U-Bahnhof Hauptbahnhof Süd

Hier gibt‘s Verbindungen in alle Richtungen, egal ob U-​, S– oder Fernbahn.
Abends und nachts trifft man auch Leistungsträger der Gesellschaft.

Hamburg Hauptbahnhof hat zwei U-​Bahnhöfe, nämlich Nord und Süd. Von beiden aus hat man Zugang zum großen Verkehrsknotenpunkt, der den Umstieg zu allen S-​Bahnlinien, zum Regional– und Fernverkehr der Deutschen Bahn bzw. anderer Bahnunternehmen sowie auch zu mehreren Buslinien bietet. Auch der ZOB mit seinen zahlreichen nationalen und internationalen Buslinien liegt in Sichtweite.
Während es in der Nordstation, wo die U2 und U4 halten, selbst zu Stoßzeiten relativ ruhig zugeht, findet in der Südstation, Heimat der U1 und U3, fast ganztägig ein schier undurchschaubares Gewusel statt. Für mich immer wieder faszinierend, dass es dennoch in der Regel ohne Rempler funktioniert, sich durch die Massen zu bewegen. Tägliche Übung «macht den Meister».
Abgesehen davon, dass die U3 je Richtung eine sehr große Röhre befährt, die U1 nur eine schlichte Röhre für beide Richtungen, finde ich persönlich die Station nicht herausragend. Aber gut, eigentlich muss sie ja auch nur zweckmäßig sein, denn lange aufhalten will sich hier bestimmt niemand.

«Dein nächster Beitrag wartet schon» sagt mir Unilocal.Und: «Was führt dich immer wieder hierher?» Ich sollte weniger einchecken.
Dieser im Grunde belanglose U-​Bahnhof zeichnet sich dadurch aus, dass er eingebunden ist in den Verkehrsknotenpunkt des Hauptbahnhofes. Hier treffen und kreuzen sich diverse U– und S-​Bahnen, der Regionalverkehr und Fernverkehr. Ansonsten fällt das Publikum auf: Multikulti passt hier, Menschen aus aller Herren Länder sind auf den Bahnsteigen und Verbindungstunneln anzutreffen. Über alle Gesellschaftsschichten hinweg. Und fast zu jeder Tageszeit ist es wuselig.
Das liegt sicherlich auch daran, dass es in nur wenigen Schritten so viele Ziele von diesem U-​Bahnhof aus gibt: der ZOB, das Museum für Kunst und Gewerbe, die Kirchenallee mit dem Schauspielhaus und Ohnsorgtheater, diverse Hotels und jede Menge Gastronomie, die Bahnsteige der anderen Zugverbindungen, die Wandelhalle, in der man rund um die Uhr einkaufen kann. Und schließlich lässt sich trotz aller Bemühungen die Drogenszene und das leichte Gewerbe nicht ganz verdrängen.
Gründe genug also, den U-​Bahnhof Hauptbahnhof Süd zu nutzen.

Wenn ich am Hauptbahnhof bin, dann meistens Hauptbahnhof Süd. Im Großen und Ganzen bin ich mit der Aufteilung ganz zufrieden. Eine Plattform für die U1 und nebenan die Gleise der U3. Dabei hat es die U3 aber deutlich besser getroffen als die U1. Während die beiden Bahnsteige der U3 schön weitläufig mit netter gerundeter Decke sind, ist der Bahnsteig der U1 so eng, dass es zu Rush-​Hour-​Zeiten wirklich kuschelig werden kann. Positiv finde ich aber den Bäcker, der oberhalb zwischen den Plattformen angesiedelt ist. Die Spritzkuchen sind hier der absolute Oberhammer, habe nie bessere in Hamburg gegessen!

Wenn man am Hamburger Hauptbahnhof die Linien U 3 oder U 1 nutzen möchte, dann muss man erst mal in der Regel einen etwas weiteren Weg auf sich nehmen.
Und der direkteste (zumindest ausgeschildertste) Weg etwa von der Wandelhalle aus führt ein Stück über den Bahnhofsvorplatz. Und im Eingangsbereich zur U-​Bahn-​Station darf man Klassikgedudel «genießen», das jedoch das Strandgut der Gesellschaft nicht absolut vertreibt.
In der Station selbst hat man ein bisschen Infrastruktur– und die Bahnsteige der Linien U 1 und U 3. Bei der U 3 besteht ja die Besonderheit, dass sie seit ein paar Jahren mehr oder minder (wieder?) eine Ringbahn ist– und man deshalb z.B., wenn man zum Bahnhof Barmbek möchte, in beiden Richtungen einsteigen kann. Macht dann ja «nur» eine Viertelstunde mehr oder weniger an Fahrtzeit aus.
Die Bahnsteige der U 3 sind zwar an sich älteren Datums– aber so richtig kommt hier die Geschichte nicht rüber. Dies ist natürlich schade. Denn andere Städte wie etwa Berlin schaffen es, dass man an/​in älteren U-​Bahn-​Stationen noch etwas den Geist der Geschichte spüren kann.
An sich hätte die Station ja Potenzial für vier Sterne– aber dafür ist mir ein bisschen zu wenig Geschichte spürbar. Und der Eingangs– und Passagenbereich eher etwas arg lala.

Die U-​Bahn Hauptbahnhof Süd ist Umsteige-​Haltestelle und Drehkreuz in einem.
An dieser Station hat man die Chance so gut wie alle S– und U-​Bahnlinien zu gelangen und weiterzufahren.
Die Linien U1 und die U3 nutzen diese Station, die in den letzten Jahrzehnten einen regelrechten Umbaumarathon erfahren hat. Sie wurde immer wieder erweitert und verändert, neue Durchgangswege für die Fahrgäste wurden angelegt und Wartehallen erweitert und modernisiert.
In diesem Bereich des S– und U-​Bahnnetzes ist die Gleisdichte mit am höchsten.
Von hier gelangt man nicht nur zum weiteren HVV-​Netz, sondern auch zu den Regional– und Fernbahnen der Deutschen Bahn, die direkt im Hauptbahnhof abfahren.
Dieser ist mit mehr als 450.000 Reisenden pro Tag, der meistfrequentierte Personenbahnhof in Deutschland.
Der ZOB, der Zentral-​Omnibus-​Bahnhof liegt auch nur einen Steinwurf entfernt.
Startet man vom Hauptbahnhof Süd seine Erkundungstour durch die City, sind die Alster, das Museum für Kunst und Gewerbe, die Kunsthalle, die Lange Reihe, das Deutsche Schauspielhaus, das Ohnsorg Theater und die Spitalerstraße, als Eingang zu den Hamburger Shoppingmeilen mit ein paar Schritten zu erreichen.