Palumbo

Also mal wieder nach Münster und diesmal in das für mich neue Palumbo.
Vier Personen jeweils mit Vor– und Hauptspeise, eine Nachspeise, zwei Flaschen Wein, zwei Flaschen Wasser, zwei Grappae, zwei Espressi: 200 Euro ärmer aber gut gesättigt gingen wir nach Hause respektive ins Hotel.
Ich fang mal mit dem Verbesserungspotenzial an:
Eine der drei Servicekräfte fiel durch ihre eher schlechte Laune auf, die Chorizo (Vorspeise und Hauptspeise) war für meinen Geschmack zu scharf. Das italienische Wasser zu teuer (wen es noch nicht langweilt: es gibt gute deutsche Wasser in Glasflaschen für 1 € EK, die dann gerne zu 4 € VK abgegeben werden können. Wasser aus allen möglichen Ländern nach Münster zu karren und dann überteuert abzugeben macht einfach keinen Sinn!). An die Geräuschkulisse (das Lokal war voll) musste ich mich gewöhnen und wie von Paul W. angemerkt: nur Bares anzunehmen ist auch m.E. nicht zeitgemäß.
Aber:
Der Wein war gut und das Essen war lecker — was will man mehr?
Die gemischte Vorspeise (ja, ich weiß: gähn — Antipasti misto — ich kann es nicht mehr sehen) war nicht phantasievoll, nicht außergwöhnlich, nicht bemerkenswert arrangiert, aber es waren frische (!) Produkte (Austernpilz, Oliven, Schinken, Paprika, Zucchini, Melone und die o.g. Chorizo) sehr gut angemacht und abgeschmeckt — toll!
Zum Hauptgang hatte ich frische Pasta mit Lammfiletspitzen: das Fleisch war wunderbar zart!
Ich hoffe, dass sich die Qualität so hält (leider durfte ich in jüngster Zeit wiederholt ambitionierte Italiener besuchen, die ihr Niveau nicht haben halten können) und kann für den Moment sagen, dass es neben den vielen Gründen, warum ich es bedauere, nicht in Münster zu leben, jetzt einen weiteren gibt!

Keine Kreditkarten: völlig verständlich!
Aber:
Keine EC-Karten…gar nicht einzusehen — oder ?
Keine Weinkarte; lediglich vier oder fünf ital. Weine
von denen einer nicht vorhanden war;
von dem gewählten lediglich eine Flasche
Nur «machbar» was auf der Karte steht …
Hier befindet man sich noch im Aufbau; viel Erfolg!

Das Palumbo setzt auf rustikales Ambiente, wo die dunklen Möbel sich gut in das Lokal einfügen. Ich würde sagen es ist irgendwie eine Mischung aus «edel chic» und «shabby chic», denn einheitliche Bestuhlung gibt es nicht. In Teilen wirkt es etwas zusammengewürfelt. Unser Tisch & mein Stuhl war jedenfalls ein anderer als im Rest des Lokals.
Es wirkte alles sehr gediegen und ruhig. Es war durchschnittlich gefüllt. Die Karte ist sehr hochpreisig, bietet Kleinigkeiten und Hauptspeisen an, die bis zu 25,-€ kosten. Leider gibt es nirgends im Internet eine Karte, wo man mal schauen kann. Das Lokal hat nur eine Facebookseite mit Basisinformationen. Das könnte sicher mal etwas lebendiger gestalten.
Wir hatten eine Käse-​Salamiplatte für 8,50 € bestellt. War in Ordnung, aber kein Überteller mit Wow-​Effekt. Es waren sicher hochwertige Produkte. Salami war gut & würzig scharf. Der Käse war leider so gar nicht meins. :-/​
Mehr wollten nicht essen, waren ja nur als Fingerfood gedacht. Die Preise sind mir persönlich auch etwas zu hoch.
Gut finde ich, dass es Kloster Andechs-​Helles & –Dunkles vom Fass gibt. Lecker und sonst nicht so leicht zu bekommen in Münster in der Gastro.
Das Lokal leerte sich allerdings schnell und so um 22h waren wir schon die letzten Gäste. Danach fühlte es sich etwas mach Hoffen an, dass wir gehen… Wir sind dann gegen halb elf dem Wunsch nachgekommen und haben anderswo noch ein Helles geschlürft.
Für mich ein durchschnittliches Lokal, was sicher Ambitionen hat, aber für mich im Schnitt zu teuer in meinen Augen — offene Weine ab 5,50 €/6,00 € pro Glas…