Bekanntlich sind die Sommer, sofern sie sich auch danach verhalten, sehr ungemütlich in Wien. Die meisten Studenten flüchten zu ihren Eltern aufs«kühle Land», wo zumindest hin und wieder ein Windhauch zu spüren ist und es in der Nacht um ganze 1 – 2 Grad abkühlt. Aber alle können das nicht. Studenten mit Arbeit, Arbeitende ohne Studium oder die Wiener selbst. Da heißt es durchhalten und zumindest unter Tags eine Abkühlung suchen. Eine weitere bekannte Tatsache ist, dass es Schwimmbäder gibt. Das Schwimmbad an der Alten Donau beispielsweise, das Gänsehäufel und so weiter. Tatsache Nr. 3 — man bezahlt pro Tag fast fünf Euro. Nicht jeder will und kann sich den Eintritt dann mehrmals die Woche leisten. Aber nicht verzweifeln, es gibt eine Lösung. Die da wäre: die Liegewiese an der Alten Donau. Von meinem Bruder«Kärnten» benannt, weils genauso schön ist wie an einem See in Kärnten. Das wurde natürlich gleich meinerseits übernommen und führt dann, weil schon in den Sprachgebrauch nahtlos übergegangen, zu oftmaligen Missverständnissen. Nachdem dann aber alles geklärt ist kommen auch Bekannte und Freunde zum Baden nach«Kärnten» ohne, dass sie sich dafür 4h ins Auto setzen. Das Beste natürlich: Eintritt frei. Damit verbunden heißt das auch, dass man so oft man will und so lang man will bleiben kann. Auch wenns nur für ein oder zwei Stunden ist zahlt sich dann ein Besuch auf der Liegewiese aus. Die Liegeflächen sind großzügig und voll von Bäumen und den damit verbundenen Schatten. Im Frühsommer ist sie dann weiß statt grün, weil der riesige Baum inmitten der Wiese alles mit weißen Samen(denk ich zumindest — aber ich glaub ihr wisst wovon ich rede) bedeckt. Dann sieht die Wiese aus wie eine weiche kuschelige weiße Decke. Zur Donau hin gibt es Stege und Stiegen, die ein einfaches Hineingehen ins Wasser ermöglichen. Direkt für das leibliche Wohl wird nicht gesorgt. Alle U2 Fahrer kommen aber auch sonntags bei einem geöffneten Billa vorbei(Praterstern) und können sich selbst mit Lebensmittel und Getränke eindecken. Für alle anderen gibt’s in unmittelbarer Umgebung das schon beschriebene«Neu Brasilien» oder die Naturfreunde. Erreichbar ist die Wiese folgendermaßen: Mit der U-Bahn: U1 Alte Donau. Aus der Station raus und links bis zur Kreuzung. Dann entlang der großen mehrspurigen Straße(wieder links), sodass die Donau links und rechts von einem ist. Dann bis zur Holzbrücke(Unterführung für Radfahrer und Fußgänger) entweder durch die Unterführung oder über die Straße auf die andere Seite. Entlang der Alten Donau bis zum Lagerwiesenweg. Klingt kompliziert als es ist! Für die glücklichen Autobesitzer: Es gibt genug Parkplätze am Lagerwiesenweg– einfach dorthin fahren!