Bürgerspitalkirche

Am Eck der Semmel-​/​Theaterstraße steht ein kleines und unscheinbares Kirchlein, nur der Dachreiter mit der kleinen Glocke gibt einen Hinweis auf den Zweck des Gebäudes.
Wer sie nicht kennt läuft fast zwangsläufig dran vorbei, denn direkt neben der Kirchentür ist der Eingang zum Weinhaus des Bürgerspitals.
Spätestens da merkt man, dass diese beiden Gebäude zusammen gehören.
Denn diese kleine Kirche ist die Hauskapelle des Bürgerspitals, daher kommt dementsprechend auch der Name.
Die Kapelle wurde im Jahr 1371 von Bischof Gottfried III. von Hohenlohe auf den Hl. Geist geweiht, dementsprechend ist ihr Patrozinium (wie des gesamten Bürgerspitals) das Pfingstfest.
Die Kirche ist ein klassischer gotischer Hallenbau, im Inneren nach mehreren Kriegsverwüstungen (1560 im Markgräflerkrieg, 1631 im Dreißigjährigen Krieg und 1945 im 2. Weltkrieg) jetzt sehr schlicht ausgestattet.
Nichtsdestotrotz hat die Kirche auch und gerade durch ihre Schlichtheit eine beeindruckende Wirkung auf den Besucher. Die Wände sind einfach in Weiß getüncht, aber die Kunst in der Kirche hat schon einige Highlights.
So ist der Altar mit einer silbernen Madonna aus dem 18. Jahrhundert geschmückt, an der linken Stirnseite des Langhauses eine Sandsteinmadonna von 1420, in einer Nische steht eine hölzerne Barbarastatue aus der Werkstatt Riemenschneiders.
Außerdem befinden sich in der Kirche noch die Grabmäler des Stifterehepaares des Bürgerspitals, Johannes und Mergardis von Steren
So ist die Bürgerspitalkirche — die eine der letzten erhaltenen Bauten des ursprünglichen Bürgerspitals ist — trotz ihrer scheinbaren Unscheinbarkeit — ein großartiges Artefakt der Kirchenbaugeschichte.