Alsterspeiche

An meinem Fahrrad waren die Gangschaltung nicht in Ordnung, der Dynamo ließ sich nur noch mit großem Kraftaufwand an das Rad drücken und die vordere Lampe war verbogen und musste repariert werden. Nach einem Anruf bei der Alsterspeiche wurde mir ein Termin fünf Wochen später angeboten, womit ich gerechnet hatte, da es schließlich Frühling war und plötzlich alle ihre Fahrräder rauskramen.
Zu meinem Termin, an einem Freitag, kam ich erst gegen 17.40 Uhr, also 20 Minuten vor Ladenschluss und wurde erstmal angeschnauzt, weil ich so spät käme. Das fand ich nicht sehr nett, da es eben Leute gibt, die nach der Arbeit am Freitag noch den Wochenendeinkauf machen müssen, weil man sowieso kein Auto hat und danach eben auf das Fahrrad erstmal verzichten muss. Hätte ich unbedingt früher da sein sollen, hätte man das bei der Terminabsprache erwähnen sollen und dann hätte ich das auch eingerichtet.
Nachdem ich mein Fahrradprobleme nochmal geschildert hatte, ruckelte der Mitarbeiter am Lenker und empfahl mir eine komplette Inspektion für 45,-, weil da etwas wackelte. Unsicher, ob das denn wirklich nötig sei, sprang ein anderer Mitarbeiter seinem Kollegen zu Hilfe und bestärkte ihn. Also ließ ich mich auf eine komplette Inspektion und die nötigen Reparaturen ein.
Als Abholtermin wurde mir der kommende Dienstag 16 Uhr genannt, was sehr fix ist, da die Alsterspeiche am Sonnabend nur den halben Tag geöffnet ist und montags geschlossen hat. Das Rad war dann auch pünktlich fertig, man weiß also, wie ein ordentliches Zeitmanagement aussieht.
Allerdings war es während der Abholung sehr hektisch. Während ich die Rechnung bezahlt habe (Inspektion + Ersatzteile) hat jemand mein Rad geholt (von wo auch immer) und draußen vor der Tür abgestellt. Drinnen wurde mir nur kurz der Inspektionszettel in die Hand gedrückt und schon war der Mitarbeiter wieder verschwunden, ohne dass ich noch Fragen hätte stellen können. Der Inspektionszettel belegt, dass alles kontrolliert wurde und bis auf das Offensichtliche (Schaltung und Licht) nichts zu beanstanden war. Allerdings frage ich mich, ob das Wackeln im Lenker nicht eine Masche war, mir eine Inspektion aufzudrängen.
Fazit: lange Wartezeiten für einen Termin, dann aber schnelle Reparatur. Mitarbeiter könnten freundlicher sein, in der Werkstatt scheint es sehr männlich rauh zuzugehen, was auf den Umgang mit Kunden abfärbt. Preis-​Leistung ist gut. Ich würde mein Fahrrad dort wieder hinbringen.

Leistung und Preis OK. Hab um Benachrichtigung gebeten, sobald mein Rad fertig ist, die kam nicht.

