergläser undtraubensaftgläser, allerdings keinen alkohol mehr in einem glas! es wurde mir geduld gegeben, nun allerdings solange, bis ich bei servierung der springtime eine weitere bedienung bat, doch nochmal in sachen wein bei uns vorstellig zu werden!
zum essen: ich bin ein fan der kreativen küche von herrn jürgens, denke an so viele einstiege, kleine bäumchen mit gefüllten morcheln, blumentöpfchen mit kunstvoll zubereiteten pflanzen,… aber o-​ton meines freundes «hat es in der küche gebrannt?» diese äusserung zu der grillkohle mit den kaum davon zu unterscheidenden «chips» war doch weder augen-​noch gaumenschmaus. die einnahme von kohlekompretten erinnert mich persönlich an eine alternative zu imodium (ich unterstelle kenntnis, für was man das benötigt).
drei personen einigten sich auf menü i, der freund auf eine leicht abgespeckte form des menu ii, ergo unproblematisch für den logistischen gesamtablauf, an dem auch nichts einzuwenden war (wie erwartet).
für mich erstaunlich war, dass sich in der springtime bereits eine erstaunliche ähnlichkeit der steincreme aus dem entrée wiederfand, es gab exellente parts (z.b. war der gebratene zander ein gedicht!), aber die unterschiedlichkeit der gänge, wie ich sie kannte (wo ist sie hin?) hinzu kam eine minimal lauwarme brust ohne keule auf meinem teller, meine freunde betonten, es sei maximal lauwarm.
der patisseriegarten, einem sturm zum opfer gefallen, die sonst doch so toll präsentierten süssigkeiten in wurstform, käse, pilze (opfer des küchenbrandes?), dafür ein eher moderates übersichtliches ostertörtchen-​nanu!
leider nicht das, was ich bis gestern ausschliesslich kannte.
zum abschluss die rechnung: erstaunlicherweise findet sich eine weitere nicht georderte flasche wein auf der rechnung («trink 2, zahl3» heisst das wohl, leider war die nummer drei auch eine ganz andere bouteille und das motto hätte beim übersehen bedeutet: «trink2, zahl4»). das darf nicht passieren!
resümee: sind sterne tödlich? gestorben ist für mich seit gestern die ausschliesslichkeit meiner persönlichen nummer eins, er kämpft wieder mit herrn wissler um diese position. ich stelle mir persönlich die frage: ist ein abendessen in diesen restaurants kritischer zu sehen als ein mittagessen (ich war gestern erstmalig am abend hier, und habe ähnliche erfahrungen in bergisch-​gladbach getätigt). und last but not least: wenn ich die gastk…

Also dieser Koch, diese Küche hat uns «weggeknallt» um einen Begriff eines anderen Kommentar aufzugreifen
Die 3 Sterne, die diese Küche seit Ende 2013 hat, gibt es zu Recht!
Jedes Gericht ist stimmig, besonders und einfach ein Traum
Der Service entspricht und übertrifft die Erwartungen
Der Gast ist und bleibt König in diesem Restaurant
Bei 3 Sternen darf man sich aber bitte nicht wundern, das es zu Zweit über 500 Euro kostet!
Hotel und Restaurant ein Traum, ein Muss für Feinschmecker!

