Amtsgericht Mitte

Von Außen leicht zu übersehen, da es abseits des Alexanderplatz in einer Seitenstraße liegt und man nur allzu leicht vorbei fährt ohne es zu bemerken.
Von Innen ein architektonischer Traum.
Das im 19. Jahrhundert von Otto Schmalz entworfene Stadtgericht dient heute als Amtsgericht für die Bezirke Mitte, Prenzlauer Berg und Tiergarten.
Alle zivilrechtlichen Streitigkeiten werden, mit Ausnahme von Familiensachen, hier verhandelt.
Der Bau ist sehr stilvoll und aufwendig gestaltet, mit vielen Wendeltreppen, verzierten Geländern und Stuck an den Decken. Ein wahres Meisterwerk der Architektenkunst in Berlin.
Man wird hier sehr freundlich empfangen, vor allem das Sicherheitspersonal an der Tür ist sehr hilfsbereit und auskunftsfreudig, so dass man in den verworrenen Gängen gleich die richtige Tür findet.
Wer aus der Kirche austreten oder sich einen Auszug aus dem Register braucht, geht zu erst zur Kasse, bei der man allerdings nur bar bezahlen kann.
Danach muss man zum Empfang und bekommt eine Wartenummer. Die Wartezeit ist allerdings sehr gering, so dass man meist nicht länger als eine Minute warten muss.
Sehr angenehm und entspannter als in jeder anderen Behörde in Berlin. Vor allem sind auch die Mitarbeiter hier nicht so überfordert und nehmen sich ausreichend Zeit.
Die Öffnungszeiten und weitere Informationen bekommt man über die Internetseite.

Märchenschloss? Cinderella? Vom Winde verweht?
Wenn man das Amtsgericht Mitte von der Littenstrasse aus betritt, ist man erstmal überwältigt vom Innenleben. Zumindest hätte ich mir — wären da nicht die Juristen und ihre Mandanten um mich rum gewieselt — ohne Weiteres Cinderella die Treppe hinunterstolpernd vorstellen können.
Dabei hat man alles andere als Märchenschlässer im Kopf, wenn man zu Gericht darf. Umso schöner, wenn man sich beim Betreten des Hauses als erstes freut, die Kamera mit dabei zu haben und fotografieren erlaubt ist.
Die zweite Freudewelle kommt auf, wenn man das Drehkreuz passierend und den Ausweis vorzeigend von Pförtnern begrüsst wird, die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft als selbstverständlich erachten und so noch dem mürrischsten Anwalt und dem verzweifeltsten Mandanten ein Lächeln zu entlocken wissen!
In den Gängen ist dann alles retro und Amtsschimmel und so war ich mit meinen Krücken froh, funktionsfähige Aufzüge zu finden und so um die Treppen herumzukommen.

Das Amtsgericht Mitte ist eine imposante Erscheinung. Ich habe keine Ahnung über die Historie dieses Hauses. Aber man muß es mal gesehen haben. Zu den üblichen Zeiten kommt man auch ohne Ladung in das Gebäude und kann die Innenhalle bestaunen. Alles ist frisch hergerichtet. Der Pförtner superfreundlich.
Und ansonsten dient das Amtsgericht der Schlichtung und Entscheidung von Streitigkeiten, wenn ein Kunde nicht zahlen will, zwischen Mieter und Vermietern, zwischen Telefongesellschaft und Kunde usw.
Falls man glaubt, sich einen Rechtsstreit nicht leisten zu können, wartet gleich im Eingangsbereich eine Information über Möglichkeiten der Hilfe.