KörberForum

Gestern Abend war ich im KörberForum zur Veranstaltung «Verschenkte Vielfalt: Falsche Ideale in Schule und Beruf — Remo Largo im Gespräch mit Claus Leggewie».
Bei Restaurants u. ä. fällt mir die Bewertung deutlich leichter. Essen, Bedienung, Ambiente etc. Nun gut, versuchen wir’s mal.
Das Ambiente ist schon beeindruckend. Die Adresse setzt natürlich hohe Maßstäbe, aber der große, helle und hohe Eingangsbereich mit gläsernem Fahrstuhl und der Forumsbereich mit Verglasung vom Boden bis zur Decke an drei Seiten wird dem Ort schon gerecht. Die technische Ausstattung ist vollkommen i. O. Gute Mikros, gute Lautsprecher, nicht zu laut und nicht zu leise. Beamer gibt’s natürlich auch.
Dafür gibt’s fünf Sterne.
«Bedienung»: die Kartenreservierung (unbedingtes Muss!) ist problemlos über die Homepage ab 14 Tagen vorher möglich. Es gibt grob geschätzt 300 Sitz– und vielleicht 50 Stehplätze. Da es keine Sitzplatzkarten bzw. –garantie gibt, empfiehlt sich frühes Erscheinen.
Die Damen am Empfang im Foyer waren sehr freundlich und hilfsbereit. Die Garderobe ist ebenso wie die Veranstaltung selbst kostenlos. Ab 18:30 war Einlass ins Forum. Angemeldete Gäste stehen auf einer Gästeliste und werden einzeln von zwei Seiten eingelassen. M. E. könnte dieses Verfahren optimiert werden, aber ich stand recht weit vorne in der Schlange, kam daher schnell rein und ergatterte einen sehr guten Sitzplatz.
Auch dafür gibt’s von mir insgesamt fünf Sterne.
Das «Essen», also die Veranstaltung selbst: die entsprach in mehrerer Hinsicht nicht meinen Erwartungen.
1. Ich fand, dass die zwar sehe nette und redegewandte Moderatorin zu viel Raum einnahm, dabei aber für meinen Geschmack auch zu wenig «aggressiv» bzw. «provozierend» war. Ein wenig mehr Biss hätte der Veranstaltung gut getan.
2. Die beiden Gesprächspartner passten überhaupt nicht zueinander. Ich finde beide auf ihre Art und in ihrem Fachgebiet absolut klasse. Remo Largo als Kinderarzt und Pädagoge vertritt eine kinderbejahende Pädagogik, die ich komplett teile. Und vom Soziologen Claus Leggewie und seinen Gesellschaftspolitischen Thesen bin ich ebenfalls ein großer Fan.
Aber: Leggewie kann auch noch hervorragend reden, klug, eloquent, witzig und so, dass man ihm mühelos folgen konnte. Largo hingegen kann besser schreiben als reden. Und so gehörte das Podium hauptsächlich Leggewie und der Moderatorin.
Zudem kam nach den anfänglichen Impulsreferaten auch «dank» der Moderatorin kein wirkliches Gespräch zustande. Es waren eher abgehackte Statements.
Und außerdem waren sich die beiden in ihren Meinungen (aus unterschiedlichen Blickwinkeln) zu ähnlich, sodass sich auch daraus keine kontroverse und interessante Diskussion ergab.
Letztendlich vermisste ich konkrete Aussagen zu den falschen und richtigen Idealen.
3. Das Publikum: nun ja, was soll ich sagen? Überwiegend ältere Semester, viele (ehemalige) Lehrer einige Eltern, eine Gruppe älterer Schüler. Mein ganz persönlicher, völlig subjektiver und möglicherweise falsche Eindruck vor allem über die Älteren: sattes Bildungsbürgertum. Z. T. Alt68er. Klatschen bei gesellschaftskritischen Thesen, haben es sich aber selbst in der Gesellschaft gemütlich gemacht. So gab es natürlich auch Thesen zum Thema Umweltschutz, die heftig beklatscht wurden, aber ich denke, dass die weit überwiegende Mehrzahl der Teilnehmer trotz hervorragender ÖPNV-​Anbindung mit dem eigenen Auto gekommen ist.
Dafür kann das KörberForum natürlich nichts, dennoch gibt’s von mir für das «Essen» nur drei Sterne.
Macht dann insgesamt vier Sterne, da ich ja wg. der Veranstaltung und nicht wg. den Räumlichkeiten und der «Bedienung» gekommen bin.