Allgemein
Einmal im Jahr gönnen wir uns etwas Gutes. Dieses Jahr fiel die Wahl auf das Restaurant Überfahrt in Rottach-​Egern im Rahmen eines Arrangements vom Seehotel Überfahrt. Das Restaurant liegt wunderbar am Ufer des Tegernsees. Die Einrichtung ist modern und von schlichter Eleganz. Das Restaurant hat ca. 40 Sitzplätze, die an diesem Abend nicht ganz belegt waren. Das Publikum war gemischt, wir fühlten uns einfach wohl. Menükarten lagen in einem Lederköcher mit persönliche Anrede und Unterschrift von Christian Jürgens bereit. Natürlich waren die Erwartungen hoch, nachdem der 3. Stern verliehen worden war.
Bedienung
Wir wurden nett empfangen und zu unserem schönen Platz geleitet. Als Apéritif empfahl man uns Champagner. Zu unserem 5-​Gänge Menü bestellten wir uns die passende Weinreise. Wir sagten, dass wir die Weinreise nur 1 mal möchten, weil wir nicht soviel vertragen. Ich hatte den Eindruck, das die Sommelière ein bißchen verschnupft war, weil wir nicht 2 Weinreisen genommen haben. Auch die Weinauswahl hat unsere Erwartungen nicht ganz erfüllt. Wir überlassen gerne die Weinauswahl dem Restaurant, weil wir uns dadurch die optimale Kombination von Speisen und Wein erhoffen. Optimal ist es wenn sich Wein und Speisen gegenseitig im Geschmack ergänzen. Bei dieser Weinreise, war das nicht immer der Fall. Bis auf die Sommelière war der Service erstklassig und sehr freundlich.
Das Essen
Amuse Buche:
Knäckebrot im Ast serviert mit Apfel-​Merrettichcreme auf dem Stein.
Ein richtiger Hingucker die Apfel-​Merrettichcreme aromatisch und passte hervorragend zum Knäckebrot. Die Apfel-​Merrettichcreme war farblich auf den Stein abgestimmt also grau. Ich war leicht verwirrt, weil ich den Geschmack und die Farbe nicht zusammenführen konnte. Nach dem zweiten Bissen hat mein Gehirn das aber dann begriffen und es schmeckte hervorragend.
Eicheln am Baum
Ein kleines Bäumchen oder Ast wurde hereingetragen an dem verschiedene essbare Eicheln hingen. Geschmacklich hervorragend und eine tolle IdeeTegernseer KieselnEin Baumrinde mit Tegernseer Kiesel auf drei verschiedenen Mousse zum ablecken gespritzt waren. Unter den Kieseln befanden sich noch Kartoffeln mit der Optik von Kieselsteinen. Die Kartoffeln waren mit einer Sauercreme gefüllt. Geschmacklich und handwerklich top.
Rote-​Beete mit Kaviar
Serviert in einem großen, hohen Becher gefüllt mit Eis auf dem eine kleine Kaviardose thronte. Unter dem Kaviar befand sich die Rote-​Beete als Gelee. Ein echter Gaumenschmaus.
Menü
Mon Cherie
Entenleber, Kirsche, Mais, KräuterWunderbare Kirschen auf Entenleber. Super lecker und ein Fest für die Augen.
Risotto
mit Kalbskopf, Zwiebeln und Vacherin.
Wunderbar cremig und geschmacklich top.
Jakob’s MuschelMaroni, Quitte, Sellerie.
Für mich eine außergewöhnliche Kombination. Eine außergewöhnliche Erfahrung, die optisch und geschmacklich einfach Klasse war.
Blattschuss
Rehrücken, Gemüse, Pilze, Rounnaiser Sauce. Einfach top.
Gewürzsoufflé
Punschauce, Ananas, Rosineneis, Nüsse
Das Gewürzsoufflé super fluffig. Die anderen Zutaten in Form eines umgefallenen Schneemanns in Kugeln versteckt. Das Rosineneis hervorragend. Ein Augen– und Gaumenschmaus.
Patisserie
Zimtsterne
Serviert auf einer großen Schale. Ein Hingucker. Ein Zimteis überzogen mit Kirschgelee.
Weihnachtskugel Kokos Lebkuchen

Das Ambiente
Die Einrichtung ist modern und von schlichter Eleganz. Das Restaurant hat ca. 40 Sitzplätze, die an diesem Abend nicht ganz belegt waren. Außergewöhnlich war, dass keine Tischdecken verwendet wurden. Das passte aber hervorragend zum Ambiente.
Sauberkeit
Wie es sich für so ein Restaurant gehört, war alles top.

Wonderful place where we spent an unforgettable dinner on valentines. Now Christian Jürgens finally was awarded his third Michelin Star– well deserved!!!

Der totale Witz.
Eingeladen worden, durchschnittliches Essen, unnötig pompös angerichtet, geschmacklich unspektakulär.
Ich erwarte von 19 Gault Millau Punkten, weggeknallt zu werden, und nicht haute cuisine, wie ich sie quasi überall bekomme. Hauptmecker: Gefüllter Kalbsbraten von undefinierbarer Konsistenz, Bier vom Fass war beim 2. Ausschank mangels Durchlaufkühler warm. Aber Hauptsache posen mit Fake-​Holzfass im Freien lächerlich.
Zum Glück gibts in Egern ausreichend Alternativen, abgesehen vom gelobten Tal zudem echte deutsche Gault-​Millau-​Künstler wie Halbedel in Bonn u.v.m.
Den vielen Russen und Arabern wird es aber sicher taugen, da es immer dort schmeckt, wo es viel Geld kostet.

