Türckische Cammer im Residenzschloss

An einem regnerischen oder kalten Tag ist das ein «must do»!
Die Ausstellung ist spannend, wenn auch nicht alles original türkisch ist, sondern aus dem ¹⁷⁄₁₈ Jhd. stammt, und zwar z.T. aus Deutschland. Einiges ist durchaus orientalisch.
Insgesamt lohnenswert.

Die Türckische Cammer ist die größte Ausstellung orientalischer Waffen außerhalb der Türkei. Am besten gefallen mir die geschnitzten Pferde in Lebensgröße im Eingangsbereich. Die Araber wirken so lebendig.
Sie ist Bestandteil des Schlosstickets und kann gleichzeitig mit der Rüstkammer und dem Grünen Gewölbe besichtigt werden.

Als Inhaber der Dresden-​City-​Card besuchte ich im Herbst vergangenen Jahres u.a. auch die Türkische Kammer. Der Besuch selbiger ist nämlich in der für Touristen durchaus interessanten Rabattkarte genauso enthalten, wie der von weiteren Museen, wie z.B. dem neuen grünen Gewölbe, der Galerie Alter Meister, Ausstellungen im Zwinger u.v. m., so dass sich dann auch der Preis relativiert — man muss eben mal ein Wochenende konsequent Kultur ansetzen.
Da es zu Zeiten August des Starken Mode war, im osmanischen (orientalischen) Stile zu feiern und sich dann nicht nur so zu kleiden, sondern auch das ganze Drumherum so gestaltet sein sollte, waren damals viele Gegenstände aus dem Orient nach Sachsen gelangt und ein Teil davon findet sich heute eben in diesen Ausstellungsräumen. Wie die meisten der kulturhistorisch wertvollen Museen, so kann man auch dieses nur empfehlen.

Beim diesmaligen Besuch wollten wir unbedingt die vor einigen Monaten im Residenzschloss eröffnete türckische Cammer kennenlernen. Wir kamen ohne Wartezeit hinein. Für zehn Euro erhielten wir Eintrittskarten, die die Ausstellungen im Residenzschloss mit Ausnahme des historischen Grünen Gewölbes umfasst.
In der türckischen Cammer sind Waffen, Dolche, Schwerter, Sättel, Zaumzeug und vieles mehr ausgestellt, die aus dem osmanischen Reich stammen und vom sächsischen Hof über Jahrhunderte gesammelt wurden. Nur wenige Exponate sind Kriegsbeute. Die meisten Stücke wurden angekauft oder durch Tausch erworben.
Der Orient ist bekannt für seine Pracht. Entsprechend eindrucksvoll sind die ausgestellten Stücke. Eine Pracht, die uns fast erschlagen hat. Interessant fanden wir mehrere Zelte, die August dem Starken und seinem Hofstaat für ausladende Feste im osmanischen Stil dienten.
Die Ausstellung ist nicht besonders groß, dafür umso sehenswerter. In einer Ecke gibt es PCs, auf denen man sich die einzelnen Stücke und ihre Geschichte im Detail ansehen kann. Ein Besuch lohnt in jedem Fall, gerade weil mit der Eintrittskarte die anderen Ausstellungen im Schloss mit besichtigt werden können, z.B. das neue Grüné Gewölbe, das Kupferstichkabinett, der Hausmannsturm mit dem Münzkabinett.