Rathaus Glückstadt

Der Matjes wegen hat es uns nach Glückstadt getrieben aben bei wirklichem Schwetter macht es auch keinen Spaß die Namenlose Strasse oder den Fleet vorbei zu laufen, oder die geschlossene grob und Weissbäckerei zu betrachten. Glücklicher und schöner Moment auf dem Weg zur Fähre vom Deich ins Haus, hübsch mit Blumen geschmückter Eingang.
Ansonsten schaut man sich in der doch über zehntausen Einwohner zählenden Stadt, vor allem bei Schwetter nicht so viel an wie die kleine Einkaufsstrasse, den Fleet, den Hafen, und das wars schon im großen und ganzen.
Auf dem Marktplatz war eine Kirmes aufgebaut die nur durch die Betreiber frequentiert war, viele gute Möglichkeiten zum Essen, rund um den Markt und zum Hafen hin. Danke hat Spaß gemacht, aber nicht wirklich, waren Seichnass aber haben gut gegessen, in Glückstadt

Die gesamte Stadt ist einfach faszinierend. Auch ohne ablesbare Beschreibung sieht man hier so vielen Häusern noch die Zeit der Gründung an einfach schön die sternförmig angehenden Strassen mit dem Mittelpunkt Marktplatz sowie der alte und der neue Fleet. Diese Stadt ist jeden Besuch wert! Und am besten zu Zeiten, zu denen es frischen Glückstadter Matjes gibt! Genial!

Das Rathaus wurde ¹⁶⁴²⁄₄₃ nach den Wünschen König Christian IV. im Stil der niederländischen Spätrenaissance erbaut (sog. Baustil Christian IV.: roter Backstein, Sandsteineinfassungen um die Fenster, Ziergiebel; große Ähnlichkeit mit der Börse in Kopenhagen). Aufgrund der mangelhaften Gründung war ein Abriss 1872 unvermeidbar. Der Neubau erfolgte ¹⁸⁷³⁄₇₄ mit der Nachbildung der ursprünglichen Fassade. In das 1. Stockwerk führt eine zweiläufige Freitreppe. Der Schlussstein über dem Hauptportal ist ein Neidkopf. Er ist als Zungenblecker ausgebildet und soll Unheil und böse Geister abwehren.

«Dat schall glücken un dat mutt glücken, un denn schall se och Glückstadt heten!» Diese Worte sprach (angeblich) König Christian IV. von Dänemark (in Personalunion Herzog von Schleswig und Holstein), als er anordnete, an der Rhinmündung eine Festung mit Elbhafen errichten zu lassen. Mit viel Optimismus also wurde 1615 ein Sumpf eingedeicht und im Lauf der Jahre tatsächlich eine Stadt errichtet, Fortuna blieb zentrale Figur des Stadtwappens.
Glückstadt sollte vor allem wirtschaftspolitisch die Rolle Hamburgs im Handel an der Niederelbe übernehmen. Um Einwohner für die neue Stadt warb der optimistische Christian in ganz Europa mit der Garantie der Religionsfreiheit — ein ungewöhnliches Stilmittel, das aber erfolg hatte, vor allem im katholischen Süden aus Portugal wanderte eine erhebliche Anzahl von Juden in die neue Stadt ein, hinzu kamen zahlreiche Deutsche und Holländer.
Militärisch war die Festung ein Erfolg, sie konnte im 30-​jährigen Krieg als einzige Bastion des Landes der Belagerung durch Wallenstein widerstehen, ¹⁶⁴⁴⁄₄₅ wurden von hier die Schweden in Holstein erfolgreich bekämpft und 1649 wurde die Regierungskanzlei für Schleswig und Holstein hierher verlegt (siehe Adelspalais). Glückstadt war somit tatsächlich Hauptstadt des Landes bis 1867 Schleswig-​Holstein preußisch wurde.
Wirtschaftlich ging die Rechnung aber nicht auf die Macht Hamburgs konnte im Handel nicht entscheidend geschwächt werden. Bereits anfangs des 19. Jahrhunderts war dann auch die Festung nicht mehr dem aktuellen Standard entsprechend, Napoleon hatte keine Mühe bei der Einnahme, so dass man die Mauern kurz darauf abriss.
Unter preußischer Herrschaft verlor Glückstadt seine Bedeutung zum Glück, denn die relative Armut der Kommune führte dazu, dass wenig neu gebaut und fast alles Alte belassen wurde, so dass Glückstadt heute noch den ursprünglichen Grundriss einer auf dem Reißbrett geplanten Stadt zeigt und zahlreiche im Originalzustand erhaltene historische Gebäude aus dem 17. Jahrhundert beherbergt und somit immer einen Besuch wert ist.
Das historische Rathaus von 1642 am Markt ist leider nicht im Original erhalten erstaunlich ist aber, dass unter der preußischen Herrschaft 1873 ein Neubau errichtet wurde, dessen Fassade aber die ursprüngliche Gestaltung der Frontseite exakt nachahmte, ein ungewöhnliches Vorgehen, wenn man weiß, dass Preußen oft darauf aus war, neue Macht durch neue und möglichst große Bauwerke zu demonstrieren (wie in Altona durch zahlreiche Kirchen geschehen)!
Und so passt sich der schöné Ziegelbau hervorragend an die anderen Bauten um den Markt an und könnte von der Gestaltung her ohne weiteres aus dem 17. Jahrhundert stammen, wäre er nicht so gut erhalten