Swing-in

Wenn man zu Jazz Musik tanzen will, beispielsweise Lindy Hop, Charleston, Blues, Balboa und so weiter, dann sollte man hier vorbeischauen.
Ein professionelles Team und eine professionelle Organisation machen das Schnuppern und auch das Dabeibleiben zu einem lange anhaltendem Vergnügen. Alle Kurse laufen nur 2 Monate lang, so dass man mit circa 70 Euro nicht das Risiko seines Lebens eingeht, aber auf diese Weise einen guten Eindruck vom Stil der Tanzschule bekommt. Mir ist es auch so gegangen, eine Freundin hat mich eingeladen, doch einen Kurs mitzumachen, und ich bin geblieben.
Wer das Vorgehen bei social dances nicht kennt: man muss nicht unbedingt einen Partner haben, obwohl die Anmeldung mit Partner etwas günstiger ist, um auch in einem Kurs Platz zu bekommen. Aber man muss nicht, und der Unterricht so organisiert, dass man sehr häufig den Partner wechselt. Das heißt, man kann sich auf ganz viele verschiedene Tanzpartner einstellen und so relativ schnell lernen, was richtig und was falsch ist an seinem eigenen Tanzen. Irgendwann lernt man dann auch jemanden kennen, mit dem das Tanzen gut läuft, und dann kann man sich ja zusammen tun.
Die Tanzlehrer sind ganz klasse, zunächst natürlich Jenn, die Managerin und Eigentümerin, die mit das beste Deutsch spricht, das ich je aus US-​Amerikanischem Mund gehört habe. Sie ist eine junge Frau um die 35, die diese Schule schon seit einiger Zeit leitet. Außerdem gibt es momentan u.a. noch Felipe, einen Brasilianer, der international auf Wettbewerben tanzt, von dem man sehr viel profitieren kann. Beide legen ihren Schwerpunkt auf die Basics, so dass man zunächst zwar gefühlt etwas langsam voran kommt, dafür dann aber ein sehr gutes Fundament hat, um alles weitere zu lernen.
Alles das in einer sehr angenehmen und überhaupt nicht tanzschulmäßig steifen oder gar drillartigen Atmosphäre. Altersschwerpunkt etwa studentisch bis post-​studentisch, also circa 25 bis 35 Jahre, ich selbst und noch ein paar andere gehören zu den etwas älteren Semestern um die Fünfzig herum, und wir fühlen uns gut integriert.
Und vielleicht noch als letztes: ich habe schon Tanzschulunterricht gehabt, wo es dann immer hieß: Lächeln nicht vergessen. Diese Aufforderung habe ich hier noch nie gehört, sie ist nämlich auch nicht nötig, weil das Tanzen und die Musik so ein Spaß machen, dass tatsächlich alle Leute ständig irgendwie grinsen.