Ich muss sagen, ich bin begeistert. Wir waren zu einem Geschäftsessen im Innenhof. Schon bei der Reservierung hat sich die Wirtin bereit erklärt, sozusagen exclusiv für uns zu öffnen. Der Empfang war überaus freundlich und im Innenhof war bereits ein Tisch für uns Vorbereitet und edel eingedeckt. Zur Eröffnung gab es ein Körbchen mit frischem Brot, dazu ein Schälchen mit eingelegten Oliven, Pepperoni und Paprika. Dem folgte ein Gruß aus der Küche in Form einer kleinen Portion Schinken mit Melone und ein wenig Feldsalat mit Balsamico. Das war nicht nur sehr lecker, sondern auch ansprechend angerichtet. Drei von vieren haben sich für den Wildsaurücken mit Rosmarienkartoffeln und gedünstetem Gemüse entschieden. Das Gericht war optisch und geschmacklich ein absolutes Highlight. Der Vierte Kollege hatte sich für einen Salat mit Stücken vom Rehrücken entschieden. Alleine schon vom Anschauen läuft einem hier das Wasser im Mund zusammen. Fazit: Wir haben sehr angenehme und ruhige zwei Stunden im Kirchbaur Hof verbracht, haben hervorragend gespeist und konnten uns ungestört unterhalten. Das Lokal ist nicht ganz billig, aber in Anbetracht der gebotenen Leistung ist es jeden Cent wert. Die Speisen werden frisch zubereitet und ansprechend präsentiert, das Ambiente ist sehr sauber und gepflegt. Ich kann das Lokal nur empfehlen und komme sicher auch privat wieder.
Restaurantkritike R.
Classificação do local: 5 Aarhus, Dänemark
Das Ambiente ist wirklich außergewöhnlich. Man fühlt sich ein wenig wie im Mittelalter, als man zu Hofe noch fürstlich zu speisen wußte. Die«Stubn» hat eine hohe Decke, die an der Seite zum Flur von massiven Steinsäulen getragen wird. An der Stirnseite hängt ein Wappen mit der Jahreszahl 1710. Das könnte hinkommen. Die Einrichtung besteht aus massiven Holzmöbeln. Die umlaufende Bank sowie die Stühle tragen Naturleder-Polster mit einer vornehmen Patina. Die Tische tragen zinnoberrote Leinendecken, die großen Platzteller sind aus reinem Zinn. Darauf liegen die gestärkten weißen Stoffservietten, kunstvoll zu einer Bischofsmütze gefaltet. Die Plätze sind sauber eingedeckt mit umfangreichem Silberbesteck und zwei Gläsern.
Die Speisekarte ist ebenso außergewöhnlich: Gebunden in dunkelbraunem dicken Filz, der Name des Hauses ist in Goldlettern eingeprägt. Das Angebot ist auf das Wesentliche reduziert: Drei Vorspeisen, drei Suppen, acht Hauptgerichte, davon sind zwei vegetarisch und eines mit Fisch. Auch schußfrische Wildgerichte sind im Angebot — der Küchenchef und Herr des Hauses scheint eine eigene Jagd zu besitzen. Zu Beginn erhielten wir ein Körbchen mit dünn geschnittenem Schwarzbrot und etwas Butter, die mit frischen Bärlauchblättern dekoriert war. Dummerweise fehlten an unserem Tisch die Brotteller sowie Pfeffer und Salz. Diese wurden aber sogleich gebracht, als ich die Bedienung nach zehn Minuten darauf aufmerksam machen konnte(sie ließ sich einfach nicht eher blicken).
Das Salatbuffet besteht aus verschiedenen Salaten(hausgemachter Kartoffel– und Krautsalat mit ausgelassenem Speck, frische Schwarzwurzel und rote Bete, Feldsalat, Karotten, Tomaten, Paprika, Kresse, Blumenkohl und Broccoli), drei Dressings(Vinaigrette, Thousand Islands, Joghurtdressing) sowie verschiedenen Ölen und Essigen.
Die scharfe Birnensuppe(5,50 Euro) war eine außergewöhnliche Komposition aus pürierten Birnen, frischem Ingwer und etwas Chili. Hervorragend von den Aromen und angenehm scharf auf der Zunge. Wirklich ein Genuß!
Das Lachsforellen-Carpaccio mit Ingwer-Zitronenöl und Salatbouquet(9,50 Euro) ist ein Klassiker des Küchenchefs. Als Kopfnote schmeckt man als erstes das Zitronenöl, bis sich nach einigen Bissen der Eigengeschmack der Lachsforelle entfaltet. Als Nachklang bleibt die milde Schärfe des frischen Ingwer, die durch eine Gabel voll des jungen Feldsalates rasch neutralisiert wird und die Abfolge von Neuem beginnen kann. Auch hier gehörte zur Dekoration frischer Bärlauch. Dazu empfiehlt sich ein Glas eisgekühlten Franken-Proseccos aus dem Fürstlich Castell’schen Domänenamt zu 4,50 Euro. Die fangfrische Regenbogenforelle aus dem Klosterquellwasser(15,50 Euro) war mit frischen Kräutern(Dill und Petersilie) gefüllt und auf dem Rost gebraten. Ein Traum! Die Forelle war schön durch und zart, die Kräuterfüllung gab dem Gericht eine elegante Note. Die Haut war leicht gegrillt und aromatisch, stellenweise einen knusprigen Hauch erahnen zu lassen. Dazu gab es Kartoffeln mit herzhaftem Eigengeschmack und etwas hausgemachter Sahnemeerettich auf Zitronenscheibe. Die zerlassene Butter wurde stilecht in einer kleinen Porzellansauciere in der Form eines Fisches serviert. Als die Forelle serviert wurde, bestellte ich gleich noch ein Viertel des vorzüglichen Silvaners(5,50 Euro). Leider wurde es vergessen, so daß der Fisch fortan in einfachem Tafelwasser weiterschwimmen mußte. Der ofenfrische Reiberdatschi mit Schwammerl in Rahm(9,50 Euro) war ebenfalls herausragend. Die Kartoffelspäné waren frisch gehobelt, die sechs Reiberdatschi hauchdünn und leicht knusprig. Überhaupt nicht fett — klar, weil sie im Backofen gemacht wurden und nicht in der Pfanne. In letzterer wurden nämlich die frischen Champignons angeschwitzt und mit wirklich nur einem Schuß Sahne verfeinert. Auch dieses Gericht war hübsch dekoriert mit etwas jungem Feldsalat.
Fazit: Außergewöhnliches Ambiente, exzellente und kreative Küche. Die Preise sind angemessen. Sehr empfehlenswert!