Kath. Pfarramt St. Joseph

Die katholische St. Josephs Kirche auf der Großen Freiheit ist wesentlicher Bestandteil der Hamburger (Kirchen-)Geschichte. Sie verfügt z.B. über keinen Kirchturm, weil die Dänen keine «öffentliche Be-​Werbung der Gottesdienste» zuließen. So ist bis heute (fünf bis sechs Mal pro Tag) das Glockenspiel zu hören, aber keine Kirchglocken.
Katholische Kirchen alle gen Osten (= gen Sonnenaufgang und/​oder Jerusalem) ausgerichtet? Nein, hier nicht — aber St. Peter in Rom auch nicht… Die Kirche zeigt sich/​seinen Eingang hier den Besuchern entgegen; stand sie doch früher am Rand des gestatteten Areals.
Die St. Josephs-​Kirche ist Pfarrkirche und wird auch von der polnischen Gemeinde genutzt.
Im November 2015 wurde das Beinhaus in der Krypta der Kirche freigegeben. Die Gebeine von 361 Gräbern wurden bei Ausgrabungen gefunden; ein Teil derer ist in der Krypta ausgestellt (inkl. Gebeinen, Sargbeschlägen und Grabbeigaben). Die Krypta kann jedoch nicht durchgehend besucht werden, da nicht durchgehend jemand von der Kirche vor Ort sein kann. In welchen Zeiten, bzw. welche Führungen hier gestattet sein werden steht noch nicht fest.
Ausgestellt sind keine Kopien oder Abgüsse von Gebeinen, sondern Originale. Aus Respekt vor den Verstorbenen wird darum gebeten, in der Krypta keine Fotos zu machen.
By the way: die Kirche hat sch nicht das Milieu als Standort ausgesucht (geschichtlich war es eher andersherum…). Wer wegen der Lage der Kirche nur zwei Sterne vergibt sollte dringend mal das St. Pauli-​Museum oder die Krypta der Kirche besuchen. Selbst schlecht informiert zu sein rechtfertigt keine schlechte Bewertung Anderer.

Ich war ja noch nicht drin, aber eine katholische Kirche auf dem Kiez ist schon schräg äh schräg gegenüber von der Freiheit 36 schon sehenswert.

Auch wenn eine katholische Kirche auf der großen Freiheit etwas fehl am Platze wirkt, die Große Freiheit heißt so, weil hier seit 1611 Religions– und Gewerbefreiheit herrschte. Kein Wunder also, dass hier 1718 – 23 eine der ersten katholischen Kirchen Norddeutschlands gebaut wurde. Nach dem Krieg war sie zerstört, wurde aber 1955 originalgetreu wieder aufgebaut.
Die barocke Kirche mit ihrer geschwungenen Fassade aus Back– und Sandsten erfreut sich auch heute noch regem Zulauf.
Wer Sonntags an der Großen Freiheit vorbeikommt traut seinen Augen nicht, da stehen die Gläubigen bis weit auf die Straße und hören dem Gottesdienst zu. Mitten auf der Großen freiheit. Die polnische Messe, die dann gelesen wird, lockt Besucher aus ganz Hamburg an.
Einmalig ist auch das Glockenspiel der St. Josef Kirche. Obwohl ich wirklich weit weg wohne, komme ich den Genuss seinen Klang zu jeder vollen Stunde zu hören. In der Weihnachtszeit erklingen sogar ganze Weihnachtslieder.