Wir sind natürlich mit großen Erwartungen zum «Koch des Jahres 2012» gefahren. Der Abend war ohne Zweifel ein Erlebnis –allerdings in absolut negativer Hinsicht.
Der aktuelle Modetrend des Küchenchefs so ziemlich alles auf Kieselsteinen zu servieren (Achtung :wir sind ja am Tegernsee !) halte ich für eine völlig unnötige Spielerei. Optisch und geschmacklich grenzwertig.
Spielereien wie zu Holzkohle verarbeitete Gemüse– und Obststreifen auf Holzkohle zu servieren und mit einem albernen Geschmackserkennungsspiel zu verbinden ist bereits abartig. Erspare mir weitere Details zu dem 5 Gängemenü.
Wenn die Küchenphilosophie eines Koch des Jahres sich nur noch darüber definiert, möglichst absurde bis irre Produktkombinationen wie Blutwurst mit Seezunge usw. zu produzieren und alles abzulehnen was auch nur einen Hauch von Normaltät, Natürlichkeit oder Produktkonzentration hat — dann überlasse ich diese Art von Küche gerne den ach so großen Gourmetkitiker– und Fachleuten.
Das ist kein Feldzug gegen führende Haubenküche in Deutschland. Dafür haben wir viel zu viele wunderbare Abende von Sylt über Bergisch-​Gladbach, Baiersbronn oder Aschau erlebt !
Servicemitarbeiter bemüht — aber noch unprofessionell. Z.B.Nachschenken von Wein. Sommelierdame nervt und hält am Nachbartisch einen viertelstündigen Vortrag in einer Lautstärke, welche die eigene Unterhaltung praktisch unmöglich macht.
Auf der Speisenkarte werden ausschließlich zwei Menüs angeboten. Das ist für ein Restaurant in dieser Qualitäts– und Preiskategorie einfach zu wenig. Wer aus welchen Gründen auch immer mit diesen beiden Menüvorschlägen gechmacklich nicht zurecht kommt — hat nur die noch die Wahl das Restaurant wieder zu verlassen.
Dann noch eine Rechnung für 2 PAX über € 700,– 5 Gangmenü + Getränke). Frühestens jetzt stellt sich die Frage nach der eventuell vorhandenen eigenen Perversion.

Der Besuch im Restaurant Überfahrt in Rottach-​Egern ließ keine Wünsche offen: das Gourmetrestaurant wurde an diesem Samstagabend (4.2.2012) seinen Namen gerecht. Die Einzigartigkeit dieses Lokals liegt in der Vielfältigkeit, in der es sich in den Kreterien Qualität, Zubereitung und Dekoration der Speisen sowie Ambiente und Service zu anderen von mir besuchten Lokalen unterscheidet!
Meine Frau und ich entschieden uns für ein Menü mit sechs Gängen, wo man sich mit Ausnahme des dritten Gangs jeweils für zwei verschiedene Gerichte entscheiden konnte (was bei uns an diesem Abend auch der Fall war). Schwieriger war die Auswahl aus der Weinkarte, die mit einem sehr umfangreichen Angebot bestückt ist. Unsere Wahl fiel auf eine Flasche Rose Heger.
Vor Beginn des Essens wurde uns eine Mundfreude (Amuse Bouche) serviert. Einige appetitanregende, kleine und somit mundgerechte Häppchen waren der Anfang eines ganz besonderen Erlebnisses in der Gourmet-​Kochkunst, die der Chefkoch Christian Jürgens (
für uns an diesem Abend kreiert hatte.
Die nachfolgenden Gänge wurden zeitlich nach unserer Vorstellung
an unserem Tisch serviert und neben dem Amuse Bouche wurde uns im Laufe des
Abends ein weiterer Gruß aus der Küche präsentiert.
Der erste
Gang war ein confierter
Kaninchenrücken, Poverade (Artischocken),
Barigoule, Kräuter und Nuß oder eine Fischsuppe (die Präsentation, die ich nicht preisgeben möchte, war
eine Überraschung und trägt den Namen Unsere Fischsuppe). Beim Kaninchenrücken wurde das Kaninchen am Tisch im 80 Grad warmen Öl mit Aromaten sanft gar gezogen,
um es anschließend (in der Küche) in ein zartes Kleid aus Kräutern und klein
gehackten Nüssen zu kleiden und mit einer Barigoule-​Crème gefüllten Powerade
und einem herrlichen Artischockensugo und Kräutern zu servieren.
Im
zweiten Gang konnten wir wählen zwischen Jakobsmuscheln, Aubergine, rotes Curry oder
Goldbutt eine bretonische
Scholle mit Kopfsalat, Shiitake (eine Pilzart aus der Familie der Ölbaumtrichterlingsverwandten), Röstzwiebelfond und Koriander, wobei die
fleischige Qualität der Scholle durch die austarierte Interaktion von
formidablen Röstzwiebelfond, herbalen Kopfsalat und der Pilze auf eine höhere
Ebene gehoben wurde.
Der
dritte Gang war eine Kreation aus Spinat, Parmesan-​Crème, Kalbskopf und Landeipraline.
Der
vierte Gang war Reh mit einer kräftigen Rouennaisersauce, dazu Rosenkohl mit Nußschupfnuderl oder ein
glacierter Schweinebauch, Zitrus Aromaten mit Gemüse-​Cannelloni.
Im fünften
Gang hatten wir die Wahl zwischen einen Korallenriff (Mandarine, Nougat, Süßholz, Mascarpone) oder
Tarte Tatin (Apfel, Maroni,
Mandelmilch).
Der
Abschluss war eine Patisserie, eine Nach Tisch Kultur, wo wir unterschiedliche
Sorten von feinsten Gebäck und Schokolade serviert bekamen. Auf den dazu angebotenen Jamaica Blue Mountain Kaffee, exklusive für das Restaurant Überfahrt in Cona Kaffeemaschinen geröstet, verzichteten wir.
Als wir sehr zufrieden über den zeitlichen kulinarischen Ablauf, dem außergewöhnlichen Ambiente, dem perfekten Service immer wieder verbunden mit der himmlischen Geschmackstiefe eines jeden Ganges das Überfahrt verließen war die Mitternachtsstunde angebrochen und wir hatten wieder einen Grund zur Freude: vor neun Jahren, am 5. Februar 2003, haben wir in München geheiratet.