Noch letztes Jahr brachte ich mein Fahrrad zur Alsterspeiche, um Kleinigkeiten in Ordnung bringen zu lassen:
Die Scheibenbremsen mussten entlüftet werden, die Gangschaltung neu eingestellt werden und beim Treten war ein Geräusch zu hören. Der Rest funktionierte perfekt, die Räder und Pedale waren leichtgängig.
Am Tresen traf ich auf einen unmotivierten jungen Mann, der knapp zurückgrüßte und lieber am PC neben der Kasse herumspielte, statt mich zu bedienen.
Ich wandte mich an eine andere Beschäftigte, die dann im Schneckentempo meine Wünsche aufnahm und prompt etwas Falsches notierte und dies erst beim zweiten Hinweis korrigierte. Knapp 40 Euro sollte ich zahlen; nicht wenig, aber auch nicht zu viel, wenn die Leistung stimmt.
Vier Tage später holte ich mein Rad ab. Negativ fiel mir auf, dass ich innerhalb der Kundenradumzäunung auf (m)ein Rad zeigte, und dieses ohne weitere Prüung ausgehändigt bekam … welch Glück, dass es noch da war, und niemand vor mir auf mein Rad gezeigt hatte.
Leider war ich in Eile, so dass ich erst während der Fahrt bemerkte, dass die Bremsen schlecht entlüftet waren. Auch flog mir gleich bei der ersten Fahrt die Kette von den Kettenblättern.
Es folgte eine Schlechtwetterphase — als ich mein Rad zehn Tage später aus dem Keller holte, sprangen die Gänge nicht mehr richtig rein und die Kette sprang auf fünf Kilometern mehrfach zwischen die Kettenblätter. Ich sah, weshalb: Mehrere Zähne auf dem kleinen Kettenblatt waren sichtbar verbogen. Außerdem «eierten» sämtliche Kettenblätter. Offenbar war mit großer Gewalt gearbeitet worden. Die Räder liefen schwergängig obwohl ich inzwischen die Bremsbeläge der Scheibenbremsen völlig rausgedreht hatte und ohne Bremse fuhr. Keine Ahnung, was da passiert ist. Mein Rad ist vier Jahre alt und ich stelle mich darauf ein, dass es eventuell sogar ein neues Lager braucht.
Selbstredend, dass ich auf das Angebot, gegebenenfalls noch einen Nachcheck machen zu lassen, nicht eingehen werde.
Mit hochwertigen Rädern ist dieser Laden anscheinend völlig überfordert und ich kann ihn zumindest all jenen nicht weiterempfehlen, die ein neues oder hochwertiges Rad haben. Ich werde mir einen anderen Fahrraddienstleister suchen.
Da ich von anderen schon Positives über den Laden gehört habe und da ich das Konzept dort befürworte, gibt es einen Stern mehr als die Minimalbewertung.

Beim weihnachtlichen Bummeln über den Adventsmarkt der Ev. Stiftung Alsterdorf entdeckte ich auf dem Gelände den Fahrradladen Alsterspeiche und habe kurzfristig ein Fahrrad dort gekauft. Es wurde nach meinen Wünschen noch verändert und mir dann termingerecht geliefert. Reichlich Prozente habe ich auch bekommen (da gab es eine Aktion wegen dem Markt) und so bin ich nun im Besitz eines tadellosen neuen Fahrrades. Die erste Inspektion ist kostenlos. Die Beratung war ausgezeichnet und ich bin einige Male Probe gefahren und mir wurden dabei immer wieder Details am Fahrrad verändert. Bei den Mitarbeiter_​innen handelt es sich teilweise auch Menschen mit Assistenzbedarf — ein rundum gelungenes Projekt.

Auf der Suche nach einem Fahrradhändler, der in Hamburgs Norden Fahrräder der Harburger Fahrradmarke Trenga führt, bin ich auf die Alsterspeiche gestoßen. Dieses Fahrradgeschäft gehört zur Alsterarbeit und liegt auf dem Gelände der Ev. Stiftung Alsterdorf.
Neben dem Verkauf von neuen Fahrrädern u.a. der Marke Trenga, gibt es auch gebrauchte Räder und die Möglichkeit, Fahrräder reparieren oder warten zu lassen.
Der Service ist sehr freundlich und die Reparatur an meinem Fahrrad wurde termingerecht und professionell ausgeführt.
Ich war erstaunt, was in diesem kleinen Laden mit großer Werkstatt los ist und das ist auch der einzige Kritikpunkt, wenn man eine größere Reparatur oder Inspektion hat, muss man sich sehr langfristig anmelden. So musste ich 6 Wochen auf einen freien Termin warten, aber es hat sich gelohnt und ich würde auch nächstes mal gerne wieder diese Wartezeit in Kauf nehmen.