Wurstbude Am Schokoladenmuseum

Normalerweise steht sie am Deutzer Ufer, DIE Wurstbude Kölns. Dort sinnieren DIE Kommissare Ballauf und Schenk über Gott, das Leben und die aktuell aufgefundene Leiche, mampfen eine Wurst und trinken Kölsch — welche Sorte, das weiß man nicht, darf man nicht wissen, kann man darum nicht sehen, denn das wäre Schleichwerbung. Hinter den Ermittlern sieht man den Dom, wo die Sonne untergeht.
Normalerweise heißt: seit 1997 dreimal im Jahr. Wenn der Kölner Tatort an einem Sonntagabend über die Mattscheiben und Flachbildschirme flimmert.
Da bei einer durchschnittlichen Tatortquote zwischen 8 bis 10 Millionen Menschen aus Gesamtdeutschland zuschauen, denken inzwischen sehr viele Menschen, dass dort eine Würstchenbude steht. Wo sie als Kölntouristen — selbstverständlich! — auch ein Würstchen essen wollen.
Weil dort am Deutzer Ufer in der schnöden Wirklichkeit keine Würstchenbude steht, Tatortfans aber trotzdem nach der Würstchenbude fragen und irgend wer eine gute Geschäftsidee hatte, wurde eine errichtet, die jener aus der Fernsehwirklichkeit bis auf den letzten Senf gleicht.
Sie steht touristenfreundlich und — auffindbar am Schokoladenmuseum — also eigentlich genau Luftlinie von der der Fernsehrealität. Damit man sie auch gleicht erkennt, stehen dort ein grinsender Papp-​Ballauf und ein strahlender Papp-​Schenk und wünschen einen «Guten Appetit!»
Dem kann man sich nur anschließen.