Skulptur Fall der Mauer

Ein wirklich künstlerisch wertvolles Monument, dass wirkungsvoll den Mauerfall thematisiert. Inmitten der Siedlung der ehemaligen amerikanischen Garnison erinnert dieses Denkmal an ‘The day the wall came down’. Die Pferde sind sehr naturgetreu gestaltet, das Kunstwerk lädt zur Interpretation ein.

An Denkmälern und ähnlichen Stätten ist Berlin wahrlich nicht arm. Aber es gibt Denkmäler, Skulpturen, bei denen ich aus dem Staunen nicht mehr herauskomme. Und keine Beschreibung, kein Bild kann eigentlich den eigenen Augenschein ersetzen. Hier stand ich wirklich minutenlang, bin herumgelaufen, ein Stück weit herumgeklettert (ja, auf eigene Gefahr darf man den Sockel betreten und steht dann zwischen den Pferden– das gibt natürlich tolle Fotomotive) und habe alles auf mich wirken lassen und für mich interpretiert, was jetzt genau für was steht.
Vielfach sind ja moderne Denkmäler etwas, bei dem man sich fragt «Was will uns der Künstler damit sagen” — hier ist es anders, schließlich sieht man relativ schnell, worum es grundsätzlich geht. Aber dieses Denkmal hat so viele Details, die wirklich zur Interpretation einladen, fast schon zwingen. Und dies habe ich gerne auf mich genommen.
Der volle Name «The Day The Wall Came Down» sagt deutlich, dass es hier um den Mauerfall geht. Ausgerechnet am 9. November, jenem Schicksalstag der Deutschen (1918, 1923, 1938, 1989), fiel im Jahr 1989 die Berliner Mauer. Dies war eine Zeitenwende, eine Zäsur– aber ohne vorherige Entwicklungen in anderen Staaten des Warschauer Paktes wäre dies undenkbar gewesen. Ich bin ehrlich gesagt froh, dass ich diese Zeitenwende als Jugendlicher mit erleben konnte, mit erleben durfte– denn solche historischen Zäsuren gibt es nicht wie Sand am Meer.
Die Skulpturengruppe ist ein Geschenk amerikanischer Bürger an die Bundesrepublik Deutschland und wurde 1998 in der Clayallee direkt neben dem Alliiertenmuseum aufgestellt.
Kein Denkmal von der Stange– nein, es springt gleich ins Auge, dass hier insgesamt fünf Pferde über Mauerreste springen. Wobei es gleich auch auffällt, dass vier Pferde nebeneinander über die Reste springen, während ein fünftes Pferd weiter hinten steht. Sollen die vier Pferde etwa die Westmächte und das wiedervereinigte Deutschland und das fünfte Pferd die sozusagen zurückgebliebene UdSSR darstellen, deren Zerfallsprozess mit dem Mauerfall so richtig begann? Ja, hier kann man wirklich interpretieren.
Die Pferde dürften durchaus lebensgroß sein und sind sehr detailgetreu.
Zu den zahlreichen Details gehören exemplarisch die Namen dreier besonders prominenter Mauertoter. Des ersten Maueropfers, des im Grenzstreifen verbluteten Peter Fechter und des letzten Mauertoten Chris Gueffroy. Auch Mauerbemalung/​-​besprühung ist hier wiedergegeben.
Ein wahrhaft epochales Werk, das an einen historischen Wendepunkt erinnert Dass danach nicht alles so lief, wie es hätte laufen können, eigentlich sogar müssen (ich denke da z.B. an bis heute nicht in die Tat umgesetzte Aufgaben des Gesetzgebers aus dem Einigungsvertrag, der ja auch bald 25 Jahre wird…), ja dafür kann das Denkmal nichts.
Wäre das Denkmal an einem zentralen Ort– es wäre für mich ein Pflichttermin. Aber es ist hier eigentlich gut aufgehoben– in dem Bereich, in dem die US-​Verantwortlichen für Berlin saßen. Und im Alliierten-​Museum an die Teilung und die Tätigkeit der Alliierten erinnert wird.

Dieser Beitrag hat mich voll auf meiner gefühlsmäßigen Ebene erwischt. Unbeschreiblich der Anblick einer galoppieren Herde von Pferden in freier Natur, wild, entschlossen, einem gemeinsamen Ziel folgend… ich würde in diesem Augenblick gerne ein Teil von ihnen sein!!!
Ich kenne diese Skulptur bisher noch nicht u. werde sie mir bestimmt bald anschauen. Danke auch für all’deine bisherigen Beiträge, sie sind immer sehr informativ u. sprechen mich an, die Fotos unterstützen dabei das geschriebene Wort.

Dieses sehr spektakuläre Denkmal an den Fall der Berliner Mauer von 1989 nennt sich «The Day the Wall Came Down» — Der Tag an dem die Mauer fiel.
Das Kunstwerk wurde durch die Amerikanerin Veryl Goodnight erschaffen und im Jahre 1998 vor dem Alliierten Museum in Berlin Dahlem aufgestellt und durch den damaligen US-​Präsidenten Bush eingeweiht.
Für das ca. 4 Meter hohe und ca. 7,5 Tonnen schwere Memorial, hatte die Künstlerin mit ihren Mann in den USA über eine Million Dollar Spendengelder gesammelt.
Die Pferde stehen für freie Wesen, die eine Mauer durchbrechen. Recht interessant, wenn man dabei an frei-​wild lebende Mustangs in den Staaten denkt.
Fazit: Sehr ansehnlich. Eine gelungene Erinnerung an die Maueröffnung!