Classificação do local: 3 Wolfschlugen, Baden-Württemberg
Zünftig — rustikales Haus des DAV deftiges, gutes Essen in guter Auswahl — genau richtig für Wanderer! Bedienung auch«auf Zack» sozusagen ;-) unter diesem Aspekt können wir das Harpprechthaus jederzeit wieder empfehlen Ansonsten ziemlich Bio…
Peterg
Classificação do local: 4 Esslingen, Baden-Württemberg
Das Harpprechtshaus in Schopfloch ist seit 1935 eine Institution. Seit Silke und Michael Eisele die Gaststätte vor einigen Jahren übernommen haben, ist es jedoch eine institutionelle Perle geworden. Mit viel Liebe gehegt, gepflegt und dekoriert ist das Haus Anlaufstelle für Besucher aus dem weit gesteckten Umfeld. Das Essen ist bodenständig, aber fein gekocht. Man merkt sofort: Hier wird nicht nach 08/15-Manier gebruzzelt und gesotten, der Mann lässt sich etwas einfallen. Einfallen lassen? Genau, nicht nur er als Herrscher der Küche lässt sich etwas einfallen, seine Frau Silke ist im Service und in der Organisation des Hauses mindestens ebenso agil. Sonntags gibt es zwar nur eine kleine Karte, das ist aber bei den anstürmenden Massen gar nicht anders machbar. Ruhiger geht es unter der Woche zu, da kann man die ganze Vielfalt des Angebotes geniessen. Ganz praktisch finde ich die Übernachtungsmöglichkeiten, die einem die lange Heimfahrt nach einem Abend bei Gans und Wein ersparen. Für mich und meine Frau als Matrazenlagergeschädigten, sowie für sechs weitere Paare gibt es Übernachtungsmöglichkeiten im Doppelzimmer. Einzel– und Mehrbettzimmer — insgesamt 38 — sowie drei Lager stehen noch zur Auswahl. Es ist immer eine Freude, in den einfachen Zimmern zu nächtigen und sich am Morgen vor der Abfahrt ein umfangreiches Frühstück zu gönnen. So haben wir dort schon das eine oder andere Abstürzle gut hinter uns gebracht. Festlichkeiten und Events finden im weißen Pagodenzelt statt, ein Kinderspielplatz entlastet die Eltern und die große Terrasse lädt im Sommer zu manchem kühlen Bier ein. Zum Wandern ist es drumrum super: Der Reußenstein ist nicht weit, zum Randecker Maar kommt man schnell und einfach, über Krebsstein geht es runter nach Gutenberg und Lenningen. Am Reußenstein geht es runter nach Neidlingen oder über Ochsenwang nach Bissingen und weiter nach Kirchheim unter Teck. Wer will und noch kann, mag sich gerne an den Aufstieg zur Burgruine Teck(bei Owen) machen und von dort die Aussicht geniessen. Bewaffnet euch mit einer Wanderkarte des Schwäbischen Albvereins, die bringt euch überall hin. Eine schöné Geschichte ist uns beim letzten Gänseessen im Harpprechtshaus passiert. Wir waren mit Freunden dort, es war gegen halb elf, die Gaststätte fast leer, wir selig satt und tränig müde. Plötzlich geht die Tür auf, und vier Jungs stürzen in die Gaststätte. Alleine waren die nicht mehr, dazu brauchte man kein Hellseher sein. Sie setzen sich an den Tisch neben uns. Bald entspann sich eine Unterhaltung die dazu führte, dass wir schlagartig wieder wach wurden und nun zu acht dem Flüssigen zusprachen. Die vier waren Studenten und Mitglieder des Sonderbund aus Stuttgart. Viele Sprüche später — der Beste des Abends: «Ich schieß’ mir in den Sack und sterb’ lachend» — erzählten sie, dass sie sich auf ihrem Jahresausflug befänden. Sie seien per Zug und pedes auf die Alb gekommen, und nach jedem Gang über eine Brücke hätten sie dem Geist in der Flasche die Umgebung gezeigt. Die Partys des Sonderbund sind in Stuttgart und Umgebung seit Jahren Legende. Kurzerhand fanden wir uns per Einladung als Gäste für den anstehenden Silvesterball geehrt, auch wenn wir davon ausgingen, dass am kommenden Morgen keiner mehr von den ausgetauschten Mailadressen wissen würde. Der Alkohol hat den Jungs diesbezüglich nicht geschadet, denn wir hatten tatsächlich ein fixes Date, bewiesen durch ein Mail, das ein paar Tage bei mir ankam. Die Moral der Geschicht’? Die Alb ist zwar rau, aber nicht so weit von der Stadt weg wie mancher denkt.