Gaststätte Köhl

Eines steht fest: hier lebt Köln! Während die Medien-​Schickeria lieber zwei Straßen weiter ins Lommerzheim einkehrt, glüht sie hier noch richtig — die kölsche Seele.
Es gibt hier leckeres Reissdorff-​Kölsch vom Faß. Wenn eins leer ist, muß der Wirt nach hinten und ein neues 20-​Liter-​Fass holen — und die Gäste hier haben richtig Durst! Der Mann muß also ein ordentliches Kreuz haben.
Sensationell sind die Frikadellen im Köhl. Wirklich ganz großes Kino — vielleicht noch von Edeltraud in der Altstadt am Buttermarkt übertroffen (kennt auch keiner — klar). Aber sonst wird es echt eng. Also wirklich Frikadellen-​Chamions-​Leage in Kölle. Aber es gibt natürlich auch sonst genug bürgerlich zu Essen im Köhl.
Wer den FC Köln mag, sollte sich das Ticket fürs Stadion sparen und Samstag ab 15 Uhr ins Köhl gehen. Da liegen sich dann alle in den Armen und singen sich schon mal mit kölschen Liedern warm.
Apropos Singen: manchmal überkommt es den Wirt und er nimmt sich dann schon mal das Mikro und dann los: Ich möch zo Foß no Kölle jon oder andere Ostermann-​Stückchen werden gern gesungen. Mal zum Oktoberfest vorbeischauen. Das ist so eine richtig bayrisch getarnte schöné kölsche Veranstaltung!
Sehr schön ist es, hier zur Zeit des Deutzer Schützenfestes oder des Karnevals hinzugehen. Ein Tipp ist der Besuch am Karnevalsdienstag. Denn die Gaststätte Köhl ist so etwas wie die Heimat des Deutzer Karnevalszuges. Hier endet er auf dem Reischplatz, wo die Kellner schon mit kühlem Kölsch warten. So volkstümlich ist der Karneval an kaum einer Stelle in Köln. Die Kinder laufen zwischen den Beinen ihrer Eltern herum und alle sind fröhlich. So liebt es der Rheinländer. Herrlich!
Die Preise im Köhl sind ausgesprochen human. Bernd, der Wirt, will das auch gar nicht ändern. Ihm geht es wirklich noch um «Leben und Leben lassen». Klar, dass er auch seinen Schnitt machen muß, aber letztlich lebt man doch zusammen und das Köhl ist doch so etwas wie das zweite Wohnzimmer für viele.

nanunana, noch gar kein eintrag auf qype?
je nun, wer nich im telefonbuch steht…
… kann trotzdem gut besucht sein!
vorbeigelaufen bin ich ja schon ein paarmal — es saßen immer rechlich gäste darinnen.
übermäßig einladend sieht das lokal von außen ja nicht aus.
aber der inhalt macht’s ja bekanntlich!
und der ist gut.
wer lärmempfindlich ist, sollte aber ohrstöpsel oder so dabeihaben — einerseits ist das publikum immer sehr ausgelassen und laut (aber angenehm), andererseits muß die akustik des gebäudes das auch noch verstärken…
… telefonieren im lokal is nich.
rustikal eingerichtet, ist die atmosphäre trotz der lautstärke durchaus angenehm.
das essen ist deutlich besser, als ich erwartet hatte:
— Zwiebelsuppe (2,50EUR): ** gut&günstig, allerdings ohne käse
— Gebackener Camembert (4,50EUR): *** (mit gerösteter Petersilie!!)
— Blaubeerpfannkuchen (3,50EUR): ** (selbamacht!)
weiteres:
— projektor + großleinwand
— veranstaltungszimmer
— nette&freundliche bedienung
— aufgeräumt&sauber
— viele schöner (sehr) alte fotos von Deutz
…