Culinarium

Allgemein
Silverser 6-​Gänge Gala-​Dinner. Es war ganz große Klasse. Das Essen kam in guten Abständen, war sehr ausreichend und lecker. Der Abend war begleitet von guter Live-​Musik. Sehr angenehm. Sowohl von der Musikauswahl als auch vom Können des Musikers. Der einzige kleine Mangel war die Tanzfläche. Alles in allem aber ein gelungener Abend. Besonders erwähnenswert wäre noch der rundum gute Service.
Bedienung
Sehr freundlich und zuvorkommend. Sehr nettes, gepflegtes Personal, das die Stimmung positiv beeinflußt hat.
Das Essen
Vorspeise:
Carpacio vom Tafelspitz — sehr gut. Angerichtet mit Salat und Balsamicosoße
Weißes Trüffel-​Süppchen — gut. Mit gefüllter Nudeltascheneinlage
Hauptspeise
Red-​Snapper-​Filet: Sehr gut. Mit Bandnudeln und Parmesan
Zwischennachspeise
Eis mit Marillensoße. Das süße hat richtig gut getan zwischendurch. War sehr gut
Hauptspeise
Kalbsmedaillon mit Süßkartoffelstampf und Bohnen im Speckmantel. Hier kamen wir dann an die Grenzen unseres Fassungsvermögens. Besonders loben kann ich aber die Haube aus Apfel und Nuß auf dem Filet.
Nachspeise
Verschiedene Variationen, die aber alle sehr gut geschmeckt haben.
Das Ambiente
Weiße Tischdecken, weiße Stuhlhussen, Hübsch dekoriert mit Silberglitzer und Sternen. Hat sehr gut ausgesehen. Sehr klassisch.
Sauberkeit
Das was zu sehen war, war alles sauber und gepflegt.

Zuerst möchte ich den Service und auch das Comedy-​Event ausdrücklich loben!!!
Wir waren jedoch wegen der (auch vom Koch bzw. Chef am Abend) hochgelobten Küche da und wurden leider zutiefst enttäuscht.
Das Menü war wie üblich fest vorgegeben und las sich auch ganz gut:
1.Kürbis-Cappuccino: War total versalzen und schmeckte nach Ochsenschwanzsuppe mit Klümpchen. Eigenartig fanden wir auch, dass der erste Gang auf der Karte von der Bedienung als «Gruß aus der Küche» serviert wurde… das kenne ich anders, sprich ein Gruß aus der Küche steht normalerweise nicht auf der Karte. 2. Pflücksalate mit Flusszander: Der Fisch (war definitiv kein Zander bei mir) wurde ewig warmgehalten und war total fade gewürzt. Der Salat war frisch und lecker. 3. Raviolo von/​mit Waldpilzen: Mehrere grausame Convenience-​Ravioli und bei mir waren leider nur Champignons (und sonst keine Waldpilze) auf dem Teller. Die Soße war auch extrem salzig und schmeckte sehr stark nach Brühe. 4. Perlhuhn-​Brust im Parmesan-​Mantel mit Topinambur-​Püree und feinem Gemüse: Wir bekamen ein (ähnlich wie beim Fisch) total vermurkstes Hähnchen im Parmesan-​Mantel oder eher Parmesan-​Matsch mit Kartoffelbrei und absolut ungewürztem Gemüse, das allerdings gedämpft war. Viele Gäste um uns herum haben auch vor allem das Gemüse liegengelassen. 5. Dessert-​Variation: Wurde als Überraschung erst kurz vor dem Servieren angekündigt: Ein Spritzer Mousse von der Zartbitterschokolade wurde auf dem Teller platziert daneben ein warmer Marillen-​Knödel (auch Convenience) mit Vanille– und Beeren– Sauce und in einer Schale lag noch eine Nocke vom Latte-​Macchiato-​Parfait. Einzeln wäre alles ok, aber Schoko-​, Aprikose-​, Vanille-​, Heidelbeere– und Kaffee-​Geschmack auf einem Teller ist einfach ein Tick zu viel. Aber das sieht wohl jeder anders. Für mich wäre weniger mehr gewesen! Mir hat auch nicht gefallen, dass für das Dessert die gleichen Teller mit Schale wie beim Salat-​Fisch-​Gang verwendet wurden. Man denkt dann beim Marillen-​Knödel an den faden Fisch und beim Parfait, dass dort eben noch der Salat drin lag. Naja, ich finde es halt unpassend.
Mein/​unser Fazit: Die Küche war stets bemüht lecker zu sein, was ihr leider nicht gelang!
Wir haben für 2 Personen mit Wein, Wasser und Espresso über 160 Euro ausgegeben und da muss ich leider sagen, haben wir gerade im Raum RT schon DEUTLICH besser und stilvoller gegessen.
Es war unser erster Besuch im Culinarium und wird leider auch unser letzter gewesen sein. Auch ein evtl. Catering kommt für uns nach diesem Abend leider nicht mehr in Frage. Dazu war uns die Küche viel zu ideenlos, langweilig und (vielleicht auch nur an diesem Abend) sehr enttäuschend abgeschmeckt und handwerklich leider in vielen Punkten nicht überzeugend, da Convenience-​Produkte verwendet wurden, die man aus anderen Restaurants kennt und nicht mehr sehen möchte. Schon gar nicht für den Preis!