Einfach nur genial:-), wurden sehr freundlich Begrüßt mein Mann ist rollstuhlfahrer, trotz der 2 Stufen wurde er in das Restaurant getragen, leckerer Champagner und immer mal wieder zwischen den Gängen kleine geniale Aufmerksamkeiten aus der Küche sehr sehr lecker, ich bin Vegetarier auch das war für den Koch kein Problem. wier haben wunderschöné 3Stunden gegessen und getrunken das Preisleistungsverhaeltniss ist absolut gerechtvertigt

Eine meiner Hobbies ist das Sammeln von Kochbüchern jener Top-​Restaurants, die ich besucht habe. Im Buch soll sich dann noch der Meisterkoch durch eine Widmung verewigen. Ein Nachkochen von Rezepten, wie etwa jene von El Bulli oder Noma probiere ich gleich gar nicht, hier geht es «nur» um Reminiszenzen und bei den Bildern um ein Erinnern, ob ich vielleicht diese Speise vor mir hatte.
Christian Jürgens hat kürzlich ein neues Buch, «Das Kochbuch», herausgebracht und dort finden sich zu den Rezepten die zugehörigen herrlichen Bilder, man kann dies auf der Website des Hotels unter den «kulinarische Impressionen» nachempfinden. Diese Bilder sind von Profis perfekt fotografiert und jeder hat schon von Tricks gelesen, wie Speisen aufgehübscht werden. Sind die bildlichen Eindrücke in der Realität in der Überfahrt wiedererkennbar, oder wird auf den Fotos nur vorgegaukelt?
Es ist in der Realität genauso wie auf den Fotos! Unglaubliche, perfekt inszenierte Teller, manchmal auch Äste, Steine oder Bretter — hier quellen die Augen über: Präzise werden die einzelnen Komponenten zu einem völlig neuen Bild zusammengestellt, manchmal im Stile von Pointillisten angeordnet, manchmal die Speisen äußerlich vergleichbar mit der Dekoration gestaltet und damit verwirrend platziert. Jeder Teller wird als Kunstwerk präsentiert und ich musste diesen Eindruck zunächst «setzen lassen», bevor ich mich traute, quasi als Vandale mit dem Essen zu beginnen.
Die Menükarten befinden sich auf der Website des Restaurants, so dass man schon mal einen Eindruck hat, was einen das so erwartet. Die einzelnen Speisen sind immer nach demselben Muster beschrieben. Nach einer Überschrift folgt eine Aufzählung der wesentlichen Komponenten: Zum Beispiel Pfaffenschnittchen, also Sot l‘y laisse, Topinambur, Perlzwiebel oder als anders Beispiel Hyazinthe, also, Blaubeere, grüner Apfel, Sauerrahm, Pistazien, Amaranth, das Ganze angeordnet in der Form der Blume.
Zunächst kommen natürlich die erwarteten Grüße von der Küche: Knuspriges, verteilt auf einem Ast, dazu auf einem Stein ein leichter Aufstrich mit Trüffel. Grandios die Auswahl von Brot mit Butter: Warm und bestens präsentiert. Ach ja, dann noch die Murmeln: Drei Fruchtkugeln auf einem Haufen von normalen Murmeln — ästhetisch perfekt und geschmacksplatzend im Mund. Überwältigend das Speckbrot: Unter einem weißen Schaum, der nach Speck schmeckte, ein Hauch von gebratenem Speck auf einer warmen, knusprigen Scheibe Baguette, das innen mit Pilzsauce getränkt war. Natürlich setzten sich die Grüße vor und nach der Nachspeise noch fort…
Wochentags kann man ein Mittagsmenü zu 65,00 € oder die größeren Menüs wählten, wir nahmen das Menü II, also das kleinere Menü zu 125,00 € mit folgenden Gängen: Vom Acker, Kleine Fische oder Rouget, Pfaffenschnittchen oder Eine Hand voll Reis mit Brathühnchen, Waidmanns Heil oder BBQ, Hyazinthe oder pochiertes Landei.
Geschmacklich wird immer auf die Produkte und deren Eigenheiten gesetzt. So einen butterweichen Maibock kannte ich bislang nicht, die Sardine, also der Kleine Fisch hatte eine Intensität, die ich so nicht ahnte. Hier habe ich keine Effekthascherei erlebt. Zudem wirken die Komponenten wunderbar aufeinander, ergänzen sich, ohne zu einer Einheit zu werden. Man muss die einzelne Speise einfach langsam essen, die Komponenten in unterschiedlicher Reihenfolge, und das ergibt immer wieder andere Erlebnisse.
Bei den Getränken muss man in sich gehen und dann das Richtige auswählen. Es gab auch eine ordentliche Auswahl an Weinen, die meinen Geldbeutel nicht zur Aufgabe zwangen.
Der Service ist von herzlicher Aufmerksamkeit. Dies begann bereits bei der Ankunft: Das Hotel ist am Südende des Tegernsees gut ausgeschildert und leicht zu finden. Wenn man dann auf dem Rondell Porsche, Maybach oder ähnliche Vierräder sieht, ist man richtig. Dort selbstbewusst aussteigen und dem Service mitteilen, dass man im Gourmetrestaurant erwartet wird. Mit einer selbstverständlichen Freundlichkeit wird der Schlüssel entgegengenommen und ein «da wünsche ich einen besonders guten Appetit» gerufen. Der Service im Restaurant ist absolut souverän, allseits bereit, denn bereits kleine Signale werden wahrgenommen. Hier fühlte ich mich bestens betreut.
Die Platzierung der Tische ist genial und lässt den nicht vorhandenen Blick zum See vergessen: Man hat Sichtkontakt zu den Nachbarn und kann sich kurz über die unglaublichen Gourmeterlebnisse austauschen. Es herrschte an diesem Mittag ein Wohlgefühl vor, dass sich die Esser freundschaftlich-​distanziert voneinander verabschiedeten. Ein Grundgefühl, das ich so — kombiniert mit den anderen Eindrücken — noch selten erleben durfte.
Was soll ich sagen — GRANDIOS!

