Bocksbeutelstuben

Hinter dem Germanischen Nationalmuseum in der Karthäuserstr. findet man die Bocksbeutelstuben.
Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Dass die Zeit verrinnt merkt man nur am fortgeschrittenen Alter der anderen Gäste.
Denn die Einrichtung wirkt schon etwas in die Jahre gekommen — alles sehr dunkel gehalten, die Tische einfach eingedeckt, wie ich es von den 80ern kenne. Wirkt aber nicht verkehrt, es passt zu dem Laden.
Der Garten ist recht gemütlich, schön schattig und ruhig.
Die Speisekarte lag schon auf dem Tisch, so dass man keine Zeit verliert und gleich mit dem Aussuchen beginnen kann. Die Karte bietet eine Auswahl an eher fränkischer Küche, die ja eher fettbetont ist. Da es gestern deutlich über 30 °C war habe ich mir nur einen Salat und ein Glas Silvaner und dazu ein Wasser bestellt.
Die Getränke kamen sehr flott, der Wein war (wie ich es von fränkischen Weinstuben kenne) sehr gut eingeschenkt. Das war mehr als ein 0,25l !
Der Salat kam dann auch schon, eine Variation von Blattsalaten mit gerösteten Körnern. Geschmacklich gut mit einem schönen balsamicolastiges Dressing (womit wir wieder in den 80ern sind). Was ich mich aber Frage: wieso waren da geschwärzte Oliven im Salat? Bleibt ein Mysterium für mich.
Für alles zusammen habe ich 15 € gezahlt, was ich durchaus angemessen finde.
So kann ich zusammenfassend sagen: gesundes Mittelmaß, d.h. 3 Sterne

Wir waren zu Fünft zum Abendessen in dem Lokal. Mein Bekannter wählte einen Rotwein. Die Weinflaschen werden an den Tisch gebracht und dort in die Gläser eingeschenkt. Die Flasche Rotwein war bereits angebrochen, als die Bedienung diese in das Weinglas füllte. Mein Bekannter, ein Weinkenner, probierte von dem Rotwein und stellte fest, dass dieser bereits Luft gezogen hatte und somit schon länger offen sein musste. Er kritisierte dies bei der Bedienung. Die Wirtin hinter der Bar hörte die Kritik und lachte laut und gehässig auf. Sie stellte klar, dass die Flasche nur einen Tag offen gewesen wäre. Mein Einwand, dass dies bei Rotwein schon zu lange gewesen sein könnte, wurde von ihr mit fassungslosem Kopfschütteln quittiert. Mein Bekannter bat darum, ihm eine frische Flasche Rotwein zu öffnen. Dieser Wunsch wurde ihm nicht erfüllt; die zweite Flasche war bereits ebenfalls offen. Wie sich später herausgestellt hat, kostete das Glas Wein stolze 6 Euro. Völlig inakzeptables Verhalten. Wir bestellten für 10,80 einen Theatertoast, eine Bekannte einen großen Salatteller für ca. 8 Euro. Der Salatteller bestand zu 90% aus grünem Blattsalat — das war alles. Beim Theatertoast stellte sich heraus, dass es nur zwei kleine Toastscheiben waren, auf dem ein kleines Schweinelendchen drapiert wurde, welche mit einer kleinen Scheibe Schinken und Käste überbacken wurde. Umrahmt wurde der Toast von einem Löffelchen Soße mit übersichtlichen Champignons. Als Vorspeise sicherlich lecker, aber keinesfalls ein Hauptgericht.

Fazit: überteuerte Preise, unbefriedigender Service — keinesfalls empfehlenswert. Wir gehen jedenfalls nie wieder in dieses Lokal

Fränkische Wurstpfanne sehr lecker, Schnitzel ok, Pommes gut Getränke leider nicht gekühlt!

Das Essen war gut, wir hatten Bocksbeutelstuben-​Pfännchen, Züricher Geschnetzeltes oder Karpfen. Gute Auswahl, Essen kam bei allen 5 Personen gleichzeitig auf den Tisch.
Die Innenräume haben mir persönlich nicht sonderlich gefallen; das wirkt etwas veraltet. Es scheint eher ein Weinlokal zu sein, bei dem man seinen Schoppen im Kerzenlicht trinkt. Aber tageslichttauglich finde ich das noch nicht
P. S.: Koch darf bleiben, aber wechselt Eure Tischdecken häufiger