Das Culinarium befindet sich im obersten Stock eines größeren Autohauses im Industriegebiet Mark West zwischen Tübingen und Reutlingen. Es ist kein gewöhnliches Restaurant mit normalen täglichen Öffnungszeiten denn hier findet ausschließlich Erlebnisgastronomie statt in Form von wechselnden Mehrgangmenüs gepaart mit kulturellem Rahmenprogramm wie zum Beispiel mundartliches Kabarett, Travestieshows oder Musikabende. Bitte beachtet die Termine auf der Internetseite. Wir sind heute Abend hier aus Anlass der Reutlinger Schlemmernacht.
Die Lage über den Dächern der meisten umliegenden Gebäude ist bemerkenswert, allerdings blickt man teilweise nur auf die Schnellstraße und das umgebende Industriegebiet. Der Innenraum ist durch die große Rundumverglasung jedenfalls angenehm hell und die Terasse ist im Sommer sicher eine willkommene Abwechslung. Die Einrichtung ist modern und sehr schick dekoriert mit viel blütenweißen Tüchern und großzügiger Kerzenbeleuchtung. Sehr romantisch, allerdings wirkt der große Raum ohne jegliche Unterteilung dem ein wenig entgegen.
Das Publikum heute Abend ist eher gehoben mit Gruppen junger Leute und schick gekleideten Paaren. Wir sind die einzige Familie mit Kindern. Da das Restaurant gut gefüllt ist, stellt sich bald ein erheblicher Lärmpegel ein, der eine Tischunterhaltung bisweilen etwas schwierig macht.
Der Service ist sehr freundlich und zuvorkommend, selbst unseren Kindern werden die Jacken abgenommen. Nachdem alle Gäste Platz genommen haben, werden wir vom Küchenchef persönlich begrüßt. Das schafft Vertrauen und eine angenehm gespannte Atmosphäre. Im Verlauf des weiteren Abends funktioniert der Service reibungslos und alle Tische werden fast zeitgleich mit den jeweiligen Gängen bedient.
Eine klassische Speisekarte gibt es hier nicht, da das Menü für die jeweilige Veranstaltung schon im Voraus festgelegt wird.
Unser Menü heute Abend bestand aus:
Kürbiscappucino
Frisches Brot mit Apfelgriebenschmalz und Kürbisbutter
Gebratenes Zanderfilet mit Salat
Rinderfilet mit Lauchspätzle
Birnenmousse mit Zwetschgenkompott und Nussparfait
Dazu tranken wir einen hevorragenden toskanischen Rotwein.
Ohne auf jeden Gang einzeln eingehen zu wollen: Die Speisen waren allesamt von exzellenter Qualität, aus frischen Zutaten gekonnt zubereitet und würzig abgeschmeckt. Auch wenn das Rinderfilet in der Mitte ein klein wenig zu blutig war und das Birnenmousse im Dessert etwas geschmacklos daherkam schmälert das keinesfalls den herausragenden Gesamteindruck.
Fazit: Eine Küche auf hohem Niveau die mit dem Ambiente und dem etwas ungewöhnlichen Konzept Schritt halten kann. Hier wird der Besuch ohne Zweifel zu einem besonderen Erlebnis. Abweichend zu den angekündigten drei Gängen bekommt man hier zum Festpreis sogar fünf Gänge serviert. Da ist also auch am Preis-​Leistungsverhältnis nichts auszusetzen.