Weihanchstfeier 2011,
3 Personen. 2x Menü 1, 1xMenü2.
Publikum dem Preis entsprechend, keine Kinder.
Ambiente (keine Tischdecke, hat auch nicht gefehlt) puristisch, rustikal

Highlights:
Amouse Gouche:
Kurz nachdem wir Platz genommen hatten, kam ein Kellner mit einem Kiefernast. Wir dachten schon «bauen die jetzt noch die Deko auf» und «Das is bissl klobig», aber nein:
In den Zweigen waren für jeden 3 Häppchen. Sehr lecker
.
Entenleberzigarre
serviert im Aschenbecher, ein Parfait mit dem hilfreichen Hinweis, das bitte zuerst zu essen. Eingebunden ein brausepulver, das sich erst im Abgang entfaltet und uns hat staunen lassen.
…
Postkarte aus Thailand — Hummer und Aubergine
Die Aubergine hat ausgesehen wie «einfach né Scheibe Aubergine abgeschnitten»,
tatsächlcih wars ein sehr fein gewürztes Auberginenpüree mit dünner schwarzer Haut.
.
Pochiertes Rinderfilet
Sous-​vide (?) gegartes Rinderfilet, ca 100g. Schlicht und einfach das beste Rinderfilet, dass ich jemals gegessen habe.
…
Desserts:
Eis am Stiel auf rauchendem Stickstoff (?), sehr lecker. Highlight hier primär die Anrichtfrom.

Insgesamt: Sensationelles Essen, das man sich (so oft wie möglich /​einmal pro Jahr mindestens) gönnen sollte.

Kosten gesamt 300 € (nur eine Flasche Wein, Appertif, Wasser, …) p.P.

Komme wieder (einmal pro Jahr ;))

Im Rahmen eines Arrangements des gleichnamigen Hotels haben wir das «Gourmetrestaurant «besucht. Freundlicher netter Empfang und ein nettes Plätzchen in einem modernen Ambiente mit hohem Wohlfühlfaktor. Keine Tischdecke, kein Set und trotzdem edel. Der Service vermittelt einem das Gefühl Stammgast zu sein auch beim ersten Besuch. Wir hatten ein 5 Gang Menü das in Wirklichkeit mit den Zusatz Vor– und Nachspeisen eigentlich 8 Gänge umfasste. Alles war von wunderbarer Qualität und lebte von den verschiedenen konzentrierten Jus. Das Highlight für uns war der Kartoffelwürfel mit Trüffel aus dem sich flüssiges Eigelb ergoss und im Mund eine einmalige Mélange von Genüssen hinterlies. Es ist wohl der Renner auf der Karte seit Jahren.
Einziger Kritikpunkt sind die überteuerten Weine. Eine Kalkulation mit dem ca. 5 fachen Faktor ist bei einem Menupreis von 150,00 € untypisch und wird auch in den meisten 3 Sterne-​restaurants nicht erreicht. Ein Arneis von Bruno Giacosa um 15,00 € für ca. 80,00 € anzubieten ist schon heftig.

