Die Klosterschänke war uns schon bekannt von Besuchen der Ruinen und des Mittelalter-Marktes. Nach reiflichem Überlegen und Lesen von Kritiken entschlossen wir uns zu viert des Sonntags hier zu reservieren zum Wildessen. Es ist ein stilvolles Ambiente, das zu dem Kloster-Nebengebäude passt und — für meinen Geschmack — nicht so «vornehm», dass man sich unwohl fühlt. Anfangs gab es eine Irritation, da nicht der gewünschte Fenstertisch angeboten wurde; aber das wurde dann zu unserer Zufriedenheit geregelt. Als Vorspeise hatten wir 3x Wildkraftbrühe mit Windbeutelchen — nicht überragend, aber wohlschmeckend. Die Hauptspeise bestand aus 2x Hirschroulade und 2x Rehbraten. Die Portionen waren reichlich, die Beilagen konnten nachbestellt werden — was ich positiv bewerte, besser, als die Hälfte zurückgehen zu lassen oder sich zu überfuttern: die Kroketten wurden dann auch sehr zügig nachgeliefert. Der Rehbraten war lecker, aber ein wenig faserig-trocken — ich kann mich erinnern, dass ich es bei Reh schon früher erlebt habe; ob die Kochkunst da noch besseres zaubern kann, sei dahin gestellt… die Hirschrouladen wurden jedenfalls einhellig gelobt. Besonders gelungen fanden wir das Birnen-Ingwer-Kompott und die Kombination Pfirsich mit Preiselbeeren, auch die Klöße waren sehr lecker. Die Krönung war allerdings der gebackene Grieskloß mit Pflaume. Die Bedienung war sehr freundlich und die Wartezeiten angemessen — wie auch die etwas überdurchschnittlichen Preise für eine halt gehobene Küche, wenn auch mit kleinen Abstrichen; aber ein Sternerestaurant hat noch ganz andere Preise — und dafür, dass sich alles in dieser wunderschönen Umgebung abspielt(die sonst meist mächtig Aufpreis oder Qualitätsabstrich bedeutet), waren wir sehr zufrieden.
Landga
Classificação do local: 4 Oldenburg, Niedersachsen
Kann man nur empfehlen. Besonders im Sommer wunderschön mit dem Blick auf die Klosterruinen.
OleClo
Classificação do local: 4 Oldenburg, Niedersachsen
Wir waren schon häufiger in der Klosterschänke essen. Es ist ein sehr nett eingerichtetes Restaurant, was besonders im Winter besonders gemütlich ist. Das Essen schmeckt super und ist auch reichlich. Preislich liegt es eher im gehobenen Segment.
Andreas S.
Classificação do local: 4 Hamburg
Nach einem Besuch der Huder Klosterruine kann man hier gegenüber der alten Wassermühle vortrefflich einkehren. Unter alten Bäumen sitzt man hervorragend im Grünen und genießt die Ruhe der Gegend. Dachten wir zumindest, als wir uns hier niederließen und vermutlich ist es auch an 364 Tagen des Jahres so. Nur heute hätten wir durch die Existenz eines leeren weißen Festzeltes gewarnt sein sollen. Kaum saßen wir an einem der 50 freien Tische und erwarteten die Kellnerin, da hörten wir aus der Ferne ein seichtes Getöse, das sich langsam zu ausgewachsener Blasmusik transformierte. Alarmiert drängten wir die Kellnerin, doch zur Bestellung zu uns zu kommen, doch die wollte erst einmal nachsehen, was an Kuchen vorhanden sei. Und so kam es wie es kommen musste: Der gefühlt 500 Mitglieder umfassende Spielmannszug bog um die Ecke und hielt natürlich ausgerechnet vor unserem Tisch. Dahinter ein Heer von teilweise schon etwas schwankenden älteren Herren, die unter der Last ihrer wie und wo auch immer erworbenen Orden fast zusammenbrachen, ein zackiger Befehl irgendeines Führers, dann schwärmte die Meute aus zum Bierfassen. Uniformierte sammelten sich um jeden Tisch und taten das, wozu eine solche Gelegenheit gut ist: Saufen und laut reden. Die Kellnerinnen hatten im Nu eine Batterie entsprechender Bierbehälter bereitgestellt und das Getöse begab sich ins Crescendo. Das klassische Szenario eines ländlichen Schützenfestes, also genau das, was der kulturhungrige Akademiker so richtig auf die Top Ten-Liste seiner Lieblingssituationen setzt. Kurioserweise hatten die Kellnerinnen uns nicht vergessen und bewahrten in der schwankend schwitzenden Masse erstaunliche Contenance. Wir bekamen monströs große Stücke des hausgebackenen Kuchens, wobei vor allem die Pfirsich-Schmand-Torte überzeugte. Wir aßen schnell auf und verzogen uns dann zivilisiert(als Zivilisten) ins Gelände. Die Klosterschänke ist vermutlich an 364 Tagen im Jahr ein schöner Ort, an diesem 365. war trotzt guten Kuchens nur Flucht indiziert Dennoch oder natürlich werde ich wieder kommen denn die Chance auf eine Wiederholung des Szenarios ist ziemlich gering.