Drakestr. 4c Rechtsanwalt & Fachanwalt für Steuerrecht
1 avaliação para Schwimmhalle Finckensteinallee
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Paul J.
Classificação do local: 4 Berlin
Nach Jahren der Renovierung und umfassenden Überholung und diversen Verschiebungen des Eröffnungstermins — zwischendurch hatte man den Eindruck, der große Backsteinbau könnte ein zweiter BER werden — hat die Schwimmhalle Finckensteinallee seit September vergangenen Jahres endlich wieder geöffnet! Auf dem Gelände des Bundesarchivs(früher Preußische Hauptkadettenanstalt und SS-Kaserne) gelegen, hat das Gebäude eine lange Geschichte hinter sich. Anlässlich der Olympischen Spiele 1936 gebaut, war die neoklassische Halle mit ihren schlanken und kantigen Formen lange Zeit größte Schwimmhalle der Welt. Nach dem Krieg von den Alliierten genutzt, lassen sie auch noch manch Spuren der ehemaligen Besatzer entdecken. Nun aber zum Bad und den Veränderungen: Die Schwimmhalle Finckensteinallee hat einen neuen Anstrich bekommen. Wurden die großzügigen 50-Meter-Bahnen(deswegen habe ich die Halle so vermisst) in der Vergangenheit eh vorwiegend zum Schwimmen genutzt, wurde der baufällige Sprungturm nun ganz abgerissen und die Wassertiefe auf durchgehende zwei Meter verringert. Eine das komplette Becken umlaufende, etwa fünfzehn Zentimeter breite Stufe in etwa 1,5m Tiefe erlaubt nun, nach längeren Einheiten eine kleine Pause einzulegen. Zierte die Halle vor der Erneuerung(ups, vorbelasteter Begriff) noch der ein oder andere verdächtige Adler, dessen Klauen ein schon vor geraumer Zeit entferntes Hoheitszeichen zu umklammern schienen, sind aus Dritten Reich nur noch die überproportional stark vertretenen Fahnenmasten geblieben. Die mehrsprachigen Badehinweise aus dem Nachkriegsdeutschland sind erhaltengeblieben. Die quadratische Deckenfelder sind nun in in beruhigendem Babyblau gehalten, die Beleuchtung ist wunderbar hell und weder zu warm– noch zu kaltstichig. Abgewichen ist man nun auch von der starren Geschlechtertrennung der Umkleiden. Statt Dusche und Umkleiden nun starr in Männlein/Weiblein zu trennen, legt man nun in einer Art«Schleusensystem» erst Schuhe und Socken in Gemeinschaftsfächern, dann Kleidung und Taschen in geschlechterneutralen und handicap-gerechten Kabinen ab, um dann vor Betritt der Duschen und WCs, die dann nun wirklich getrennt sind, an den Spinds wieder zusammengeführt zu werden. Das ganze Bad ist äußerst sauber(kein Verlgeich zu manch anderem BBB-Bad), man sieht eigentlich immer irgendeinen der meist zuvorkommenden Angestellten beim Putzen. Hatte man in den Wochen nach der Eröffnung noch Probleme mit der Klär-/Chloranlage gehabt, scheint sich auch hier alles eingependelt zu haben. Die Preise halten sich wie immer im Rahmen(üblicher BBB-Tarif), wochentags zwischen 10 und 15 Uhr kommt man für zwei Euro ins kühle Nass. Ansonsten kein nerviger Warmwasser– oder Spaßbadzuschlag. Beachtet werden sollten die Stoßzeiten(bspw. Montags 18 – 20 Uhr), da die Schwimmhalle auch Stützpunkt einiger Vereine ist. Dann kann es vorkommen, dass man auch mit verkürzten 25er-Bahnen Vorlieb nehmen muss.