Beim Batzenärrle

Gelegentlich verschlägt es mich auch mal nach «Kaschd», wie die Ein– und Umlandbewohner die urige Kreisstadt am Main gerne nennen. In dieser Provinz gibt es immer viel zu entdecken, Modisch ist man nur wenige Schritte hinter Mailand, Rom oder Paris, kulinarisch manchmal schon auch Tuchfühlung. Einen ersten Eindruck kann man sich hier auf jeden fall zu den Tagen der Kulinarischen Meile verschaffen.
So, das Batzenärrle ist neuerdings in Italienischer Hand. Aber Franken ist gefühlt eh schon lange die nördlichste itialienische Provinz, daher kein Wunder wenn man im ‘närrle eine italienisch-​fränkische Küche vorfindet. Zwar überragt die Anzahl italienischer Speißen, doch das eine oder andere lokale schmankel findet sich auf der Karte oder auch als Tagesgericht.
Verglichen zum Vorigen Wirt ist gefühlt die freundlichkeit des Personals gestiegen, die schon immer durchweg hohe Qualität der Speisen blieb erhalten. Da sagt man doch gerne «Passt scho!»
Urig ist natürlich der Platz im alten Bruchsteinkeller, im Sommer bieten sich jedoch auch Plätze im Freien an. Karlstadt hat schon vor vielen Jahren die Innenstadt wieder in einen urig-​altfränkischen Zustand zurückversetzt und wo es ging Bausünden der 50er bis 70er geext. Sprich, auch im Freien gibt es franken-​flair und dank Verkehrsberuhigung auch Ruhe.

Wir saßen draußen an der Fußgängerzone. Bei Regenwetter hätten wir und in den urigen Weinkeller verzogen. Aber das war nicht nötig. Zum Auftakt gab es eine Möhren-​Ingwersuppe mit roten Pfefferbeeren für 3 €. Sehr schmackhaft. Als Hauptgang gab es Spargel und Salat. Der Spargel mit zerlassener Butter und geschwenkten Kartoffeln ist ein Klassiker und wurde perfekt gegart serviert. Das «Hasenrückenfilet im Grünen» mit jungem Blattspinat, Rucola, Friseé in Himbeerdressing und getoatetem Schwarzbrot für 10,80 € war Spitzze. Das Wildhasenfilet war perfekt gegart. Die Salate knackig frisch. Nur der Spinat machte sich etwas rar. Getrunken wurde eine Scheurebe 2009 Thüngersheimer Scharlachberg Kabinett vom Weingut Geiger + Söhne, Thüngersheim. Typische Note. Wunderbar. Insgesamt sehr raffiniert Küche bei günstigen Preisen. Dabei war ich am Anfang sehr kritisch angesichts der in Hochglanz gedruckten Speisekarte. Diese erinnerte mich an Fast Food-​Ketten. Aber ich wurde belehrt. Das habe ich gerne hingenommen. Ein empfehlenswertes Haus.

Fränkisches Speiselokal im urigen Keller mit bemalten Gewölbe. Das Essen war lecker (den Ruccolsalat mit gebratener Entenbrust kann ich sehr empfehlen, zumal diese auch schön rosa war). Die Bedienung empfanden jedoch alle 6 in unserer Gruppe als mürrisch und wenig herzlich.

Supergemütlicher, uriger Gewölbekeller mit sehr guter Küche — so könnte man das Batzenärrle in Karlstadt am Besten bezeichnen. Hauptsächlich gibt es hier fränkische Küche und allerhand leckere Desserts. Kinderfreundlich ist das Restaurant auch, die Bedienung war stets freundlich und zuvorkommend. Neben den typisch fränkischen Gerichten à la blaue Zipfel und Co. gibt es auch phantasievolle Salate und andere raffinierte Gerichte, man muss also auch nicht unbedingt deftig essen. Dazu dann den passenden Wein — was will man mehr? Ach ja — preislich liegt das Batzenärrle im oberen Mittelfeld, für das, was einem geboten wird, absolut okay — man wird also auch nicht arm — durchaus empfehlenswert!