Rieterschloss in Kornburg

(Siehe Foto unten) Das Rieterschloss mit seinem 18 m hohen Bergfried war im Mittelalter noch von einem gefüllten Wassergraben umgeben. Mit dem Bau der Kanalisation sank der Grundwasserspiegel und heute ist der Burggraben ein bepflanzter und begehbarer Schlosspark. Kornburg ist ein südlicher Stadtteil von Nürnberg. Der Name hat wahrscheinlich weder etwas mit dem Begriff Korn noch Burg zu tun, sondern leitet sich vom nördlich des Ortes gelegenen Höhenzug Kornberg ab, in dessen Steinbrüchen schon im 10. Jahrhundert Mühlsteine für Wassermühlen gebrochen wurden. Im Mittelhochdeutschen hießen Mühlstein und Mühle Kurn, Kürn oder Kürne. Während Kornburg als selbstständige Marktgemeinde nie über 1000 Einwohner zählte, stieg seit der Eingemeindung nach Nürnberg 1972 durch Siedlungsaktivitäten die Einwohnerzahl auf heute etwa 3500 an. (Siehe Foto unten) Das Rieterschloss wurde im 13. Jahrhundert errichtet. Die Gebäude umschließen einen rechteckigen Innenhof. Der Eingang mit Zugbrücke und der Turm befinden sich im Süden und ein ringförmiger Wassergraben umgibt das Ganze. Besitzer der Burg waren in chronologischer Reihenfolge die Herren von Kornburg, die von Seckendorff und bis zum Aussterben des Geschlechtes 1753 die Herren von Rieter. Gemäß der Rieterstiftung fiel das Vermögen danach dem Heilig-​Geist-​Spital zu. Besitzer im 20. Jahrhundert hießen Nüßlein, Mehling, Volkert und seit 1981 Kraus. 1632 wurde das Schloss wie weitere 82 Gebäude in Kornburg durch die Soldaten Wallensteins niedergebrannt. Der letzte Neubau erfolgte 1686, das Wappen über dem Eingang stammt aus diesem Jahr. In den Jahren 1922 bis 1927 ließ der damalige Besitzer Heinrich Nüßlein das Schloss komplett erneuern, welches zuvor seit 1851 als Mietshaus für einkommensschwache Personen gedient hatte. Der Nürnberger Antiquitäten– und Kunsthändler nutzte einen Teil der Innenräume für Gemäldeausstellungen, was dem Anwesen den Namen Schloss der tausend Bilder einbrachte. Vom heutigen Eigentümer werden einige der Räume des Schlosses als Ferienwohnungen vermietet. (Siehe Foto unten) Das äußere Tor der Schlossanlage mit blauen Informationstafeln für potentielle Feriengäste