Dreesens Biergarten

Zwei Jahre später:
Aufgrund der traumhaften Lage und er insgesamt doch leckeren Speisen:
Noch immer 3 Sterne. Ambiente traumhaft, Speisen gut — Service höchst nervig.
Zwischenzeitlich ist der Biergarten stark vergrößert worden. Im hinteren Bereich des Rheingrundstücks — hinter den Essens– und Getränkebüdchen — stehen weitere Sitzgelegenheiten zur Verfügung. Teilweise wirklich chillig: Outdoor-​Sofas («Sofae»?) und Tische direkt am Rheinufer — jetzt auch unter Bäumen. Es ist praktisch immer ein Plätzchen zu finden. Durch das großartige Platzangebot entzerrt sich das Publikum auch dann, wenn es recht voll ist. Und Familien finden in der Regel einen der Plätze direkt am Trampolin, welches bei den Kindern so beliebt ist. So kann man sich mit dem einen Auge an seinen Goldstückchen erfreuen und mit dem anderen den bemitleidenswerten Gästen zusehen, die sich am oft hoffnungslos überfüllten Getränkebüdchen anstellen.
Das lustige ist: «Hoffnungslos überfüllt» ist das Getränkebüdchen meist sowohl vor — als auch hinter der Theke. Dresen hat nämlich kräftig Personal aufgestockt: Reizende, freundliche Schülerinnen knubbeln sich vor den Kühlschränken, an den Spülbecken und den Glasregalen. Dadurch wird der Getränke-​Output aber nicht effizienter als in 2013: Dadurch, dass man hinter der Theke herumrennt, Gläser verräumt und der leitenden Kollegin bei der Entgegennahme von Bestellungen, zapfen, und kassieren zusieht, werden nicht mehr Gäste glücklich gemacht als wäre die Kollegin allein.
Die Speisen sind lecker. Ok — man fragt sich, ob man wirklich 8 € zahlen muss für einen Tiefkühl-​Flammkuchen, der vor den Augen der Gäste aus der Fertigverpackung genommen und in den Ofen geschoben wird und durch diese beiden Handgriffe eine Wertsteigerung von wahrscheinlich 2000% erfährt. Aber man zahlt eben für das Ambiente mit. Ich persönlich finde das ok. Nur dass man dafür auch noch oft 20 Minuten warten muss weil die Schlange vor dem Essensbüdchen sich mal wieder nur quälend langsam bewegt.
Man überlegt sich unwillkürlich, was der Biergarten für eine Goldgrube sein könnte mit einem professionellen Getränke– und Speisenausstoß. Umsatzsteigerung 200%??

Der Biergarten liegt neben dem Hotel Dreesen direkt am Rhein und mit traumhaften Blick auf den Petersberg. Ein richtiger Bayer würde ihn nicht als Biergarten durchgehen lassen weil man nicht unter Bäumen sitzt schon gar nicht unter alten. Außerdem gibt es keine Stühle, sondern im Wesentlichen nur Bierbänke. Nur ganz am Rande des geschehend wurden 2 Sitzgruppen mit outdoor-​Sesseln für je ca. 4 Personen aufgebaut. Für Kinder Ideal ist der Untergrund: Die Bierbänke stehen auf Rasen, so dass Kleinkinder etwas herumkrabbeln können. Im Eingangsbereich steht ein kleines Trampolin für die älteren Kinder.
An Speisen werden verschiedene Grillgerichte wie Würstchen etc., Salate und Flammkuchen angeboten. Sie werden jeweils frisch von einem Koch zubereitet und sind für einen Biergarten wirklich prima.
Einziger Wermutstropfen, dafür aber ganz erheblicher Kritikpunkt ist die Bedienung: Es gibt keine. Man holt sich Speisen und Getränke an zwei kleinen Büdchen, die am Rande der Bierbänke aufgebaut sind. Das wäre ja eigentlich kein Problem. Bedauerlicherweise ist das Personal in diesen Büdchen aber ständig überfordert. Wenn der Koch im Speisenbüdchen nicht ausnahmsweise eine Unterstützung hat, muss er ständig Bestellungen entgegen nehmen, braten, zubereiten und kassieren. Erstaunlicherweise bekommt er das in der Regel aber noch ganz gut hin. Man merkt: Das sind Profis. Wirklich nervig hingegen ist das Personal im Getränkebüdchen. Dort findet man regelmäßig ungeübte, schusselige Azubis oder Azubiähnliche, welche die Getränke im Schneckentempo ausgeben, quälend langsam abkassieren oder auch ganz gerne mal zu zweit im Büdchen herumstehen während aber immer nur einer bedient.
Trotz der schaurigen Personalorganisation im Getränkebüdchen: Für die guten Speisen und die nette Lage gibt es 3 Sterne !!