Classificação do local: 5 Kiel, Schleswig-Holstein
Der Historische Krug in Oeversee ist ein wunderschönes altes Reetdachgebäude, die Wände weiß gestrichen und durch eine hohe Mauer von der mittelstark befahrenen B 76 abgegrenzt. Wir wurden gleich an der Hotelrezeption in Empfang genommen und in den gemütlichen Gastraum zu unserem Tisch geführt. Das Restaurant ist nicht groß und mit 8 Tischen gottlob nicht zu eng bestückt. An den Wänden hängen alte Stiche und allerlei Radschlossgewehre, Voderladerpistolen, Säbel und Degen. Gemütliche Stühle lassen auf einen angenehmen Abend hoffen. Wir wurden noch vor dem Erhalt der Speisekarte nach unseren Aperitifwünschen und Wasser gefragt. Man kann sagen, dass der Service sehr natürlich, unverkrampft, freundlich und kompetent agiert– allerdings: das Nachschenken des Wassers mussten wir meistens selbst übernehmen, eigentlich kein Problem, aber in Häusern dieser Kategorie gehört es doch zum Standard, dass dieser Service von der Bedienung übernommen wird.
Doch nun zum Essen: Um es kurz zu machen: Vorspeise und Dessert sensationell, dazwischen sehr gut mit leichten Kritikpunkten. Die Küche wünscht, dass die Menues tischweise bestellt werden. Wir hatten ein 5-Gang-Menue und wollten unterschiedliche Hauptgänge und unterschiedliche Desserts haben. Freundlich wurde uns mitgeteilt: «Kein Problem, machen wir selbstverständlich». Anerkennung, das fanden wir sehr gut. Die Vorspeise war ein Rehbockfilet mit Muskatkürbis und Wildkräutern. Das Fleisch war 24 Stunden mariniert, perfekt gebraten und wurde mit rauchigem Hawaii-Salz bestreut serviert. Einfach nur großartig. Es folgte ein Steinbeißersouffle mit Herzmuscheln auf Porre mit einer sehr aromatischen Kartoffel-Ingwersauce. Das Soufflé hätten wir uns etwas fluffiger gewünscht, zumal die Oberseite eine etwas trocken-feste Haut aufwies. Danach folgten Fördegarnelen(Bioqualität) mit Blumenkohl und Shiso Purple Kresse. Diese Kresse(erst seit 18 Monaten auf dem Markt) ist ein Genuss. Sie soll Kümmelaromen verbreiten, merkwürdigerweise meldete unsere Sensorik Marzipan. Egal– es passte. Dann ein Hirschkalbsrücken mit dem Saft aus 6erlei Pfeffer mit Rosenkohlblätten und Steckrüben. Sehr lecker, aber der Hirsch war zu durch und etwas trocken. Meine Frau bekam einen Kalbstafelspitz bei 64 °C 6h sous vide gegart mit Portweinsaft und Artischocken. Das Fleisch erhält bei dieser Garmethode eine einzigartige Konsistenz– wunderbar zart und intensiv im Geschmack. Kritikpunkt an der Küche: für die Beilagenwürzung sollte das Salzfass etwas weiter weg gestellt werden, darüber würden sich unsere Geschmacksknospen sehr freuen. Das Dessert meiner Frau war eine Variation vom Apfel: Sorbet, Beignet, Strudel Schaum etc., ich hatte Pralinenschaum/Valrhona«Grand Cru”/Pefferananas. Beide Desserts einfach ein Traum, den man immer weiter träumen möchte. Achja, bevor ich es vergesse: vor dem eigentlichen Menue kamen 3 Grüße aus der Küche, allesamt sehr lecker und selbstgebackene kleine Brötchen mit Olivenöl, Krauterquark, Kräuterbutter und normaler Butter. Brötchen werden gerne nachgereicht. Vor dem Dessert kam aus der Küche noch einmal ein Pre-Dessert, das die Geschmacksknospen optimal vorbereitete. Im Privileg kann man es sich richtig gut gehen lassen.
RK User (trine5…)
Classificação do local: 3 Porta Westfalica, Nordrhein-Westfalen
Unser Besuch im Privileg fing gleich mit einer Panne an. Trotz Reservierung im Gourmetrestaurant wurden wir zunächst in die Krugwirtschaft geführt. Auf unser Nachfreagen wurden wir schließlich umplaziert. Nach unserer Bestellung des 7-Gang Menüs mit Weinempfehlung, rechneten wir mit einer Art Degustationsmenü, bekammen aber eine Flasche Weißwein, zum Hauptgang ein Glas Rotwein und zum Dessert ein Glas Dessertwein… hm…das kennen wir anders und haben wir auch anders erwartet, besonders wenn man bedenkt wie hoch die Weinbegleitung im Gault Millau 2008 gelobt wurde. Das Essen war schmackhaft und mit viel Pfiff und Ideenreich angerichtet, wenn auch einige Zusammenstellungen nicht ganz so unser Ding waren, aber das ist eben Geschmacksache. Der ebenfalls im Gault Millau 2008 hochgelobte Service ging gar nicht. Die in der Küche sicherlich gut angerichteten Speisen kammen mit einiger Verzögerung an den Tisch: Das Oliveneis war geschmolzen, der Frischlingsrücken mit samt Beilagen nicht mehr ganz so heiß und der Fisch lapperig. Man fragt uns auch nicht mehr ob alles in Ordnung sei. Da wir an diesem Abend die einzigen Gäste waren, die nicht übers Hotel mit einem 3-Gang Arragement im Restaurant saßen, hätten wir uns sehr gefreut den großen Meister Bodo Lööck persönlich kennen zu lernen. Sicher war er mit den Arragements ausgelastet… schade! Angesichts des Umstandes, das wir an diesem Abend mit 2 Personen 295,00EUR bezahlt haben, wäre es höflich gewesen sich einmal kurz am Tisch blicken zu lassen.