Augsburg ist nicht nur die Geburtsstadt Brechts– nein, im Jahre 1719 erblickte hier, in der heutigen Frauentorstraße 30, der Buchbindersohn Leopold Mozart das Licht der Welt. Oft stehen Kinder ja im Schatten ihrer Eltern– bei Leopold Mozart ist es so, dass er zweifelsohne im Schatten seines 1756 in Salzburg geborenen Sohnes Wolfgang Amadeus stand Das Mozarthaus ist schon seit einigen Jahren als Museum in Betrieb. Mit der Präsentation, die ich hier vor 15 Jahren gesehen habe, hat das Haus jedoch kaum noch etwas gemeinsam. Klar, das Haus als solches, der Standort, ist gleich. Und das eine oder andere Exponat gab es vermutlich damals auch schon. Aber zum 250. Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart im Jahre 2006 wurde das Haus grundlegend modernisiert und umgestaltet. Der Fokus liegt mittlerweile eindeutig auf Leopold Mozart, wenngleich der Sohnemann natürlich nicht nur eine reine Randfigur ist. An der Kasse, die zugleich auch als eine Art Shoptresen dient(wobei es hier leider keinen wirklichen Shop geht– da liegt meines Erachtens Potenzial), darf man als Vollzahler 3,50 Euro berappen(ja, es gibt noch derart günstige Eintrittsgelder) und bekommt dann einen Audio-Guide. Ich bin zwar kein allzu großer Freund von Audio-Guides, weil mir Texte manchmal einfach zu flach oder zu langsam vorgetragen sind oder ich einfach, da ich wohl in jungen Jahren«Nummer 5 lebt» zu oft gesehen habe, vielfach wie ein Schwamm aufsaugen kann– aber hier war ich angenehm überrascht. Den Audio-Guide braucht man hier wirklich, da dort Texte gesprochen werden, die so nicht in den Räumen stehen– und selbstverständlich erklingt Mozart-Musik über die Kopfhörer. Und weitestgehend hat es mit der Technik auch geklappt. Nach einer kleinen Einführung zur Familie Mozart, die sich im 17. Jahrhundert in Augsburg angesiedelt hatte(ein Namensträger wohnte ja in der Fuggerei, woran bis heute erinnert wird), sind in den beiden Obergeschossen rund ein Dutzend Räume zur Besichtigung auf dem Programm. Es beginnt mit einer Buchbinderwerkstatt, es geht um Instrumente der damaligen Zeit, man erfährt über die Reisen, die Vermarktung des Wunderknaben Wolfgang Amadeus usw. usw. Ein kurzweiliger, modern und ansprechend, anschaulich gestalteter Rundgang, bei dem selbst mir Audio-Guide-kritischen Zeitgenossen überhaupt nicht langweilig wurde. Sozusagen vorgespult(durch Raumwechsel) habe ich eigentlich nur bei der Musik-denn zu viel Klassik wollte ich jetzt auch nicht gebrauchen. Die Umgestaltung hat dem Museum gut getan– denn man erfährt nun sehr dezidiert, dass auch Leopold Mozart ein bedeutender Zeitgenosse war.
Eget
Classificação do local: 4 Augsburg, Bayern
Leopold Mozart, der Vater des weltberühmten Wolfgang Amadeus Mozart wurde in einem Bürgerhaus aus dem 16. Jahrhundert geboren. Dort sind Dokumente zum Leben und Wirken Leopolds und seines Sohnes sowie deren schwäbischen Vorfahren sowie auch ein noch bespielbarer Hammerflügel von 1785 zu sehen.