Auf der Heimreise von Dresden gönnten wir uns einen Zwischenstop in Aue bei Benjamin Unger. Nach einer etwas hektischen Begrüßung wurden wir zum Tisch geführt und durften die Anwesenheit der Bedienung genießen, welche dann ersteinmal auf lange Zeit entschwand. Zurückgekerht fehlte leider der Apéritif zum Wasser. Was neben zwei unerwarteten Qualitätsmängeln, das größte Ärgernis war, waren Wartezeiten, wie sie sich kein Sterneresaturant erlaubt. Nach 1 Stunde und 45 Minuten wurden wir mit einem Amuse gueule von vorzüglicher Qualität und etwas Brot mit Schmalz und Quark sowie Olivenöl verköstigt. Für unsere 4 Gänge 5 Stunden zu verweilen ist nicht akzeptabel für ein solches Restaurant, gleich gar nicht ohne ein Wort der Erklärung, selbst dann nicht als wir baten doch etwas schneller zu servieren. Wein und Wasser wurden nur zögerlich nachgeschenkt, oft vergessen. Auch die spürbare Freundlichkeit der Servicedamen ließ das etwas ungute Gefühl nicht schwinden. Qualitativ bietet die Küche Erwartungsgemäßes. Lediglich drückte uns ein Gefühl, das neben Foie Gras im Weckglas auch einfache Geflügelleber beigemischt war, was so nicht auf der Karte deutlich gemacht wurde. Aber sicherlich liegen wir hier falsch. Man sitz sehr mondän, speist mit historischem Bestecken und trinkt aus Großverbraucherkataloggläsern… schade. Zum Abschluß wurde Gebäck und Trüffel gereicht. Trüffel nach Meinung der Servicedamen fast alle selbstgemacht, nur über den Inhalt ließ man uns im unklaren. Wir werden trot zalledem wiederkommen und uns auf sächsische Kulinarik freuen.