Die Körber-​Stiftung bietet meist interessante Veranstaltungen zu Themen am Puls der Zeit, zu denen man sich anmelden kann. Die Veranstaltungen sind kostenlos und für alle Bürger und Bürgerinnen offen.
Leider wird sie immer mehr zu einer riesigen Marketing-​Maschinerie, bei der die Gäste, die ja kostenlos an den Veranstaltungen teilnehmen, inzwischen etwas unschön mit einem Getränk nach der Veranstaltung abserviert werden, als wären sie Bittsteller. Man braucht sie als Beweis des eigenen Erfolges, und gleichzeitig stören sie. Hat man sich vielleicht ein «besseres» Publikum gewünscht?
Zu guten Veranstaltungen mit besonders interessanten, prominenten Referenten und Gästen funktioniert die Reservierung, (14 Tage vorher um 9:00 Uhr) gar nicht mehr, weil offenkundig Insider Plätze vorab für ihre eigenen Leute blockieren.
Die dort viel gepriesene Demokratie hat sich unmerklich zu einer leicht hochnäsigen, eitlen Promikratie entwickelt. Sympathisch ist das Ganze damit nicht mehr wirklich. Schade, denn die Körber-​Stiftung war eine wichtige Instanz in der öffentlichen Diskussion. Themen rund um Bürgerengagement, internationale Politik, alternde Gesellschaft, Kunst, Musik, Wissenschaft, Integration u.v.m. brauchen ein solches Forum. Ob der Umzug in die Hafen-​City, fast direkt gegenüber der «Elbphilharmonie» (!) den Machern die dafür notwendige Demut genommen hat? Schade wäre es. In jedem Fall sollten sie das nicht so lassen wie es zuletzt geworden ist.

Schöner Ort für Vertragsreihen und Podiumsdiskussionen. Die angebotenen Veranstaltungen laden zu einem regelmäßigen Besuch im Körber Forum ein. Mehr Infos zum Programm unter:

Interessante Vortragsreihe mit kostenlosen Veranstaltungen. Ein Punkt Abzug für die Qualität der Raumluft: bei vollem Saal viel zu warm und zu wenig Frischluft.

Ich bin immer wieder gerne im Körberforum.
Hier werden Themen der Gesellschaft durchgenommen. Interessante Veranstaltungen. Ich war letzten s auf einer VA zum Thema Exil-​Chilenen in Hamburg.
Dazu gibt es im Anschluß immer ein paar kleine Häppchen und Getränke. Schön hier mit den Referenten intensiver über das Thema sprechen zu können

Für Menschen, die nicht alles so lassen wollen, wie es ist ist das sympathische Motto der Körber Stiftung, die seit Ende 2005 ihren Sitz in die Hafen-​City verlegt hat. Kurz vor die Kehrwiederspitze, gegenüber der U-​Bahnstation Baumwall, ist die Körber-​Stiftung nach 47 Jahren in Bergedorf gezogen.
Im gläsernen Kubus des Körber-​Forums werden ambitionierte Veranstaltungen rund um die Themen Bürgerengagement, Integration, Wissenschaft, Dialog und Kultur angeboten, häufig mit prominenten Gästen.
Da mir aufgefallen ist, das doch einige Xing-​Mitglieder auch bei Qype unterwegs sind, möchte ich nur auf eine Veranstaltung der HafenLunch-​Reihe am Mo 25. Februar 2008 hinweisen: CEO Lars Hinrichs wird von 12.30−13.30 Uhr über Social Networking als Businessmodell sprechen und das Publikum zum offenen Dialog fordern.
Vielleicht eine schöné Gelegenheit mal all die Fragen los zu werden, die einem als Mitglied wirklich am Herzen liegen.
Im HafenLunch werden die Veränderungen des Stadtteils gespiegelt, in dem alte und neue Hafenarbeiter sich in Kurzvorträgen vorstellen, anschließend kann bei einem kleinen Snack diskutiert werden.
Zu allen Veranstaltungen ist eine Anmeldung notwendig, der Februar ist schon ziemlich ausgebucht die Freischaltung beginnt immer am 10. des Vormonates.

Im Körberforum gibt es einmal im Monat eine Mittagsvortragsreihe, den sogenannten Hafen Lunch.
Dabei gibt es nach vorheriger Anmeldung ein Lunchpaket (Brötchen und Saft, wie in der Schule früher) und ca. 45 Minuten Vortrag über ein aktuelles Thema
Eine gute Abwechslung wie man die Mittagspause verbringen kann

Das hat die große Hamburger Stiftung gut gemacht. Im Herzen der großen Stadt, an einem interessanten Ort hat die Stiftung ihr Forum eingerichtet, um mit Ausstellungen, Podiumsdiskussionen, Konzerte etc etc das kulturelle Leben der Stadt zu bereichern. Die Veranstaltungen sind zumeist gut besucht, beim anschließenden Sektempfang (gibt es nicht immer!) sind wir zuletzt in ein richtig nettes Gespräch verwickelt worden. Ein Blick auf den Internetauftritt lohnt (
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