Schrödls Restaurant

Allgemein
Wieder einmal hatten wir einen Geburtstag zu feiern und entschieden uns für diesen Anlass wieder für das Schrödl’s, waren wir das letzte Mal doch mehr als zufrieden (siehe vorige Kritik vom 4.3.).
Da wir nicht reserviert hatten, wies man uns in den «Wintergarten», eine Art verglaster Balkon direkt über der Moosach mit schönem Blick auf dieselbe umgeben von viel Grün.
Der Umfang der Menükarten, in leuchtendem Rot gehalten, ist nicht zu groß, aber in etwa so, wie man es bei Restaurants, die frisch kochen, erwartet. Es gibt ganz vorne ein 5-​Gänge Menü, dessen einzelne Komponenten auch separat bestellt werden können. Ansonsten gibt es klassisch Hauptspeisen eingeteilt in Fleisch und Fisch, sowie Vorspeisen und Dessert. Leider gibt es keine Kindergerichte, so dass mein Sohn mit Angebotenen nicht viel anfangen konnte.
Bedienung
Die Bedienung war etas älteren Jahrgangs und brachte gleich nachdem wir Platz genommen hatten auch gleich die Menükarten. Wärend des Servierens der Speisen und Getränke verhielt sie sich auch erwartungsgemäß freundlich. Als Sie die leeren Teller abräumen wollte, fragte sie, ob es geschmeckt hätte. Ich sagte zögernd: «Es war OK», worauf sie gleich nachhakte, was denn zu bemängeln gewesen sei.
Ich sagte dass wir bisher in diesem Restaurant durchweg sehr zufrieden waren und unsere Erwartungen dieses Mal nicht erfüllt wurden. Es fehlte an optischen und geschmacklichen Details wie z.B. Kräutern, die das Schrödl’s bisher für uns zum Erlebnis machten.
Der Tafelspitz meiner Frau war nicht nur nichts besonderes, sondern schlichtweg trocken.
Es stellt sich dann heraus, dass es wohl keine gute Idee war, die Frage der Bedienung auch tatsächlich zu beantworten. Sie schien das persönlich zu nehmen und ging zur Verteidung über: «Was ich mir den vorstelle, was man bei Medaillons noch anders oder besser machen könne. Sie hätte das heute schon 3 Mal serviert und noch keiner hätte… Auf den trockenen Tafelspitz meiner Frau wollte sie schon gar nicht mehr eingehen. Sie ließ noch einige Tiraden zum Thema überzogene Erwartungen ab, grummelte etwas von «an den Koch weitergeben» und zog von dannen.
Ich erwarte, dass man Kritik zur Kenntnis nimmt und versucht, den Gast zufrieden zu stellen, in dem man ihm ein Aperitiv, ein kleines Dessert oder etwas in dieser Art anbietet. Wichtig ist, dass wenigstens der Versuch unternommen wird, den Gast zufrieden zu stellen.
Eine Diskussion darüber, ob die Kritik gerechtfertigt ist oder nicht, möchte ich als Gast auf gar keinen Fall führen. Das geht in der Regel nach hinten los und sorgt auf beiden Seiten nur für Ärger.
Das Essen
Wir bestellten
* Schweinemedaillons an Steinpilzsoße mit Spinatspätzle und Salat (ca. 16 €)
* Tafespitz mit Bratkartoffeln und Gemüse (ca. 17 €)
* Tafelspitzbrühe mit gefüllter Teigrolle (ca. 5,50 €)
* Serviettenknödel mit Marilleneis (ca. 7,50 €)
Zunächst brachte die Bedienung einen Gruß aus der Küche:Ein Körbchen mit Brotscheiben sowie ein Schälchen mit 3erlei Aufstrichen:
Grün: mit Kräutern (es gelang mit leider nicht, die einzelnen Kräuter herauszuschmecken)
Rot: Paprika-​dominant, leich scharf
Braun: Schmalz mit gerösteten Zwiebeln
Das Brot war kein Weißbrot. Ob es sich um Vollkornbrot handelte, war aber schwer zu sagen. Ich hätte es mir jedenfalls außen knusprig gewünscht, dann wäre es perfekt gewesen.
Die 3 Schweinemedaillons waren durchgebraten und für meinen Geschmack schon fast etwas zu trocken.
Die Steinpilzsoße war geschäumt, enthielt aber meines Erachtens keine Steinpilze, sondern ein paar kleine Champignons und einige Scheiben Maronenpilze. Es handelte sich aber zumindest um frische Ware, also nicht aus der Konserve.
Die Spinatspätzle waren grüné Spätzle, in die Spinat eingearbeit war. Nichts zu kritisieren, aber auch nichts Außergewöhnliches.
Der gemischte und frische Salat war trocken in eine kleine Schüssel gelegt worden, in der die Vinaigrette schwamm. Man musste den Salat also erst vorsichtig in der Vinaigrette wenden, was in der kleinen Schüssel nicht ganz einfach war, ohne dass etwas daneben ging.
Kurz, es gab Fleisch mit Spätzle, Pilzsoße und Salat, wie ich es in jedem anderen mittelpreisigen Restaurant ebenfalls bestellen und bekommen könnte. Allerdings um einiges preiswerter. Das war qualitätiv bestenfalls OK aber eben auch nicht mehr. Im Schrödl’s hatte ich doch etwas mehr optische und geschmackliche Details wie z.B. Kräuter erwartet, die das Essen im Schrödl’s bisher für uns zum Erlebnis machten.
Die 3 Scheiben Tafelspitz meiner Frau waren trocken, die Bratkartoffeln etwas zu scharf gebraten (es waren einige schwarze Kartoffelscheiben dabei) und das Gemüse bestand aus jeweils 2 zu Stäbchen geschnittenen Karotten und Zuchini, zu einem kleinen Päckchen zusammengebunden.
Über die Menge des Gemüses und 2, 3 schwarze Kartoffelscheibchen ließe sich hinwegsehen, aber ein trockener Tafelspitz darf in solch einem Restaurant und in dieser Preisklasse einfach nicht passieren. Das verdirbt eine…