Ich habe noch nie etwas vergleichbares gegessen. Mit Zwischengänge und Küchengrüsse kamen wir auf 13 Gänge hervoragendem Essen in einer spitzen Qualität.
Die Darbietung der Speisen ist überaus kreativ. Alle Zutaten sind gekonnt in Szene gesetzt.
Der Abend war perfekt! Das Essen war perfekt!

Es war die lang erwartete Geschmacksexplosion

Fazit:

überaus empfehlenswert, auch das Hotel

Ich kann mich dem Geschriebenen nur anschliessen und möchte nicht alles wiederholen– daher nur ein grosses Lob für die kreative grossartige Küche und das schöné Ambiente! Wir haben diesen Abend sehr genossen– das Essen und der Service waren hervorragend und ein kulinarisches Highlight, was kaum überboten werden kann!
Übrigens– auch mein Mann war von der Amalfi-​Zitrone total begeistert!

Aufsteiger des Jahres 2008, Koch des Jahres 2009, Restaurant des Jahres 2010, 2 Sterne im Guide Michelin, 19 Punkte im Gault Millau, 5 F im Feinschmecker… die Erwartungen waren sehr hoch aufgrund dieser Superlative. Und sie wurden nicht enttäuscht, im Gegenteil, eigentlich sogar übertroffen. Es war ein perfektes Genusserlebnis wie schon lange nicht mehr erlebt, und wir hatten schon einige… Doch der Reihe nach…
Aufgrund der «Restaurant des Jahres 2010» Auszeichung des Magazin FEINSCHMECKER hat das Seehotel Überfahrt in der Vorweihnachtszeit ein spezielles Angebot aufgelegt: Übernachtung zum «Spezialpreis» und ein 5 Gänge Menu mit Weinbegleitung vom Koch des Jahres. Da mussten wir natürlich zuschlagen, vor allem weil wir in dieser Zeit auch etwas zum Feiern haben: am 26.11. ist unser Hochzeitstag. Also haben wir das gebucht.
Über das Hotel werde ich hier nicht berichten, dazu gibt es einen separaten Beitrag unter «Seehotel Überfahrt». Hier soll einzig und allein das Gourmetrestaurant gewürdigt werden.
Das Restaurant wurde vor 2 Jahren komplett neu gestaltet. Die Einrichtung ist dezent, wertig und elegant, aber ohne jeglichen Prunk und Pomp. Schlichtes Mobiliar, klare Linien, warme Farben, wertige Eichentische. Interessant ist das Konzept, die Tische wirken zu lassen, wie sie sind: es gibt keine plüschigen Dekorationen, auch keine Tischdecken. Das mag auf den ersten Blick für ein Sternerestaurant ungewöhnlich sein, ist aber bei genauer Betrachtung stimmig und gut. Alle Konzentration auf die Kreationen der Küche zu lenken ohne sich vom Schnickschnack drumherum ablenken zu lassen. Das Konzept wird ein bisschen kontrovers diskutiert, uns hat es aber ausnehmend gut gefallen. Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht bzw. trefflich streiten.
Nun aber zum Wesentlichen: der Küchenleistung. Die zu beschreiben fällt einem schwer. Begriffe wie «traumhaft» oder «grossartig», «galaktisch» oder «phänomenal» beschreiben mE nur unzureichend, was Christian Jürgens und sein Team dort zaubern. Wie gesagt: wir haben schon lange nicht mehr so ein Geschmacks– und Genusserlebnis gehabt, wie an diesem Freitag Abend. Christian Jürgens komponiert und präsentiert seine Kreationen reichlich unprätentiös. Es gibt keinen «zweierlei Klimbim an einem Schäumchen vom Brimborium auf einem Bett von getrüffeltem Firlefanz», sondern Gerichte wie «Schmankerl von der Gans» oder «Waidmann’s Heil», unter deren Überschriften dann einfach nur die Zutaten aufgelistet werden. Diese Präsentation und Namensgebung zeugt von einem hohen Maß an Selbstbewusstsein einerseits, erlaubt andererseits auch dem «ungeübten» Menukartenleser eine ziemlich genaue Einschätzung dessen, was ihn erwartet. Ich finde das toll.
Und die Präsentation ist durchaus witzig. Der erste Amuse Bouche kam «vorweihnachtlich korrekt» als Christbaumschmuck: kleine Leckereien vom Schwein, die als kugelige Häppchen mit einem Häkchen versehen an einem Bonsai Tännchen hingen. Urige Idee, und köstlich der Inhalt. Die weiteren Grüsse aus der Küche waren dann auch von einer Güte und Qualität, die ihresgleichen suchen.
Die Menüfolge ist sicher jedesmal anders. Bei uns setzten sich die fünf Gänge wie folgt zusammen: Schmankerl von der Gans (ein Traum aus Gänselebermousse, Ziegenfrischkäse und exotischem Pfeffer), Grüße aus der Bretagne (Bretonische Scholle, Gillardeau (eine der delikatesten Austern, leicht pochiert), Rettich, Reisessigveloute), gefolgt von einem aussergewöhnlichen Gang Lardo Raviolo (aus Lardo geformter offener Raviolo, Kräuterpüree, Wachtelei — getoppt mit erstklassigem weissen Albatrüffel (auf Wunsch, extra 9,50EUR/g), der Hauptgang dann Waidmann’s Heil (ein traumhafter Rehrücken, butterzart, Preiselbeer-​Pfeffersauce, belgische Endivie). Fantastisch!!! Eine absolute Krönung am Schluss war dann das Dessert: Zitrone Edition 2008 (eine Amalfi Zitrone, kandiert, gefüllt mit Sorbet). Diese Zitrone war ein absoluter Hammer…
Wenn ich Christian Jürgens’ Leistungen im Überfahrt mit meinen anderen Gourmetereignissen der letzten Zeit vergleichen sollte, würde ich ihn auch an die Spitze setzen. Poletto, Schuhbeck, Winkler, Steinheuer, Wohlfahrt — überall schon gewesen. Alle für gut und absolut Top befunden, aber Jürgens’ «Überfahrt» war ein absolutes Highlight. Warum der dritte Michelin-​Stern in 2010 nicht vergeben wurde, erschliesst sich mir nicht so wirklich. Aber das kann ja noch kommen… Wir werden auf jeden Fall wieder kommen. Danke für einen tollen und unvergesslichen Genussabend.

