Weilheimer Kneiple

Allgemein
Das Gasthaus Weilheimer Kneiple liegt direkt an der Durchfahrtsstraße der Ortschaft und ist so kaum zu übersehen. Da wir sowieso auf der Suche nach einem Mittagessen waren und ein anderes gut gelegenes Restaurant erst eine Woche später seine Neueröffnung feiert, haben wir uns gedacht, dass wir uns dort bewirten lassen. Durch die mehr oder minder optimale Lage war es auch gut besucht, was mich jedoch ein wenig erstaunt hat. Denn so gut wie die Lage ist, das Essen und der Eindruck, den das Gasthaus hinterlässt, lassen leider zu wünschen übrig. Ich hoffe für das Restaurant, dass man hier nur einen schlechten Tag erwischt hat.
Bedienung
Die Begrüßung war nett und freundlich, jedoch wies der Service mit dem Rücken zu uns gewandt und einer Handbewegung zwischen welchen zwei Tischen wir uns entscheiden können. Ein schöner Rücken kann zwar auch entzücken, aber ich empfinde es als höflicher, wenn man dem Gast für diese kurze Zeit seine volle Aufmerksamkeit schenkt und ihn anschaut, wenn man mit ihm redet. Die Getränke kamen recht schnell, nur als man uns das Essen serviert hatte, hatte die Bedienung vergessen uns noch Zusatzbesteck mitzubringen. Wir hatten die Fleischplatte für 2 Personen und hätten so mit benutztem Besteck jedesmal nachschöpfen müssen. Ansonsten war der Service, bestehend aus einem Mann, doch schon etwas gefordert, dadurch dass das Restaurant sehr gut gefüllt war. Sich dadurch auch ein wenig mehr Zeit für die Gäste zu nehmen, ist da natürlich schon nicht einfach. Vielleicht sollte man da noch ein wenig nachrüsten und sich überlegen, eine zweite Bedienung einzustellen. Denn auch das Abräumen ließ auf sich warten und so mussten wir auf uns aufmerksam machen und haben im gleichen Zuge dann auch gezahlt.
Die Verabschiedung war wie die Begrüßung gleichermaßen freundlich und uns wurde auch typischerweise ein Ouzo als Digestif angeboten.
Das Essen
Die Speisekarte war übersichtlich und gut aufgebaut. Neben einigen deutschen Speisen waren auch griechische und italienische vertreten. Der Schwerpunkt liegt meines Erachtens aber eher auf den Griechischen. Wir hatten, wie bereits oben erwähnt, die Fleischplatte für 2 Personen gewählt, bestehend aus Bifteki, Souvlaki, natürlich Gyros und Tzatziki und kleinen Schweinenackensteaks. Dazu gab es noch Pommes und Djuvec-​Reis. Der Reis und die Fleischplatte wurden zudem noch mit Petersilie garniert und so auch für das Auge ansprechender serviert. Die Schweinenackensteaks waren leider zu durchgebraten und dementsprechend hart, zäh und trocken und der Djuvec-​Reis in Tomatensauce, Erbsen, Mais und Karotten nicht abgeschmeckt und fad. Zudem waren die Karotten schon komplett weichgekocht. Ansonsten war der Rest lecker und der Umfang gut bemessen. Wir mussten sogar noch etwas übrig lassen, da wir nicht so einen großen Hunger hatten. Aber satt wird man allemal.
Ein negativer Kritikpunkt war aber, dass wir eine geschlagene halbe Stunde warten mussten bis wir zum Essen gekommen sind. Sicherlich waren viele Gäste da, aber das muss einfach schneller gehen bei so einem nicht sonderlich aufwändigen Essen. Ansonsten sollte man über eine Aushilfe in der Küche beraten.
Das Ambiente
Sonderlich auffallend dekoriert war das Restaurant nicht. Sehr schlicht gehalten mit ein paar Bildern an den Wänden und hier und da Blumen. Die Blumen waren jedoch schon am Verwelken mit zum Teil braunen Blättern und so sah auch die Tischblume aus mit ihren vertrockneten Blüten. Immerhin waren die Tische ansprechend mit Tischdecken bedeckt und auf der Serviette noch ein Aufdruck mit dem Namen des Gasthauses und dem Wunsch eines guten Appetits.
Sauberkeit
Sauber war das Restaurant nicht. Ungeputzte Spiegel, Spinnenweben an den Decken und auch dreckige Lampen zeugen nicht von ordentlich gepflegten Räumlichkeiten. Auch auf der Toilette sah es nicht wirklich besser aus, wenn am Pissoir noch getrocknete Wasserflecken zu sehen sind und der Gartenschlauch, mit dem man wahrscheinlich den Boden abspritzt, noch neben einem hängt, während man versucht gemütlich sein Geschäft zu verrichten. Es hört sich jetzt vielleicht alles sehr hart an und es war auch nicht so schlimm, dass man aus dem Gasthaus flüchten wollte, aber wirklich wohl fühlten wir uns ehrlich gesagt nun auch nicht. Immerhin war der Tisch sowie das Besteck sauber und auch auf der Tischdecke war kein Fleckchen zu erkennen.