Wir waren zu zweit essen und hatten als Vorspeisen gebackenen Ziegenkäse bzw. eine Gemüse-​/​Knoblauchsuppe, als Hauptgericht Hasengeschnetzeltes bzw. Kalbsrücken unter einer Olivenkruste und als Dessert Crépe gefüllt mit Tonkabohneneis bzw. 3 verschied. Sorbets. Alles war von vorzüglicher Qualität und hat wunderbar geschmeckt. Die Portionen waren groß, was ja in Deutschland immer ganz wichtig ist… Einzige Kleinigkeit beim Essen: der Kalbsrücken war eine Nuance zu durchgebraten, was aber nicht so schlimm war, da er immer noch sehr zart und lecker war.
Zum Service: sehr freundlich, allerdings gibt es hier einen Minuspunkt: wir mussten immer eine Weile warten, bis der Wein nachgeschenkt wurde.
Zusammenfassend waren wir sehr zufrieden und möchten noch am Rande bemerken, dass das Essen seit dem letzten Besuch vor ca. 1,5 Jahren noch besser geworden ist. Wir kommen wieder!

Das Restaurant liegt direkt am Mühlbach und hat einen sehr schönen Innenhof mit Holztischen und Bänken, großen Sonnenschirmen und Pflanzen. Wirklich sehr schön gemacht. Innen ist die Einrichtung hell und im bäuerlichen Stil eingerichtet, ohne bieder zu wirken. Netter kleiner Wintergarten über dem Bach.
Wir hatten im Innenhof reserviert, was jedoch für einen Montag nicht nötig gewesen wäre, da am frühen Abend nur 1 weiterer Tisch belegt war.
Die Begrüßung der ‘jungen’ Dame vom Service war freundlich. Ich betone JUNGE Dame, da die älter Dame vom Service nicht das kleinste Lächeln hervorbrachte, oder ein paar freundliche Begrüßungsworte, obwohl es sich scheinbar um die Chefin handelte. Hat man das hier nicht mehr nötig? Wirklich schade und ein großer Minuspunkt.
Das Essen war sehr gut und auch reichlich.
Als Vorspeise Pfifferlinge mit Brezenknödelcapaccio, wirklich lecker. Hauptgang Fisch mit diversen Beiwerk, bzw. Rinder-​Filet. Wobei das Filet zu stark durchgebraten war. Der Fisch war jedoch perfekt.
Negativ fiel leider auch auf, dass der benutze Aschenbecher zum Essen nicht weggebracht wurde und man sehr lange auf die Rechnung warten musste, obwohl kaum wesentlich mehr Gäste zu bewirten waren. Es wurde auch nicht mehr nach weiteren Getränken gefragt, obwohl die Gläser längst leer waren.
Die junge Dame vom Service verabschiedete uns freundlich, die ältere, anfangs erwähnte Dame mit einem knappen ‘Danke, auf Wiedersehen’, natürlich ohne Lächeln.
Da die Preise nun doch sehr am oberen Niveau angesiedelt sind, sollte auch die Verabschiedung entsprechend ausfallen.
Ob wir wieder kommen bleibt somit offen.

Ein sehr schönes Lokal in Freising und auch sehr lecker, toller Wintergarten :-)