Wow — war das lecker!!! 2 Sterne, Koch des Jahres etc… alles mehr als verdient! Geschmacksexplosionen auf der Zunge, bestens betreut vom aufmerksamen Service, kenntnisreiche Weinempfehlung. Schön gemachtes Restaurant, tolles Porzellan — da kann ich gar nicht genug schwärmen.
Es gibt 2 Menues 8 oder 5 Gänge (knapp 200EUR bzw. 160EUR), am liebsten hätte ich alles probiert!

Am vergangenen Freitag war ich mit meiner Frau und mit Mibufra, der den vorstehenden Kommentar gechrieben hat, im Gourmetrestaurant Überfahrt. Diesem ausführlichen Kommentar ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wir haben alles genau so empfunden, wie unser Freund Mibufra es geschildert hat; es war ein unbeschreibliches Ereignis. Nicht nur die außergewöhnlichen Speisen, die sorgfältige und eindrucksvolle Präsentation, die diversen Grüße aus der Küche haben uns sehr beeindruckt, sondern besonders hervorheben möchten wir die über die Maßen freundliche und kompetente sehr junge und bemühte Servicemannschaft, die das Ganze auf eine sehr persönliche Art erst zu einem tollen Erlebnis gemacht hat.

Nach der Enttäuschung mit Christian Jürgens’ Nachfolger im «Kastell”´zu Wernberg — völlig zu Recht wurde er auf einen Stern zurückgestutzt — sind wir dem Meister jetzt mal an den Tegernsee gefolgt.
An der Enge zur Egerner Bucht gelegen, der Überfahrt eben, fällt das Hotel, groß und modern, aus dem Rahmen des oberbayerischen Voralpenstils. Lobby und Gourmetrestaurant präsentieren sich modern-​gediegen in Erd-​und Steintönen, perfekt durchgestylt bis ins allerwinzigste Detail.
Gewählt wurde das große Menü mit begleitenden Weinen.
Geboten wurde ganz großer Tellerzauber.
Im Gegensatz zu Jürgens’ früheren liebevoll inszenierten kleinen Gesamtkunstwerken, die in Variationen um ein Thema kreisten, präsentieren sich die Amuse Bouches jetzt in Form von molekularen Spielereien.
In einem Porzellanpokal tummeln sich zwischen schimmernden Glasmurmeln bunte Sphären, die mit Impressionen von scharfer Tomate und Olive auf das Kommende einstimmen.
Raffiniert Rustikales folgt — das Schinkenbrot, ein trüffelbuttergetränktes warmes Baguette, gekrönt von intensiver Schinkenschaumluft.
Dann ein fulminanter Einstieg ins Menü: In einer Tellermulde versteckt sich unter einem feinherben Ziegenkäsedeckelchen luftigcremige Gänselebermousse, zusammen mit fruchtiger Passionsfruchtgranitá und süß-​scharfer Honigkresse ein überwältigendes Geschmackserlebnis — zum Niederknien gut.
Es folgen zwei Fischgänge, handwerklich natürlich perfekt, aber ohne Überraschungen, zum einen ein Duett von Rotbarbe und Garnele, begossen mit einem Safranfischsud, zum anderen ein Fischlein, ich hab’ schon vergessen welches, jedoch schwamm es in einer hervorragenden Kalbsjus.
Endlich wird das legendäre Kartoffelkistchen aufgetischt. Gebettet auf feinste Trüffelcreme, oben drauf thronen Trüffelscheiben und beim Anschneiden gibt es flüssiges Eigelb frei, welches alle Geschmackskomponenten harmonisch zusammenführt. Zu schade, dass es so klein ist.
Aber jetzt kommt ja das mürb-​zarte Kalbsbäckchen, auf dem ein Scheibchen allerfeinster Kalbszunge sitzt. Eins von den wunderbaren Gerichten, die man bis zum letzten Bissen mit ehrfürchtiger Andacht verspeist.
