Klangsteine in der Gasse

Nach der Fertigstellung des jüdischen Zentrums 2006 auf dem St. Jakobs-​Platz war plötzlich zwischen dem Gemeindezentrum und dem Parkhaus am Oberanger eine schmale Gasse übrig.
Was tun damit? Da hatte der Bauträger eine Idee. Wir machen da eine Kunstinstallation und verbinden gedanklich diesen Weg mit der Viscardigasse. Das soll dann zusammen eine «Klammer um die Altstadt» ergeben. Und das ganze schenken wir dann der Stadt.
Gesagt, getan. Der Künstler Keith Sonnier erhielt den Auftrag, aus dem Freiraum etwas zu machen.
Sichtbar ist zu erst nicht viel. Wenn man durch die Gasse läuft sieht man zuerst eine kreisrunde und eine quadratische Form am Parkhaus installiert. Naja, soweit nichts besonderes. Zusätzlich sind auf dem Weg noch 5 goldene Steine verbaut. Sieht ganz nett aus, aber so für sich alleine gesehen auch nicht wirklich aufregend.
Wenn man dann aber auf einen dieser Steine tritt, ertönt plötzlich eine Glocke. Da wird man dann doch neugierig und versucht auch noch die anderen 4 Steine. Und siehe da, bei jedem Stein ertönt eine Glocke, und zwar jeweils in einer anderen Tonlage. Die Glocken sind nämlich auf fis — gis — ais — cis und dis gestimmt.
Leider sind diese Klangsteine seit einiger Zeit deaktiviert — ich vermute mal aufgrund von Beschwerden wegen «Geräuschbelästigung». Ich finde das sehr schade, denn solche «DIY-​Kunst» ist im öffentlichen Raum doch eher ungewöhnlich. Ich bin sicher, dass die Klangsteine die Laune doch erheblich heben könnten. So wie es jetzt ist es dann doch wieder «brotlose Kunst».