O Tannenbaum

Es sind einfach zu viele Hipster, Möchtegernkünstler und Touristen, die alle das real Berlin hautnah erleben wollen. Das O Tannenbaum steht für alles andere als Berlin. Da hat es mehr Charme sich mit nem Bier ausm Späti direkt vor den Späti zu setzen (billiger isses auch noch). Da geht man auch nur einmal hin und nie wieder. Die Cocktail könnten besser sein und das Klo ist eine Zumutung (Dixies sind sauberer). Männer gehen einfach in den Hausflur oder Hinterhof pinkeln, dafür wird auch extra die Tür aufgesperrt, zur Freude der anderen Mieter. Da kann man nur mit dem Kopf schütteln und sich denken, wie assi die Betreiber denn sein können. Anstatt einfach mal was in Klos zu investieren. Wenn die Bruchbude mal Geld abwirft, dann wird es wohl eher in eine neue Videoinstallation gesteckt um auch allen zu zeigen, wie hip man ist.

Eine von diesen typischen neuen (Kunst/Gallerie)kneipen in Neukölln. Immerhin direkt auf der Sonnenallee, wo sie ein wenig Pioniergeist beweisen und abgesehen vom Café Warschau eine der ganz wenigen Auswüchse der Neuköllner Kneipenwucherung sind.
Innendrin ist alles total normal und damit werden sie sich selbst als Hort der Avantgarde alles andere als gerecht: Hipster und Möchtegernkünstler geben sich die Klinke in die Hand und unterhalten sich vor abbröckelnden Putz oder unter anspruchsloser Videokunst über ihre nächsten geilen Projekte. Die Räumlichkeit wird dabei von einem langen Schlauch gestellt, in dessen hinterem Teil sich noch eine kleine Cocktailbar befindet. Ab und zu gibt es Konzerte, DJs, Ausstellungen für — wenn überhaupt — 1 – 4 Euro Eintritt und den typischen restlichen Kram.
Die, die sich positiv angesprochen fühlen gehen sowieso hin, der typische Berliner Hipsterhasser würde wahrscheinlich eher Farbbeutel auf die Bar schmeißen, als einen Fuß über die Schwelle zu setzen und ich persönlich freue mich über die günstigen Bierpreise (0,5er Flasche Jever für 2,50) und überwiegend nette und schöné Leute.

I don’t really know what makes this place so popular among the hipster younglings. Must be the music or all the famous djs who come here all the time. Otherwise it’s one of the smokiest bars in the world and if you don’t smoke yet you might consider starting to smoke the moment you enter the Tannenbaum or you will feel really left out.

Ich hatte das Glück in die internationale Eröffnungsparty hineinzustolpern und nachdem sich meine Lunge und meine Augen an den Qualm gewöhnt hatten, konnte es losgehen…
Noch scheint alles etwas provisorisch, aber dafür Neuköllnlike entspannt und locker!
Gesprochen wurden mindestens drei Sprachen und wer einen Tandempartner sucht, sollte sich aber ganz schnell dorthin begeben!
Die Musik ging in Beine und Ohren und die gute Stimmung auf jeden, der sich daruf einliess, über!
Der Laden ist nett und übersichtlich und ich hoffe, dass die nächsten Parties und Programme auch so viele Leute, bzw, die Hälfte würde auch reichen, anzieht, dann dürfte einem netten Abend nix mehr im Wege stehen!