«Golden eye», der einzige Gang, der besser in der Küche geblieben wäre, ein verflüssigter Stilton, bizarr in der Optik, dessen größtes Manko die dicke schlabbrige Haut ist, die sich oben drauf gebildet hat — das muss nicht sein, ich fische mir nur die güldene Sphäre aus der Mitte — ganz feine Aromen von Apfel, Quitte und Sauternes platzen im Mund.
Langsam geht’s dann ans Süße: Zuerst eine rosafarbene Rhabarbermousse von schön ausbalancierter Süße und Säure, auf einem mit Valrhonaschokolade bekleideten, erfrischenden Minzsorbet, danach ein Minigläschen, gefüllt mit genau einem Eiswürfel, der ein Babyspießchen mit Ananas und Camparigelee trägt; dann die Amalfizitrone, überdimensioniert, eine ganze Zitrone eben, kandiert und gefüllt mit ebenfalls Zitronigem, am Tisch geflutet mit leicht geliertem Champagner.
An diesem Punkt geht eigentlich schon nichts mehr, und die Amalfizitrone wird zur Hälfte in ihrem Schüsselchen zurückgelassen. Jedes Mal aufs Neue erstaunlich, wie man mit so kleinen Portiönchen so satt werden kann, und das, obwohl ich das unwiderstehliche begleitende Kartoffelbrot in weiser Voraussicht nur homöopathisch dosiert zu mir genommen habe.
Die üppigen Miniaturtorten werden dann auch fast übereinstimmend abgelehnt, denn kurz davor wurde etwas aufgefahren, was wie ein bayerisches Brotzeitbrettl daherkommt, neben einem Käse, der keiner ist, ein Würstl in Salamioptik — aus Schokolade und Nüssen — von dem wir hingebungsvoll Scheibchen um Scheibchen absäbeln, auf die Zunge legen und verzückt wie kleine Kinder warten, bis die Schokolade schmilzt und sich ein herrliches Prickeln entfaltet, winzige Feuerwerke– so muss es sich damals auch angefühlt haben, das erste Brausebonbon unseres Lebens.
Die Servicebrigade waltet in manch sternegekröntem Etablissement ja oft mit so sakraler Verbissenheit, dass alle Tischgespräche nur noch im Flüsterton stattfinden. Nicht so hier: Entspannt heiter, werden Speisen und die überzeugenden begleitenden Weine präsentiert und beschrieben, beflissen der Gast umsorgt.
Was jedoch überhaupt nicht geht, ist ein «nackter» Tisch. Wo der Dresscode auf der Reservierungsbestätigung sogar schriftlich fixiert ist — und natürlich brezel’ ich mich dem Anlass entsprechend auch gerne ein bisschen auf -, muss ich da an einem völlig unbekleideten Tisch sitzen?
Egal, wie schön die hölzerne Tischplatte auch sein mag, ich will sie beim Essen nicht sehen.
Ich will ein Tischtuch, am liebsten ein weißes — erst recht in einem Restaurant dieser Kategorie
Fazit: Herzlichen Dank an den Küchenzauberer

Seit Juli 2008 wirkt hier der 2-​Sterne Sterneküche von Christian Jürgens, ein extrem kreativer, handwerklich absolut überzeugender Küchenchef. Kaum dass er dort anfing, ernannte ihn die Zeitschrift Der Feinschmecker ein paar Monate später zum Koch des Jahres 2008.
Im Herbst/​Winter 2009 wurde im Seehotel Überfahrt Tegernsee umgebaut, es entstanden völlig neue Restaurants, auch die Sterneküche von Christian Jürgens erhielt das passende Ambiente, sogar mit Blick auf seinen Herd.
Verstecken müsste er sich nicht: als Entertainer ist Christian Jürgens hervorragend, ich konnte ihn einmal erleben, wie er auf einer Bühne vorkochte, was dann gleich als nächster Gang serviert wurde, und immer jemanden von den Gästen aus dazu bat, den er gleich einspannte, während er mit Geschichten rund um das Gericht über das Essen im Allgemeinen unterhielt.
Dass das Menü vorzüglich schmeckte, versteht sich von selbst.