Am Sonntag haben wir eine kurzweilige Wanderung auf die Hochlandhütte unternommen. Habe hier bei Unilocal natürlich den Beitrag von Enrique aus dem Jahre 2008 gesehen und muss sagen, obwohl seitdem jetzt über 7 Jahre vergangen sind kann ich dem Beitrag heute im Jahre 2015 immer noch in fast allen Punkten zustimmen. Natürlich waren wir hier nur auf eine kurze Stipvisite zum Mittagessen, aber wie schon gesagt, die Hütte liegt wunderschön auf einem Aussichtsbalkon hoch über Mittenwald eingerahmt von der beeindruckenden Kulisse des Karwendels und mit einzigartigen Nah– und Fernblicken. Bei dem schönen Wetter saßen wir auf der kleinen Terasse und genossen die Sonne und den Wind und schauten der Herde Schafe beim Grasen zu. Die hausgemachte Speckknödelsuppe, genau das richtige nach der Anstrengung des Aufstiegs, war eine großzügige Portion, die neben dem Hunger auch den Flüssigkeitsbedarf reichlich deckte. Der Knödel schmeckte hervorragend und ließ keine Wünsche offen Die Hütte wird immer noch zweimal im Jahr mit dem Hubschrauber versorgt und auch die Wirtsleute können nicht mal so eben ins Dorf gehen, um was zu erledigen, sondern sind eigentlich die ganze Zeit hier oben — eine große Herausforderung, die es auf wenigen deutschen Alpenhütten noch gibt. Zu der Hütte gibt es eine ganze Reihe von Zustiegen, einer der schönsten startet an einem kleinen Parkplatz unweit des Karwendellifts. Der Ochsenbodensteig führt schön schattig in unzähligen Serpentinen hinauf ins alpine Dammkar. Durch die vielen Kehren ist der Aufstieg nur an wenigen Stellen steil und führt eher in einem gemütlichen Tempo den Berg hinauf und bietet Ausblicke in Richtung Karwendel und Wetterstein. Eine lange Querung und der Verlust von ein paar Höhenmeter bringen einen durch das Dammkar und um den Predigtstuhl herum bevor man ein weiteres Mal viele Serpentinen hinaufsteigt, um den Sattel des Mittereck zu überwinden — von hier aus sieht man schon die Hütte auf der gegenüberliegenden Seite des Tals. In einer knappen halben Stunde umgeht man den Taleischnitt ohne großen Höhenverlust und nach einem letzten kleinen Hügel steht man auch schon auf der Hüttenterasse. Der Steig ist etwas länger als der direkte Zustieg und hat auch ein paar Höhenmeter mehr, aber in 3h ist der Weg gut machbar, die gelungene Streckenführung und der Wechsel zwischen waldigen und alpinen Abschnitten machen die Tour zu einem kurzweiligen Vergnügen. Der Rückweg zu den Kassernen ist dahingegen recht steil und die Knie danken einem den Einsatz der Stöcke — so ist man in guten 2h schon wieder unten und kann einen letzten Blick auf die Karwendelspitze werfen bevor es wieder nach Hause geht. Freue mich schon auf meine nächste Tour in der Ecke und natürlich werde ich auch hier gerne wieder einkehren, um die Ruhe und die Ausblicke zu genießen.
Enrique K.
Classificação do local: 5 Hamburg
Wir machen regelmäßig im Herbst Wanderurlaub in Mittenwald und kennen nach vielen Jahren die Wanderregion sehr gut. Eines unserer Lieblingsziele ist die Hochlandhütte(gehört dem Deutschen Alpenverein — DAV) im Naturschutzpark Karwendel. Von Mittenwald aus ist es eine Tagestour, keine wirklichen Schwierigkeitsgrade, aber doch etwas anstrengend wegen des ca. 700 Meter Höhenunterschiedes. Was macht die Hochlandhütte so besonders? Zum einen die Lage, abgeschieden, hoch gelegen umgeben von noch höheren Bergen(Wörner, Tiefkarspitze, Predigtstuhl) in der Ruhe des Naturschutzparkes Karwendel. Die Hütte selber ist eine kleine Perle, liebevoll von der Hüttenwirtin geführt, kuschelig warm, wenn man bei kaltem Wetter einkehrt, wunderbar auf der Terrasse mit herrlichen Ausblicken bei sonnigem Wetter. Dann hier ein kühles Getränk und eine Brotzeit — was will das Herz mehr. Doch Achtung — auch die Dohlen wollen an die Leckereien! Noch etwas Spezielles zeichnet die Hütte aus. Während alle anderen Berghütten der Region über Versorgungslifte mit allem Notwendigem beliefert werden, liegt diese Hütte so abgeschieden, dass sie nur zweimal in der Saison per Hubschrauber beliefert wird. Das erfordert einen hohen Logistikaufwand und es kann schon mal passieren, dass zu Saisonende das Bier oder die Limo ausgegangen sind. Die Wanderung kann man hin und zurück auf dem selben Weg machen, viel interessanter ist aber ein Rundweg, es bieten sich derer gleich zwei an. Man startet auf dem Parkplatz hinter der Kaserne(nördliches Mittenwald), der Weg ist dann gut markiert. Das letzte Stück ist das anstrengende, dann geht der Pfad in vielen engen Kehren auf kurzer Strecke steil bergauf. Das geht immer auf die Kondition und es lässt sich einfach nicht verhindern, dass man ziemlich verschwitzt und durchnässt bei der Hütte ankommt. Der kluge Wanderer hat dann natürlich Ersatzklamotten im Rucksack! Zurück entweder nach der Hütte links über den Steig zur Rehbergalm(Achtung: Hier ist eine kurze ausgesetzte Stelle, die nicht jedermanns Sache ist, vor allem nicht für unerfahrene Flachfußindianer aus dem Norden der Republik) und dann zurück zum Parkplatz. Oder alternativ hinter der Hütte rechts zum Dammkar und dort, wo der Ziehweg nach Mittenwald beginnt, rechts abbiegen über die Untere Kälberalm zum Parkplatz. Beide Wegstrecken sind gut 10 km, für den Aufstieg braucht man 2 – 3 Stunden, der Abstieg dauert fast genauso lange, da die Wegstrecke beim Rundweg nach der Hütte länger ist. Natürlich sollte man gutes Kartenmaterial dabei haben, z.B. die Alpenvereinskarte ‘Karwendelgebirge — westliches Blatt’ oder die Kompass-Karte ‘Karwendelgebirge’. Zu guter Letzt noch der Hinweis, dass die obige Adresse natürlich nicht die der Hütte ist, sondern die Mittenwaldanschrift der Hüttenwirtin.