Seltsamer Restaurantbesuch. Normalerweise schreibe ich nur positive Berichte(es sei denn, ich wurde geärgert), aber hier waren die Eindrücke doch sehr eigenwillig und ich möchte das loswerden. Der Laden ist recht neu und erlangte gute Kritiken. Das macht uns per se neugierig. Die Karte bietet klassische französische Küche. Schon zu Beginn fielen Kleinigkeiten auf, die noch nicht richtig störten, sich aber summierten. Das Personal schien überlastet und der offenbar angespannten Situation nicht gewachsen. Das Platzieren am(reservierten) Tisch dauerte mehrere Minuten, wir standen verloren im Laden rum; bis sich dann später am Tisch jemand um uns kümmerte ebenso, da waren es dann sogar gut 10 bis 15 Minuten; andere Tische bekamen Brot und Öle, wir nicht. Es wurde schlicht vergessen(obwohl wir das 4-Gänge– Menü bestellten). Eine Frage für einen Apéritif bleib ebenfalls aus. Verpasste Chancen. Wir stellten relativ schnell fest, dass es sich nicht um Unachtsamkeit, sondern schlichtweg um Überforderung handelte. Unser Kellner war sehr freundlich und durchaus kompetent wie auch bemüht, konnte jedoch nicht alles alleine wuppen. Eine Kollegin hinter der Bar machte mehr, als sie musste, war ebenso freundlich aber noch unerfahren. Ganz entsetzlich empfanden wir eine Dame, die offensichtlich Servicechefin war. Uns würdigte sie keines Blickes, sehr wohl aber einigen Stammkunden oder Kumpels, mit denen regelmäßig Späße und Anzüglichkeiten in sehr anstrengender Lautstärke durch den Gastraum gebrüllt wurden. Interessant auch, wie das — im Gegensatz zu ihr selber — sehr freundliche und um Haltung bemühte Personal von ihr vor Gästen zusammengepfiffen wurde. Es ist natürlich Ihr Recht mit ihrem Publikum und /oder Personal umzugehen, wie sie das will. Dafür ist man ChefIn, dann aber gehobene französische Küche zu suggerieren, jedoch eine etwas halbseidene Eckkneipenatmosphäre zu bieten, ist schade und für die Preiskategorie unangemessen. Wir mögen das nicht und es ist für uns der Hauptgrund, nicht wieder zu kommen. Letztlich wurden die Kumpels des Hauses überwiegend aufmerksam und lautstark hofiert, während man selber sich häufig im Stich gelassen fühlte. Wir saßen streckenweise 10 – 15 min vor leeren Gläsern oder Tellern während die Servicechefin am Nachbartisch 1 m weiter unüberhörbar laut mit den Kumpels klönte. Als dann noch der Koch sich zu seinen Kumpels in den Gang hockte und Gäste quasi über ihn rübersteigen mussten(ohne dass es ihn — den Koch — gestört hätte), war die Sache fast schon klar. Als uns die gewünschte Nachspeise als«leider aus» genannt wurde, diese jedoch am Nachbartisch bei den Kumpels 30 Min später vom Koch persönlich vorbeigebracht wurde, war die Sache dann völlig klar: Der Laden interessiert sich vornehmlich für seine Stammgäste und Kumpels, aber nicht wirklich für uns. Hinzu kam die Kneipenatmo, die von der o.g. sehr lautstarken und dominanten Servicekraft in Verbindung mit ihren Kumpels erzeugt wurde. Und warum schreibe ich das jetzt alles? Weil es so schade ist. Die Einrichtung ist sehr geschmackvoll. Die Weine zwischen tadellos bis großartig. Drei meiner vier Gänge waren vorzüglich, bei den Hauptgängen war es leider einmal technisch gut, aber belanglos(Lammcarré) und einmal unnötigerweise verhunzt(man sollte unseres Erachtens zum Boeuf Bourgignon keine Bratkartoffeln reichen, die Röstaromen stehlen dem Fleisch komplett die Show). Geschenkt. Passiert. Ist auch Geschmacksache. Aber insgesamt ist da irres Potential in dem Laden. Solange es dort jedoch zugeht wie in einer Kneipe, werden wir nicht wieder kommen. Dazu ist es zu teuer und man bekommt Dinge von den anderen Gästen und der sehr lauten Servicekraft mit, die wir nicht mitbekommen möchten. Zudem wird die eigene Unterhaltung dann etwas anstrengend. Restaurantbesuch geht da für mich anders. Lebendig ja, aber nicht so. Bei 120EUR Zeche stehe ich gerne im Mittelpunkt des Geschehens. Hier schien es uns, dass wir eher Kulisse für die Kumpels und Teile des Personals waren. Aber der Laden ist neu, vielleicht ruckelt es sich noch zurecht.
Nigiri K.
Classificação do local: 5 Hamburg
Wenn ich den Satz«eine Bereicherung für Sankt Georg» höre, krieg ich eigentlich schon die Krise. Aber beim«Le Bön» trifft das total zu! Einfach auf der Langen Reihe den Durchgang neben dem Kiosk 87 nehmen, oder über die Koppel antanzen. Schon begrüßt einen französisch angehauchte, angenehme Atmosphäre, man darf sich über tolle und für Hamburg teilweise exotische Gerichte freuen. Ich bin jetzt nicht der absolute Gourmet Experte, aber ich würde sagen: klassische französische Küche neu interpretiert. Marlene, die den Service unter sich hat ist eine wahnsinnig tolle Person, und die halbe Miete für den Laden. Sonny, der Küchenchef ist total sympathisch, höflich, und kann super kochen. Ich wünsche euch viel Erfolg! Ach so: Super Ort für ein Date oder Dinner for 2 :)
Henning W.
Classificação do local: 4 Hamburg
Gemütlicher kleiner Laden, tolle Einrichtung, leckeres französisches Essen. Service könnte etwas aufmerksamer sein. Aber alles in allem toll!
Marion H.
Classificação do local: 5 Hamburg
Etwas versteckt in der Koppel, der Parallelstraße zur Langen Reihe, befindet sich das Le Bön. Die Einrichtung ist wunderschön und sehr stimmig, doch kann die Küche da mithalten? Ja, sie kann. Wir entschieden uns für die Barbarie-Ente und die vegane Wirsingroulade und wurden nicht enttäuscht. Die Ente ein Gedicht, das Gemüse schön knackig-frisch und die Sauce ein Traum. Die Gemüseroulade musste ich nicht dahinter verstecken, Kartoffeln und Pilze passten hervorragend und die Tomatensauce war ein fruchtiger Hochgenuss. Der Service war überaus freundlich und aufmerksam, keinesfalls aber aufdringlich. Die empfohlenen Weine passten perfekt und wurden fix serviert. Noch scheint das Le Bön zwar ein Geheimtipp zu sein, aber das dürfte sicherlich nicht lange so bleiben.