Waldfriedhof Dahlem

Friedhofsbesuche gehören für mich einfach zu Städtereisen dazu. Schließlich ergibt sich so zum einen immer die Gelegenheit, auf meist schön gestalteten Anlagen spazieren zu gehen. Und zum anderen kann man den einen oder anderen Prominenten «besuchen».
Diesmal hatte ich mich dafür entschieden, den Waldfriedhof Dahlem zu besuchen, der sich gut mit einem Besuch des Alliierten-​Museums verknüpfen lässt.
Man erreicht den Waldfriedhof Dahlem mit der U 3 über die Station Oskar-​Helene-​Heim, nach einem kleinen Spaziergang erreicht man den Haupteingang am Hüttenweg.
Da der Friedhof am Tag meines Besuchs wegen eines Staatsbesuchs leider ab 10.30 Uhr gesperrt war, konnte ich den Friedhof, der zu den schönsten Friedhöfen Berkins gehören dürfte, leider nur «anchecken». Für alle von mir ins Auge gefassten Gräber blieb leider keine Zeit.
Betritt man den Friedhof, der Anfang der 1930er Jahre am Wald (nicht im Wald) errichtet wurde, meint man zunächst, in einem Park zu sein. Zwei bebäumte Hauptalleen grüßen den Besucher, die Gräber sind eher geschützt hinter Hecken untergebracht.
Passend zum Friedhof sind sehr aufwändig gestaltete Gräber hier eher weniger zu finden, allerdings mehr als ein großer Name.
Praktisch gleich links vom Haupteingang aus findet sich das neueste Ehrengrab. Derzeit noch ohne Grabstein findet nun die letzte Ruhestätte des im Januar 2015 verstorbenen Altbundespräsidenten Richard von Weizsäcker.
Weitere große Namen, die ich etwa gesehen habe, waren Marie Elisabeth Lüders, Carl Hofer, Erich Mühsam und Harald Juhnke.
Zu finden sind hier aber beispielsweise auch Gottfried Benn und Karl Schmitt-​Rottluff, Klaus Gysi und Bernd Rosemeyer. Aber ich wollte ja rechtzeitig weiterziehen, um nicht am Ende noch Bekanntschaft mit der Polizei machen zu dürfen.
Ein definitiv würdiger, gepflegter Ort für letzte Ruhestätten — und für mich persönlich sicherlich eine B-​Probe wert, im den Friedhof komplett und ohne Zeitdruck erkunden zu können.

Der Waldfriedhof Dahlem liegt etwas abseits vom großstädtischen Lärm und Alltag im Bezirk Berlin-​Steglitz-​Zehlendorf.
Er liegt wundervoll grün gebettet, in einer sehr naturähnlichen Waldanlage am Rande des Grunewald am Hüttenweg.
Dieser Berliner Friedhof zählt zu den jüngsten seiner Art. er wurde erst 1933 eröffnet.
Vor dem Friedhof sind einige kostenlose Parkplätze für Besucher vorhanden.
Am Eingang befindet sich ein großer Infoplan mit Standorten der wichtigen Gebäude und Elemente. Dazu sind Ehrengräber bezeichnet. Zu den bestatteten Persönlichkeiten gehören u.a.:
— Harald Juhnke, Schauspieler, Entertainer
— Heinz Berggruen, Kunstsammler
— Curth Flatow Autor
— Roland Freisler, NS-​Jurist
— O. E. Hasse, Schauspieler & Regisseur
— Walther Schreiber, Regierender Bürgermeister von Berlin
Nach dem Durchschreiten der Eingangspforte, läuft der Besucher über einen sehr gut gepflegten Weg, welcher links und rechts eingebettet im schönen Grün und mit verschiedenen alten Bäumen liegt. Eine wundervolle Stille herrscht hier.
Die Grabanlagen nimmt der Gast erst wahr, wenn er vom Hauptweg abbiegt auf einen Nebenweg.
Her und da sind einige besonders schöné Elemente und Gräber zu bewundern.
Ein Besuch lohnt sich hier für einen schönen Spaziergang durch die Natur und durch die Berliner Geschichte. Persönlich wollte ich das Grab von Harald Juhnke besuchen, den ich als Künstler immer noch bewundere und nicht vergessen habe.
Fazit: Grüné Insel — Friedhof mit Wald-​Charakter!

Ein Bericht über einen Friedhof. Nicht unbedingt eine leichte Mission, wenn man daran denkt, dass hier die Endlichkeit des Lebens demonstriert wird. Ein schlimmer Gedanke und dennoch wohl der Sicherste, den es gibt. Das Leben ist endlich. Man vermag nicht daran zu denken, doch diese Lehre erfährt man bereits zu Lebzeiten.
Meine Großmutter ist auf diesem Friedhof seit Dezember 2001 begraben und findet dort ihre letzte Ruhestätte. 75jährig wurde sie dort zu ihrer Mutter beigesetzt. Ein schlimmer Moment.
Eine Trauerfeier kann man nicht rezensieren, ebenso wenig wie eine Urnenbeisetzung. Zu schlimm ist der Moment, den man dort erlebt hat. Anstatt der lieben Omi wird dort eine Metallurne in die Erde hinabgelassen. Unbegreiflich dieser Moment, doch auch aufschreckend, dass man sich für die guten Seiten des Lebens begeistern muss.
Der Waldfriedhof liegt ruhig gelegen in Zehlendorf in unweiter Nähe des Jagdschloss’ Grunewald. In der Mitte der Kirche steht die kleine Kirche, von der aus die letzten Meter begannen. Der Friedhof ist durch die distanzierte Nähe zu Wohngebieten sehr ruhig, beinahe ein Ort zum Entspannen. Hier kann man seine letzte Ruhe sicherlich finden.