Classificação do local: 3 Monheim am Rhein, Nordrhein-Westfalen
Immer wenn wir Bekannten sagten, dass wir im Hotel Bachmair am See logieren würden während unseres Aufenthaltes am Tegernsee, bekamen wir ein wissendes und anerkennendes Nicken als Reaktion. Dieses traditionsreiche Haus hat unverändert einen Bekanntsgrad, den manches Hotel gerne hätte. Da ist einerseits die Lage an der Egerner Bucht; nur durch die Uferstraße vom See getrennt. Aber da ist auch die lange Liste berühmter Namen, die hier genächtigt haben. Während unseres Aufenthaltes nahmen wir an der Halbpension teil, die uns im sogenannten Hauptrestaurant serviert wurde. Da dies seitens Küche, Service und den Räumlichkeiten organisatorisch der Bierstube angeschlossen ist, ordne ich diese Bewertung auch entsprechend der Bierstube zu. Aufgeteilt ist der Restaurantbereich in mehrere Räume/Stuben, die wandhoch mit dunklem Holz vertäfelt sind. Da in den meisten Stuben keine Fenster sind oder verdunkelt wurden, fehlt das Tageslicht. Die Beleuchtung sehe ich als dämmerig an, wobei bei mir aber keine Romantik aufkam sondern eher ein Gefühl der Bedrückung. Von einem Gemälde blickt ernst der alte Bachmair. Was er wohl von der heutigen Zeit denken mag? Für die Erläuterungen nehme ich einen Abend beispielhaft heraus, den ich mit Erlebnissen von den übrigen Abenden ergänze. Unsere Gruppe war an fünf Tischen platziert worden, zwischen denen an diesem Abend der(Ober-)Kellner hektisch hin und her rannte, um Bestellungen aufzunehmen. Statt sich auf einen Tisch zu konzentrieren, auch wenn die Gäste nicht gleichzeitig am Tisch waren, wechselte er sprunghaft von Tisch zu Tisch. Auch konnte er offenbar in einem Arbeitsgang entweder nur die Menüwahl oder den Getränkewunsch aufnehmen. Er startete mit dem Essen, damit die Küche arbeiten konnte und kam später nochmal zu den Gästen zurück, um die Getränke aufzunehmen. Beim späteren Servieren wurde es nicht weniger chaotisch, da nicht klar war, welcher Tisch welche Speisen bestellt hatte. Zurückhaltend agierte dabei der Restaurantleiter, der sich nicht wirklich in das Geschehen einschaltete. An den Folgetagen wechselte das Personal, aber der Service arbeitete weiterhin hektisch und gestresst, wirkte desorientiert und ohne Organisation. Auch wenn dann ein ungarischer Oberkellner das Heft stärker in die Hand nahm und mit Freundlichkeit und Fleiß versuchte, die Gemüter zu beruhigen, blieb während des Aufenthalts der Eindruck bestehen, dass die Betreuung einer größeren Gruppe in Halbpension das Leistungsvermögen dieses Team mit in meinen Augen sichtbar angelerntem Personal überforderte. Die Halbpension bestand aus einem Menü mit drei Gängen, wobei zu Beginn zwischen Suppe und Vorspeise gewählt werden konnte. Für den Hauptgang gab es drei Gerichte zur Auswahl und auch beim Dessert hatten wir Alternativen. Zusätzlich konnten wir uns an einem Buffet noch einen Salat zusammenstellen. Die Variation u.a. von Kartoffelsalat, Krautsalat, diversen Blattsalaten, Karotten und Gurken änderte sich dort während der Zeit nicht und blieb so langweilig wie am ersten Tag. Das konnte Bachmair schon besser. Die größte Enttäuschung kam dann allerdings am Tisch beim Essen. Die Kühlung am Buffet war nämlich so niedrig eingestellt(geschätzte 4−5°C), dass die Aromen perfekt totgekühlt waren und der Salat keinen Geschmack hatte. Es wurde mehrfach beim Personal und bei der Rezeption der Wunsch geäußert, die Temperatur beim Salatbuffet zu ändern. Erfolgreich war das leider nicht. Am ersten Abend hatten wir uns für die Suppe entschieden: «Kraftbrühe mit Maultasche». Dafür wurde Kraft und auch Geschick benötigt, um die stramme Maultasche mit dem Löffel in mundgerechte Teile zu zerlegen. Dagegen fehlte der Brühe jegliche Kraft. Etwas Salz bei der Zubereitung hätte Wunder bewirkt, in der Nachbereitung war das nahezu zwecklos. Als Hauptgericht hatten wir uns für den Wolfsbarsch entschieden, der nett auf mediterranem Gemüse angerichtet war. Aber auch hier war der Grundgeschmack fade, denn das Gericht war z.B. mit Salz sehr schwach abgeschmeckt. Das Dessert hatten wir uns danach geschenkt. Am nächsten Tag trafen wir die gute Entscheidung, auf die Suppe zu verzichten, denn wieder wurde an den Tischen nach Salz gefragt. Wir staunten dafür über die Größe unserer Vorspeise. In anderen Restaurants würde das als Amuse Bouche gereicht werden. Dafür waren wir längere Zeit mit dem Hauptgericht«Tafelspitz» beschäftigt. Das Fleisch war so zäh, wie der Volksmund den Status als«zäh wie Juchtenleder» beschreibt. Es hagelte Beschwerden und die Teller wurden reihenweise wohlgefüllt abgeräumt. Neben der Qualität der Zutaten stand immer wieder die Zubereitung in der Kritik. Überwiegend fehlte es den Suppen an Salz mit einer Ausnahme: da war die Suppe der Nachbarn gründlich versalzen. Wenn«Lende, im Ganzen gebraten» oder ähnliche Zubereitungen mit Fleisch auf der Karte standen, waren die Stücke regelmäßig durchgebraten und trocken. Seit Jahren waren für meine Frau und mich solche Menüs nicht mehr so unbefriedigend wie beim Bac…