Große Enttäuschung!
Als ich hier las, dass der ehemalige Wirt des Löwen das Lokal übernommen hat, musste ich natürlich sofort hin. Das gute Essen im Löwen ist mir immer noch in bester Erinnerung.
Die Karte ist recht klein. Als griechische Gerichte gab es nur wenige übliche Verdächtige. Dass auch noch Pizze auf der Karte stehen, ist kein gutes Zeichen. Entweder man kann griechisch kochen oder italienisch. Beides geht meistens nicht. Und so ist es auch hier:
Das Essen ist gelinde gesagt eine Zumutung! Das Gyros und die beilagen waren lieblos auf den Teller geknallt. Das Fleisch schmeckte alt und total versalzen. Kein bisschen nach griechischem Gewürz. Das Tsatsiki war sicher eine Fertigmischung und nicht selbst gemacht. Die Pommes Frites waren weich und schlapprig. Der Ouzo von der allerbilligsten Sorte.
Leider war Aris an diesem Abend nicht da oder zum Glück? Ich weiß nicht, was ich ihm hätte sagen sollen. Schließlich kannte ich ihn viele Jahre und hatte ihn auch mal in Griechenland besucht.
Ich kann nur hoffen, dass er selbst auch mal von diesem Essen probiert. Dann wird er hoffentlich einen neuen Koch einstellen. Am Besten einen Griechen, denn dieses Essen schmeckte kein bisschen griechisch.
Ich glaube nicht, dass ich noch einmal ins Weilheimer Kneiple gehe

Wir fühlen uns im Weilheimer Kneiple wohl.
Das Lokal ist sauber, das Personal sehr freundlich und das Essen (wir hatten bisher auch nur die griechischen Gerichte) sehr lecker zu günstigen Preisen. Auch auf unsere (Diät-​) Extrawünsche wurde eingegangen:-) .
Die Kinder gehen gerne mit im Weilheimer Kneiple essen, weil sie sich willkommen wissen — ohne daß es dort laut wäre (Kindergeschrei oder so), die Atmosphäre stimmt einfach.
Wir 5 werden auf jeden Fall auch in Zukunft gerne Gäste bei Aris sein, auch wenn unser Anfahrtsweg nicht der kürzeste ist.

Hier gab es kürzlich einen Pächterwechsel. Zuletzt war das Weilheimer Kneiple ein italienisches Ristorante. Doch vor wenigen Wochen hat der Aris (früherer Wirt des ehemaligen Löwen in Tübingen-​Derendingen) nach einigen Jahren Aufenthalt in Griechenland das Weilheimer Kneiple mit seiner Familie übernommen.
Neben leckeren Griechischen Speisen gibt’s hier aber auch nach wie vor noch Pizza. Probiert haben wir bislang nur die griechische Karte, aber die Pizzen die wir zu Gesicht bekamen sahen auch lecker aus.