Intermezzo

Ich bin seit rund 12 Jahren Gast im Taschenbergpalais und dachte schon, dass es mit dem Intermezzo nicht mehr viel weiter bergab gehen kann. Tatsächlich habe ich schon seit einiger Zeit hier nur noch aus reiner Faulheit gegessen, wenn ich nicht mehr woanders hin gehen wollte. Das muss ich nun wohl oder übel ändern. Der Service hat sich nun dem mangelhaften Niveau der Küche von Herrn Mergner mit Riesenschritten genähert und das sogar noch übertroffen. Nachdem Herr Reese und nahezu die gesamte Servicebrigade Anfang 2011 das Weite gesucht hatte, herscht nun ein Ton, der an eine Hafenkneipe erinnert. Die mangelhafte Leistung wird mit großem Lärm und einer schon aufdringlichen Poltrigkeit durch den F&B Manager und den dazu genau so passenden Restaurantmanger wieder «wett» gemacht. Man möchte wohl mit viel Lärm und rustikaler Polterei dem Gast dartun, dass man sich besonders um ihn kümmere. Die Aufmerksamkeit hält aber nur kurz an, die Fehler dafür nachhaltig. So wird regelmäßig vergessen, was bestellt wurde, sogar vom F&B Manager (wie sollen die anderen es da besser machen ?) oder es wird dem Gast sogar mit demonstrativem Weghören begegnet. Die Weinbestellung ist hier schwierig, auch der Restaurantmanager kennt sich in seiner Karte nicht wirklich aus. Das Essen wies wieder einmal Mängel in der Frische und der Temperatur auf.

So, Bärchen hat für die Bewertung wieder einmal «Frühstück» angegeben und ich freue mich schon wieder auf den Aufschrei, dass Frühstück keine anrechenbare Einheit wäre. Aber wartet ab, es gibt mehr zu sagen.
Das Taschenbergpalais unweigerlich eine, wenn nicht gar die erste Adresse in Dresden. Wer hier in diesem 5 Sterne superior Haus einmal residieren darf, weiss, wie es sich anfühlt, kurz einmal König dein zu dürfen. Beginnend am Empfang, der freundlich herzlich ausfällt bis hin zum Service um den Gast, die Zimmer… hier wird die Messlatte sehr hoch gelegt und, was das Beste ist, auch gehalten. Da sind aus meiner Sicht das Bemängeln fehlenden Rohmilchkäses auf dem Frühstücksbuffet das Jammern auf hohem Niveau, zumal es so auch nicht stimmt. Das Frühstücksbuffet steht täglich ab 06.30 Uhr bereit und man kann dann bis 10.30Uhr bzw. Sonntag bis 11.00 Uhr schlemmen. Und das Buffet ist so bestückt, wie man es in einem Haus dieser Kategorie erwartet. Eine große Auswahl an Brot– und Brötchensorten, frisches Birchermüsli, eine tolle Auswahl an frisch geschnittenem Obst, Fischvarianten, Säfte, Tees, Cerealien, Aufschnitt, eine sehr schöné Käseauswahl, Würstchen, gegrillte Tomaten, Eierspeisen, die auf Wunsch zubereiteten Omelettes…
Dazu kommt dann noch der perfekte und unaufdringliche Service. Es beginnt damit, dass man freundlich an den Platz geleitet wird und den Stuhl zurechtgerückt bekommt (auch als Mann) und hört nicht damit auf, dass schon fast unbemerkt das Geschirr abgeräumt wird und man sich als Gast zu Hause fühlen kann. Also der perfekte Start in den Tag. Natürlich ist der Preis eines solchen Frühstücks, wie in Deutschland leider üblich, recht hoch angesetzt. Aber wie oft kann man in einem solch fast unbeschreiblichen Flair eines Schlosses frühstücken? Fast schon zu schön, kurz vor dem Abgleiten ins Kitschige, aber ein überaus perfekter Start in den Tag.
So, nun etwas gegen die Kritiker, es gab natürlich nicht nur Frühstück. Als Gäste wurden wir durch ein tolles Sächsisches Abenbuffet verwöhnt. Ich versuche einmal, die angebotenen Schmankerl, wenn man mal so sagen darf, aufzuzählen. An Vorspeisen wären zu nennen: Kräutergebeizte Lachsforelle mit Senf — Dillsauce, Kartoffelterrine mit Lachsschinken, Moritzburger Landpastete, Oberlausitzer Poletscho (eine angeblich Oberlausitzer Spezialität, die aber keinem der anwesenden Lausitzer bekannt war. Es handelte sich aber um einen speziellen, wohlschmeckend rustikalen Kartoffelsalat), Sächsiches Heringshäckerle, Geflügelsalat, verschiedene Salate, Sächsische Kartoffelsuppe. Nun zu den Hauptspeisen: gebratenes Zanderfilet mit Kohlrabigemüse, Schmorbraten vom Weideochsen mit Wirsing, hausgemachte Semmelknödel, Pilzragout. Als Dessert wurde aufgefahren: rote Beerengrütze mit Vanillesauce, Meißner Weincreme, Brot — Rosinenpudding, Eierschecke, Quarkkeulchen mit Apfelmus. Also, wem jetzt nicht das Wasser im Munde zusammenläuft… Auf alle Fälle hatte man einen großen Querschnitt durch die Dresdener und sächsische Küche, dazu wurde man von beflissenem, auch zu später Stunde noch freundlichem Personal (was bei unserer Truppe sicher gar nicht unbedingt leicht war) umsorgt, leere Gläser und Teller wurden bemerkt und für Nachschub gesorgt… Tja, natürlich habe ich von Allem gekostet. Es war jedes Gericht für sich schmckhaft, aber zwei Dinge waren besonders gelungen: das Häckerle, es war einfach toll, und der Brot — Rosinenpudding, zu dem es Eierlikörsauce gab. Was aber nicht heißen soll, dass es beiden anderen Speisen Abstriche gab.
Also eine klare Empfehlung.

