Bayrisches Nationalmuseum-Restaurant? Klingt erstmal verwirrend — man erwartet jetzt da nicht unbedingt Küchenleistungen erster Güte. Aber: Es ist tatsächlich so, da kocht ein ambitioniertes Team meines Erachtens relativ nahe an Sterneniveau. Zu allererst, wie so häufig bei meinen Reviews, wie kommt man hin? Klar, die Prinzregentenstraße liegt sehr zentral und Parkplätze sind in dieser Gegend rar. Aber: Da gibt’s einen kleinen Privatparkplatz für die Gäste des BNM, somit braucht man«nur noch» jemanden, der den ganzen Abend nichts trinkt. Das ist schwer; gerade bei der tollen Weinauswahl — und somit landet man doch wieder beim MVV. Hier wäre die U-Bahn Lehel am Nächsten. Bei schönem Wetter(…und bei uns war’s sehr schön) wird draußen empfangen und serviert. Die im Außenbereich positionierten Exponate(…aus der Rumpelkammer des Museums?) passen perfekt zum Ambiente, dazu noch angenehme Sitzgelegenheiten — passt alles super! Wie so häufig in Restaurants dieser Preisklasse: Man fährt mit Menü besser. Man sollte sich auch nicht vom erstmal hoch klingenden Preis abschrecken lassen; das alles, was man hier bekommt, rentiert sich und ist die vielen Euros auch wert. In den Genuss eines(…ähm, räusper, billigeren) Menü-Preises kommt man ab 4 Gängen(…bis zu 6 Gänge ist möglich, mit /ohne Weinbegleitung). Also ran an Speisekarte und wählen. Da gibt’s erstmal einen Menü-Vorschlag, den kann man nehmen, muss man aber nicht. Wir haben alle unsere Menüs selber zusammengestellt. Ich habe mit meinem heiß geliebten Duroc-Schwein begonnen. Das war eher so wie ein dickerer Schinken, dazu gab’s Sobrasada; das kenne ich aus Spanien, ist so was wie eine rohe, grobe Streichwurst. Dazu noch Bohnen und Fenchel, den ich normalerweise nicht mag — aber hier war er gar nicht so ekelhaft penetrant; hat also alles gepasst. Der Zwischengang war bei mir die Babylotte mit Tomatenragout; Basilikum war, glaub’ ich, auch dabei. Auch das war perfekt angerichtet und hat super geschmeckt. Der dritte Gang war bei mir die Mangosuppe mit Chutney. Eine Taschenkrebspraline war da auch dabei und die hätte ruhig größer ausfallen dürfen — alternativ: Statt Einzahl Plural, compris? Liebes Team vom BNM: 2 Pralinen wären hier auch ganz nett gewesen. Gang Nummer 4(…und zugleich letzter Gang bei mir) war vom Rind das gebratene Onglet(Lendenteil des Zwerchfells) plus geschmorte Schaufel mit Mangold(…liebe ich) und dazu Gnocchi(…waren nur wenige, hab’ sie aber nicht gezählt, hat aber trotzdem gereicht). Was wurde von uns sonst noch geordert? Zweimal Adlerfisch und 3 Mal Flank Steak(…ist vom Rind, man könnte in etwa sagen: Das Wammerl vom Rind). Das Flank Steak wurde hoch gelobt und natürlich — wie alles, was auf den Tisch kam — ratzeputz aufgegessen. Eine bösere Überraschung gab’s bei der georderten Taubenbrust; die hat nämlich die ekelhaft bunten Fliegen magisch angezogen. Vielleicht sollte man in irgendeiner Ecke des Restaurantgartens ein Stück Taubenbrust hinlegen? Vielleicht lockt das die Biester weg und die Gäste haben dann mehr Ruhe. Na, ja, muss man halt durch, wen man OpenAir isst. Der hochgelobte Wein war bei uns eine Flasche Sauvignon Blanc Kaitui aus der Pfalz und zum Rind ein Sankt Laurent vom Weingut Heinrich(Burgenland, glaub’ ich). Fazit: Circa 100 Euronen pro Nase ausgegeben, Satt geworden, Geschlemmt und noch Tage danach geschwärmt. Perfekt? Na ja, fast. Unser Kellner wollte wohl kurz mal zeigen, dass er nicht nur auf Distinguiert machen kann, sondern das er auch lockerer ist. Dabei ist ihm mit etwas zu viel übermütigem Élan der Weinverschluss des Sauvignon Blanc auf den Boden geknallt. Schwamm drüber :-)
Kerstin T.
Classificação do local: 4 Tutzing, Bayern
Das Ambiente zeichnet sich durch Gewölbe aus. Die ca. 20 Gäste wurde alle in den einen Bereich plaziert. Das hat zu einem sehr hohem Lautstärkepegel geführt, den ich einem teuerem Restaurant nicht erwarte. Die Toiletten waren zwar relativ sauber, aber leider nur auf normalen Museums-Standard. Der Service war sehr gut. Wir haben ein selbst zusammen gestelltes Menü gegessen, was in Qualität und Zubereitung sehr gut war.
Siegfried L.
Classificação do local: 4 München, Bayern
Noch kein Beitrag? Wir waren mittags hier nach dem Museumsbesuch. das Restaurant scheint mit Hochzeiten sehr ausgebucht zu sein. Das ist schön. das Lokal ist weitläufig, dezent modern in schönem, ja sehr schönem Ambiente. Trotzdem sind wir an einen Tisch im Café. Auch da gibt es die gleichen Speisen. Gehoben verfeinerte bayerische Küche mit– wie soll es anders sein– italienischem Einfluss. Sehr schön, sehr gut. Ich hatte Rinderzunge in Madeirasoße, Kartofelbreit und Cassolet. Sehr fein. Der Service ist jung, professionell und freundlich. Der Kaffee vom Fausto aus Untergiesing. Alles bestens also? Es hat einen hohen Anspruch. Das zeigt sich dann auch im Preis. Beim Essen finde ich es angemessen, nicht aber bei den Getränken. 3.90 für ein 0,3 alkfreies Weißbier, puh. Für einen feinen Abend in toller Umgebung aber in jedem Fall sehr zu empfehlen!