Zur Post

Allgemein
Wenn man sich mal was richtig Gutes gönnen will und trotzdem nicht auf bayerische Gemütlichkeit verzichten mag, dann ist man in der Posthalterei genau richtig. Gute Weine, super Essen und alles dennoch gemütlich.
Bedienung
Sehr nette Bedieungen. Man fühlt sich gut umsorgt. Es wird aufmerksam aber unaufdringlich auf den Gast geachtet.
Das Essen
Hervorragende Küche. Die Speisen waren alle frisch, der Zwiebelröstbraten war wie gewünscht medium und geschmacklich sehr gut — die Soße war auch super lecker. Die Pilze sowie die Jakobsmuscheln waren sehr frisch.
Gewüzt wurde auch optimal. Allerdings sind die Preise teils auch recht gewüzt. Für eine Seezunge mit ein Paar Katöffelchen 28 Euro, das ist etwas happig. Andere Gerichte wie Tagliatelle mit Pilzen für ca. 15 Euro sind preislich ok.
Das Brot, was zum Anfang gereicht wird, ist einfach nur lecker! Wir kommen wieder, auch wenn man es sich nicht wöchentlich leisten muss.
Das Ambiente
Gemütlich unter Kastanien saßen wir bei dem schönen Wetter im Biergärtchen. Er liegt nicht an der Hauptstraße und ist somit ruhig und es gibt eine entspannte Atmosphäre.
Den Hauptgang bekamen wir in einer der Gastststuben serviert, da es draußen doch zu kühl wurde. Alles ist gemütlich eingerichtet und nett zur Jahreszeit passend dekoriert. Man hat genug Platz am Tisch und auch zwischen den Tischen.
Sauberkeit
Tischdecken, Bestecke und Gläser waren ohne Flecken. Allgemein hat die Wirtschaft einen sauberen Eindruck gemacht. Die Toiletten waren auch geputzt.

Wir wurden von Bekannten aus Zorneding dorthin verfrachtet. Die Begrüßung war sehr freundlich und fürsorglich. Da nicht reserviert war, mussten wir kurz auf dem Gang warten. «schaun wir ob wir ein Platzerl finden.» Das «Platzerl» war dann ein ausgewachsener Tisch für vier Personen in bester Lage, bei rappelvoller Wirtsstube.
Die Karte verspricht und das Ambiente entspricht, dem was man sich unter einem gutem Landgasthof vorstellt.
Der Koch versteht routiniert sein Métier auf hohem Niveau. Da wir eine Kollegin von ihm mit am Tisch hatten, wurden neben dem handwerklichen Geschick, besonders die Soßen und das Dressing gelobt.
Die Bedienung war flott und unermüdlich. Anders ist es nicht zu beschreiben. Ein 100%iger Profi ihres Fachs.
Der süsse individuelle Nachtisch war verdammt gut und genauso teuer.

Ungastlichkeit parexcellence
Eigentlich was uns der Gasthof zur Post in Zorneding als typisch für bayerische Gastlichkeit empfohlen worden. Wir hatten uns angemeldet; haben auch die empfohlene Tischzeit vor 12.30 Uhr («Nach eins ham wir noch eine grössere Gesellschaft!») eingehalten, und waren auch bereit, in den Garten umzuziehen, weil für den Sportkinderwagen mit der schlummernden Enkelin im Restaurant kein Unterkommen war.
Am nahen Kirchturm zeigte die Uhr «halb eins», als wir uns im Biergarten niedergelassen hatten. Da unsere Bestellungen recht schnell aufgenommen waren, hegten wir noch die bescheidene Hoffnung zeitnah speisen zu können.
Aber erst als die Kirchturm-​Uhr schon fast «halber Zwei», also eine Stunde nach der Bestellung, wurden die Vorspeisen serviert.
Nochmal 30 Minuten später wurde das erste Hauptgericht und dann im zehn-​Minuten Abstand die weiteren Hauptgänge angeliefert. Der gestressten jungen Dame vom Service blieb nur der verzweifelte Versuch, um Nachsicht zu flehen. Von der Post-​Leitung aber, die mit einer raffgierigen Fehldisposition für das gast-​unfreundliche Chaos verantwortlich war, gab es keine erklärende Entschuldigung geschweige den einen tröstenden Espresso. Mein Kommentar: «Hier waren wir heute gleich dreimal — das erste, das einzigste und das letzte Mal!» ist weiß-​Gott keine Empfehlung für gastfreundliche Kundenpflege auf dem flachen Lande.