Fabrik der Künste

Es ist mal wieder Sonntag, so wie es ca. 52 mal im Jahr Sonntag
ist. Stellt sich die Frage, was sollen wir an diesem schönen Tag
unternehmen? In der Fabrik der Künste ist eine Bruno Bruni (
) (
) Retrospektive (
) Da wir beide große Anhänger dieses Künstlers sind, war
schnell klar, dass heute ein Besuch dieser Ausstellung fällig ist. Wo ist denn die Fabrik
der Künste? Im Kreuzbrook in Hamm. Kenn ich nicht. Schnell mal Google Maps
aufgerufen und. aahhhh, Süderstraße, die kenne ich, da weiß ich dann auch wo
wir hin müssen. Halt, halt, falsch
gedacht! Ich kenne die Süderstraße nur weil ich mal mein Büro im Grevenweg
hatte, klar! Alle Auswärtigen fragen sich sicherlich, was es denn mit
dieser Straße so auf sich hat. Sagen wir mal so, diese Straße wird abends sehr gut bewacht.
Es sollen hier in Reih und Glied (lustig, passt ja irgendwie), mit Einbruch der
Dunkelheit, Frauen stehen und darauf achten, dass die Autos nicht zu schnell
vorbei fahren. Ist zwar keine Zone 30, aber schneller fahren die Autos hier
bestimmt nicht vorbei. Also, wir mit der U3 Richtung Berliner Tor. Die Bahn ist
total überfüllt, denn wir haben mal wieder verkaufsoffenen
Sonntag! Warum nur immer diese unsinnigen Sonntagseinkäufe??? Reichen 6 Tage
in der Woche nicht aus? Berliner Tor angekommen, ab in die U2 bis Burgstraße und
dann ein kleiner Spaziergang zum Kreuzbrook. Hier ist nichts los, die Straßen leer, kaum Autos und nur
wenige Fußgänger, richtig Tod die Ecke. Die Wachen in der Süderstraße haben auch noch nicht ihre
Posten bezogen. Kurz vor dem Kreuzbrook ein riesiges Hinweisschild auf den FKK Club Babylon. Da fragt meine beste mich doch glatt ob dort
denn dort alle nackt wären? Hey Schatz, das ist ein Puff, was meinst Du was da
wohl passiert? Echt? Echt! Bloß schnell weiter. Rum um die Ecke und wir sind am Ziel angekommen. (Siehe Foto unten) Dies alte Fabrikgebäude wurde 2007 renoviert und ist sowohl
für Ausstellungen, als auch für Veranstaltungen zu buchen. Die Ausstellungsräume befinden sich auf zwei Ebenen. Es handelt sich dabei um zwei, zumindest für diese
Ausstellung, unspektakuläre Räume, mit einfachen weißen Wänden. (Siehe Foto unten) (Siehe Foto unten) Nun zur Ausstellung: Bruno Bruni gilt als einer der bekanntesten italienischen
Künstler in Deutschland. Er lebt und arbeitet seit 1960 in Hamburg. Seit er in Hamburg lebt, fand er nach und nach zu seinem unverwechselbaren
Stil, der vor allem durch die eigene und für ihn typische Bildsprache geprägt
wird. Immer wiederkehrende Motive in Brunis künstlerischem Werk
sind der anmutende weibliche Akt und der leere Regenmantel, der das männliche
Pendant der Frau symbolisiert. (Siehe Foto unten) (Siehe Foto unten) Da Bruni auch Bildhauer ist, hat der dieses Motiv auch als
Skulptur dargestellt. (Siehe Foto unten) In dieser Retrospektive sind auch seine politisch
motivierten Zeichnungen zu Rosa Luxemburg, Anne Frank und Che Guevara zu
bewundern. (Siehe Foto unten) (Siehe Foto unten) Bruni liebt nicht nur den Frauenakt, sondern auch die Amaryllis. In unzähligen Bildern hat er immer wieder dieses Blumenmotiv
gewählt. (Siehe Foto unten) Hey ThorgeFährlich (
) in Deinem Bericht über die Piazza San Pietro (
) habe ich gelesen, dass Du den Papst nicht sehen konntest.
Dann empfehle ich Dir diese Ausstellung, hier ist er noch bis Ende November zu
Gast.
(Siehe Foto unten) Fazit: Die Ausstellung und
das Gebäude passen sehr gut zusammen. Volle 5 Sterne! Es ist ein breites Spektrum von Brunis Arbeiten aus den letzten 50 Jahren zu bewundern. Ein Spaß für jeden und das für 5 Euro Eintritt (ermäßigt 3
Euro), da kann man nicht meckern.

Gestern durfte ich zum ersten mal die frisch fertiggestellte Eventlocation «Fabrik der Künste» in Augenschein nehmen.
Da das Gebäude selbst schon recht alt ist, hat es einen gewissen Charme. Die Räume wurden jedoch aufwenig renoviert und sind auf dem neuesten Stand der Technik.
Auf drei Ebenen gibt es Räumlichkeiten: Sanitär-​, Lager– und Garderobenräume im Keller, darüber zwei mal 250 qm für Veranstaltungen aller Art:
Event-​Veranstaltungen
Casting-​Agenturen
Pressekonferenzen
Vorträge, Seminare und geschlossene Firmenveranstaltungen
Firmen– und Produktpräsentationen
Auch für z.B. Lagerverkäufe, Kleinmessen, Probebühne oder Auktionen könnten die Flächen zur Verfügung gestellt werden, was ich für eine gute Idee halte — denn:
Auch wenn es gerade mal 3 km zum Hauptbahnhof sind: Das einzige was einen in diese Gegend zieht ist entweder der Wunsch nach einem Haustier (oder dieses loszuwerden) oder das Interesse an den Damen, die pünktlich ab 20 Uhr direkt an der Ecke auf Kundschaft warten.
Der 112er Bus bringt einen gut hin — aber nie mehr weg… (zumindest nicht nach 21 Uhr) und genau dafür gibts dann auch einen Punkt Abzug.
Die Räume sollen in Zukunft auch für künstlerische Aktivitäten zur Verfügung gestellt werden: Ausstellungen, Künstlerische Veranstaltungen und sogar «Stadtteilbezogene Kulturarbeit» — da jedoch fragt man sich: Welcher Stadtteil und welche Kultur? Vielleicht wissen die Frauen in den Lackstiefeln Antwort?
Alles in allem:
Gut gemacht, sehr schön, sehr professionell — aber leider am A… von Hamburg in einer Gegend wo ich nach Einbruch der Dunkelheit nicht unterwegs sein möchte…