Löwen An Der Residenz

Welcher Münchner kennt sie nicht, unsere «GlücksBringer?
Die Löwen stehen schon ewig hier am Münchner odeonsPlatz. Genauer gesagt vor der Residenz.
Jeder der daran vorbei geht, egal ob Münchner*da Sind auch die zugezogenen gemeint) oder Tourist, reibt an dem Löwen-​Näschen.
Vielleicht um wirklich ein wenig Glück zu erhaschen ;-)
Es heisst nämlich es bringt, es bringt glück wenn man die Löwen-​Nase berührt.
Bisher hab ich nur 1 mal berührt. Damals hat es mir kein Glück gebracht, aber vielleicht hab ich damals zu viel Hoffnung reingesetzt :-)
Selbst wenn es kein Glück bringt: witzig ist es auf jeden Fall mal dran zu reiben :-)

Endlich sind wieder alle vier Löwen an der Residenz da wo sie hingehören.
Aufgrund von Renovierungs– und Restaurierungsarbeiten waren sie nämlich bis vor Kurzem mal verschwunden.
Die Schnauzen glänzen, denn daran zu reiben soll angeblich Glück bringen.
Ich bin nun wirklich nicht abergläubisch, aber es gehört für einen Münchner einfach dazu, an den Nasen zu reiben, wenn man daran vorbei geht.
Und ich habe für Euch heute sogar eine Anekdote zu dieser Tradition.
Ein Spezl von mir, sogar auch ein echter Münchner, hat vor vielen Jahren auch mal von dieser Tradition gehört. Allerdings hat er gründlich was durcheinander gebracht.
Es muss wohl schon ein paar Halbe (Bier) später gewesen sein, als er am Odeonsplatz stand. Da sieht er die beiden riesengroßen Löwen an der Feldherrnhalle. Die Löwen vor der Residenz hat er wohl nicht gesehen. Und so hat er versucht, die Schnauze eines der Löwen an der Feldherrnhalle zu reiben. ;-)
Jedes Mal, wenn ich an der Felderrnhalle vorbei gehe, stelle ich mir mit einem Schmunzeln vor, wie er im Suff einen der Löwen erklommen hat um an die Nase zu kommen. Ich wäre zu gern dabei gewesen! :-)

Bestimmt jeder Münchner und auch manche der Münchentouristen haben es schon gemacht: Den Löwen vor dem Eingang zum Brunnenhof über die Fratze auf dem Wappenschild zu streichen.
Dies soll nämlich Glück bringen.
Wie das? Die Legende sagt es so:
Als König Ludwig I sein «gschlampertes Verhältnis» mit Lola Montez hatte, brachte ein Student an der Tür zur Residenz einen Schmähbrief an. Ludwig I war not amused und hat ein Kopfgeld auf die Ergreifung der Täter ausgesetzt. Der Student war dann sauer, weil seine Tat einer Gruppe und keiner Einzelperson zugeschrieben wurde. Daher hat er seine Tat wiederholt und wurde dabei natürlich gleich ertappt.
Ludwig hat das dann doch sehr imponiert, daß eben jener Student es nochmal gewagt hat, ließ ihn zu sich rufen und übergab ihm dann die Belohnung — er hat ja praktisch selbst den größten Beitrag zu seiner Ergreifung geleistet. Als der Delinquent dann die Residenz verließ wurden ihm die Knie schwach und um nicht zu stürzen hielt er sich an den Löwen fest.
So soll nun das Glück des Studenten auf jeden übergehen, die über die Löwenfiguren streichen.
Und so wie die eigentlich bronzenen, im Laufe der Zeit jetzt golden glänzenden Fratzen aussehen wird dieser Brauch häufig angewandt. ;)
Ja gut, die Löwen die vor der Residenz stehen sind nicht mehr die Originale… aber wir hoffen doch alle, daß der Zauber trotzdem noch wirkt. Oder?

Jede Stadt hat sie ja eigentlich, ihre Rituale. Und so, wie man in Bremen bei den Stadtmusikanten die Beine des Esels berühren sollte, da dies Glück bringen soll, ist es auch in München ein guter Brauch, bei den Löwen an der Residenz an die Näschen zu fassen. Und so wie die Eselbeine in Bremen, so sind auch die Löwennäschen in München an der Residenz durch die zahlreichen Berührungen «gezeichnet».
Erinnerlich hatte ich hiervon schon gelesen, bevor ich vor 15 Jahren das erste Mal in München war. Und dementsprechend wusste ich bereits bei meinem ersten Vorbeigehen an der Residenz, was zu tun ist.
Und ich stehe dazu– wenn ich hier langkomme, dann ist eine Berührung Pflicht. Ich gehe hier zwar nicht immer extra entlang, wenn ich in der Nähe bin– aber es ist schon mehr als einmal vorgekommen, dass ich mit jemandem extra hier entlanggegangen bin. Zuletzt Weihnachten 2013, als ich mit meiner Mutter in München unterwegs war.

Wie jetzt? Fast jeder Münchner und auch die Zugereisten gehen bei einem Innenstadtbesuch nen Umweg um an ihren Schnäuzchen zu reiben und dann gibt es nicht mal einen Geschäftseintrag für die Residenz-​Löwen auf Unilocal?Das muss ich natürlich ändern, denn die Löwen sind Kult — und Kult ist King, genau wie der Löwe als König der Tiere bekannt ist!
Für alle diejenigen, die die großen Löwenfiguren am Seiteneingang zur Residenz bisher noch nicht kennen. Der Sage nach bringt es Glück (ich dachte ehrlichgesagt bis vor meiner Recherché immer, dass man einen Wunsch frei hat), wenn man einen der Löwen am Schnäuzchen reibt. Und auch wenn über zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland sich als «nicht abergläubig» bezeichnet, ist es doch schon sehr amüsant mit welcher großer Zufälligkeit der Münchner Passant oder Radler ausgerechnet vor den Löwen Rast macht um sich aus Jux und Dollerei hier glücklich zu reiben. ;D «Hach, ich glaub ja nicht dran, aber es macht halt so Spaß!» wer hat ähnliche Aussagen noch nicht selbst von sich gegeben? Ich hab mich schon dabei ertappt, wie ich meinen frühmorgendlichen Joggingpfad mal einfach so in Residenznähe verlagert hab, denn Abwechslung hält ja angeblich den Geist fit, pahhhh!!! Da war der Wunsch zum Wünschen der Vater des Gedanken und auch der Antreiber für meinen ach so spontanen Joggingausflug zu den Löwen. Für mich sind die beiden Könige der Tierwelt in jedem Fall Teil der Münchner Stadtgeschichte. Immer wieder schön hier die Tourigruppen beim Rubbeln und Grinsen zu beobachten. Herrlich!
Von mir gibt es auf jeden Fall einen imaginären «Must-seen”-Button und fünf Sterne für ein kleines Fünkchen Wünsch-​dir-​was-​Feeling in MInga!