Peperoni

War einmal eine super Pizzeria. Leider schmeckt sie seit Monaten unterirdisch. Dazu kommt noch sehr unfreundliches Personal und ein sehr dreckiges Restaurant. Ich nehme mal an, dass hier der Besitzer gewechselt haben muss.

Früher sind wir von der Schule immer hierher gelaufen.
Jetzt erst wird mir das klar — der rme Mann.
Da taucht ein Haufen Jugentlicher, schreien, wollen irgendwelche Extras, glotzen immer nervös auf die Uhr und fragen andauernd über Mengenrabatt.
Der Mann hat Nerven aus Stahl.
Was ich über die Pizza sagen kann — es ist ok. Aber wenn man an ein Laden so aus der Schulzeit gewohnt ist, dann ist der Bezug zu dieser Stätte eher einerKantine ähnlich.
Ich mag es dadrin. Es irgendwie warm, weckt nostalgische Gefühle und es schmeckt auch ganz gut.

Willkommen im Philosophenimbiss! Hier denkt der Chef noch persönlich. Nicht nur, dass die Pizzen hier sehr undurchschaubare Namen tragen, wie etwa «die glückliche Morgenröte» und dass einen beim betreten ein in die Jahre gekommenes Che Guevara Plakat empfängt, nein man wird auch Empfänger der konkreten in Schrift festgehaltenen Erleuchtungsmomente des hier ansässigen und mönchisch fleißig ackernden Siddhartha. Direkt über Friteuse und Wurstbräter hängt eine Tafel auf der er in regelmäßigen Abständen auf Papier, welches sonst zum einwickeln von Pommes genutzt wird, sinnhafte Sprüche niederschreibt, über die man dann, während man auf die Bestellung wartet, ein wenig meditieren kann. Dass dieser immer lächelnde und fast schon grotesk sympathische Herr, der einen jedes mal mit einem «Halllloooooo!» empfängt auch noch eine sehr gute Currywurst und einen ebenso guten Falafel macht, macht einen Besuch umso lohnenswerter.