Nach langer Zeit haben wir mal wieder im Taschenbergpalais übernachtet und das Restaurant besucht. Auffallend ist, daß es im Hause offenbar nicht gelingt, die Hotelgäste abends ins Restaurant zu «locken». Der wunderbar ruhige Innenhof oder die Gestaltung des Restaurants können es nicht sein. Ich vermute, die doch sehr abgehobenen Preise und die sehr «übersichtlichen» Portionen werden der Grund dafür sein. Für Euro 37,00 bekommt man 2 Scheibchen einer Milchkalbshaxe und nach gelindem Protest werden nochmals zwei noch kleinere Scheibchen nachgereicht. Keine 100gr. Fleisch, allerdings ein sehr schmackhafter Jus und eine Winzigkeit als Beilage. Hier muß man kräftig nachdenken, zumal das Bisonsteak ebenso als Miniatur durchgehen könnte. Die Weinkarte erscheint wenig ambitioniert; insbesondere sächsische Weinse sind völlig unterrepräsentiert. Der Service ist freundlich und ok. Ein Hinweis zum Frühstück, das sich seit 15 Jahren nicht geändert hat: In diesem Hause sollte man sehr viel höheres Augenmerk auf die Käseauswahl legen. Keine Rohmilchprodukte, sondern nur «Kunstkäse» sind sehr bedauerlich!

Sehr schönes Ambiente, fällt allerdings gegen dem Ambiente des Hotels etwas ab.
Essen und Bewirtung sehr gut, diskret aber sehr aufmerksam.
Die Gans war ein Traum!!!
Karsten

Ja, was sagt man zu einem Hotelrestaurant…
Über den Service kann man nix sagen. kompetent, professionell und die «hotel-​standarts» werden umgesetzt.
Das Restaurant find ich einfach zu kühl und unpersönlich — so ein wirkliches Gefühl von behaglich und angenehm kommt leider nicht auf.
…Hmm…die Küche. Ist entweder absolut Abhängig von der Tagesform der Köche oder von den arbeitenden Personen.
Was genau läßt sich aus der Sicht des Gastes recht schlecht sagen.
Es war ein auf und ab der Gefühle beim essen. Den einen Tag war die Kartoffelsuppe das was man auch als solches bezeichnen kann –schöné Konsitenz, gut gewürzt und schmackhaft-​. Den anderen Tag hätte man lieber Consomè vom Erdapfel sagen sollen –dünn, wässrig, geschmacksneutral.
Bei edn anderen Speisen verhällt sich das ähnlich. Ich erinnere mich an das Rinderfilet mit Kartoffelgratin und Ratatouille. Einmal wie aus dem Lehrbuch: Fleisch auf den Punkt gegart, Kartoffelgratin in Halbmondform und in super Bisskonsistenz und das Ratatouille mit Biss und tollem Geschmack. …ja… ein paar Tage später… Gleiches Essen — ander Gast (ich hatte sehr davon geschwärmt). Rind medium war gleich ein schweres Brandopfer, der Halbmond war mittlerweile zum lieblosen Vollmond geworden der auch ohne «die Dritten» problemlos gessen werden konnte und das Ratatouille hätte «Claus Hipp» auch nicht besser gekonnt.
Und das ist leider nicht die Ausnahme bei der Essenszubereitung — Mittelmäßigkeit wird super weg dokoriert…
Ich will jetz nich nur meckern! Die Essen sind sonst super, eine tolle abwechslungsreiche Karte und die Leckereien der Patisserie sind sensationell!
ABER: ein Restaurant mit solchem Anspruch und Namen sollte (auch bei den Preisen!) kontinuierlicher auf hohem Niveau arbeiten!
Also, grundätzlich sehr zu empfehlen — wenn der richtige Koch an der Pfanne dient.

Einfach ein Traum! Eines der schönsten Kulinarischen Erlebnisse meines Lebens! Ein herrliches Menü mit Weinbegleitung. Alles sehr stillvoll und trotzdem nicht zu drückend elitär. Ich kann nur sagen, dass sollte man sich mal gönnen.
Ich bin überzeugt, dass Preis und Leistung hier passen. Jedoch sollte man bedenken — die Leistung ist sehr hoch!