Praterturm

Gestern Nachmittag habe ich es erstmals gewagt — ich bin mit dem höchsten Kettenkarussell der Welt gefahren, welches seinen Standort im Wiener Wurstelprater hat. 117 Meter ist der Praterturm hoch und damit fast doppelt so hoch wie das Riesenrad — wer sich traut, kreist in einer Höhe von 90 Meter bei maximal 75 km/​h in der Luft.
Der Ausblick von dort oben ist fantastisch, auch wenn man die schönen Bilder aufgrund der hohen Geschwindigkeit nur kurz festhalten kann. Was sieht man von dort oben? Das Riesenrad, die wunderschöné grüné Praterallee, den Stephansdom, den Donauturm sowie viele weitere bekannte Bauwerke. Außerdem kann man bei dem wunderschönen Ausblick über ganz Wien feststellen, wie grün diese Stadt eigentlich ist — hoffentlich bleibt das auch so.
Fünf Euro kostet eine Fahrt, Taschen und Schuhe kann man bei Bedarf im Innenbereich abstellen und dann kann es schon losgehen. Herzklopfen sowie ein erhöhter Adrenalinspiegel ist hier keine Seltenheit — beim Aufstieg in diesem Karussell merkte ich schnell, dass mein Puls schneller wurde und die Unsicherheit stieg.
Trotzdem habe ich das Spektakel durch lautes Singen zur Ablenkung sehr genossen.

Ein Besuch in den Prater war schon immer ein Highlight. Als Kind probierte ich alles Mögliche aus, anfangs waren es noch Hochschaubahnen, dann konnte mich auch kein Superman oder Imperator mehr abschrecken. Heute gehe ich den Prater Besuch etwas ruhiger an, irgendwie werde ich immer ängstlicher. Ich fahre lieber nur mehr mit ein paar Hochschaubahnen oder am liebsten mit Karussellen. Die sind schön ruhig und langsam, genau richtig für mich.
Im Prater steht seit diesem Jahr das welthöchste Kettenkarussell, der Prater Turm. 117 Meter Höhe. Mit Zahlen kann man die Höhe gar nicht richtig beschreiben, aber es überragt alles was der Prater sonst noch zu bieten hat. Fast wäre die Höhe schon Abschreckung genug gewesen, die Angst macht anscheinend auch nicht mehr vor Karussellen halt. Zum Glück wurde ich dann aber doch überredet, denn es war wirklich großartig.
Wenn man verdrängt hat, dass man in einem kleinen, zwar rationell gesehen absolut sicheren, aber gefühlsmäßig total unsicheren, Sessel sitzt, 100 Meter in der Luft und die Stadt zu seinen Füßen wird die Fahrt ein Erlebnis. Langsam dreht sich das Karussell im Kreis, langsam schwindet auch die Angst und langsam wagt man auch Blicke nach unten. Zum Glück dreht sich das Karussell lange, sonst hätt ich nicht so viel von der Aussicht mitbekommen.
Wien von oben Mal anders, die Füße baumeln über der Stadt, die Prater Hauptallee ist fast nicht zu sehen. Ein Wahnsinnsgefühl und einfach empfehlenswert, auch für die Ängstlichen unter den Pratergehern.