Gioia Mia

Das positive vorweg: bemühte Bedienung, angenehmes Ambiente. Relativ.
Kinderteller:
Fischstäbchen mit Pommes Frites.
Knapp an Körperverletzung vorbei.
Frage an die Bedienung: «Sind die Pommes so ernst gemeint?»
Verständnisloser Blick.
«Ja, weil die total labberig sind.»
— «Das sind hausgemachte, keine Industrieware. Das ist dann so.»
Aha. Dass sie nicht ganz durch, vor Fett triefend und interessanterweise dem gleichen Geschmack wie die Fischstäbchen getränkt sind, erwähne ich rücksichtsvoller Weise erst garnicht.
Die Fischstäbchen triefen ebenfalls vor Fett, alles könnten sie zum Glück nicht aufsaugen.
Die beiden Großen essen Pizzen:
Mit frischem Lachs & Crème Fraiche, die andere Funghi.
Die erstere kommt, letztere erstmal nicht. Was auch Vorteile haben kann.
Die Lachspizza hätte vermutlich gut geschmeckt, wenn sie nur lange genug im Ofen gewesen wäre — so lange wie die zweite, die der Koch erst vergessen hat.
Die hat dann tatsächlich geschmeckt.
Der Nachgeschmack allerdings ist derb.

Klassischer Italiener: Pizza, Pasta und Fisch– und Fleischgerichte.
Man sitzt sehr schön auf der Terrasse mit Dünen– und (etwas) Meerblick am zentralen Platz (Eisdiele gegenüber). Wenn es windet, kann es kühl werden — es gibt aber Kuscheldecken.
Im ersten Stock hat man definitiv Meerblick und sitzt auch gut.
Pizza, Nudeln und Scholle waren prima. Weit weg von Sterneküche, aber leckere unkomplizierte Gerichte. Paßt perfekt nach einem Strandtag.
Service sehr aufmerksam. Im ersten Stock muß man leider manchmal etwas länger warten, um seinen Bierwunsch loszuwerden.

Allgemein
Es handelt sich um einen sehr schön gelegen Italiener mit üblich eingedeutschter Küche (neben Klassikern wir Pasta, Pizza tonno und Calzone auch Pizza Hawai und Steak).
Die meisten Gerichte kosten 10 EUR aufwärts (auch die Pizza).
Man merkt schnell das hier wenig italienisch ist. Die Zutaten wirken auffällig billig und die handwerkliche Fähigkeiten der Küche lassen zu wünschen übrig. Andere Gäste lobten zwar das Essen und vlt. waren wir auch zu pingelig aber auch im unteren Mittelsegment kann man mehr Qualität erwarten– zumindest oder gerade bei den Basics.
Auch wenn dieses Lokal durch die vielen Touristen nie Probleme mit mangelnden Gästen bekommen wird, muss es sich gerade bei den Speisen verbessern.
Bedienung
Die Bedienung kam rasch und war freundlich. Auf die Getränke und die Vorspeise (ein Foccacia für uns 3) mussten wir nicht lange warten. Allerdings haben wir auf die Hauptspeise dannngewöhnlich lange gewartet (über 30 min) — ab da hat der Service sich kaum noch blicken lassen.
Unsere Unzufriedenheit zum Schluss (s.u.) hat man bestenfalls schweigend zur Kenntnis genommen. Leider gab es auch keine Quittung– die Endsumme wurde nur angesagt.
Das Essen
Vorspeise:
ein Foccacia mit Oregano und Olivenöl (5,90 EUR): Es handelte sich hier leider um einen Pizzafladen viel zu dünn und staubtrocken und dann stark verbrannt. Den Oregano konnte man suchen das Olivenöl war draufgeschossen. Das war alles nur kein Foccacia
Hauptgerichte:
— Pizza Calzone (11,90): eine kleine zusammengeklappte Pizza mit einem lächerlichen Tomatensoßenspiegel (ohne alles) an der Seite. Die Füllung bestand hauptsächlich aus billigster Salami und geschmackloser Tomatensoße. Schinken, Pilze oder Ei konnte man sich denken?
— 2mal Tagesgericht Pizza mit Rindersteak, Broccoli und Hollandaise: zugegeben nicht besonders italienisch aber es hätte ja schmecken können. Die Pizza war weder klassisch italienisch knusprig dünn und aromatisch noch typisch eingedeutsch saftig, dick und luftig mit üppigen Beleg, sondern irgendwo geschmacklos dazwischen. Die Zutaten waren rar und billig– Tetra Packhollandaise und Tomatensoße aus der Retorte. Es fehlte an Geschmack von Oregano und Olivenöl. Stattdessen war der Rand schwarz verbrannt und der Belag wässrig.
Im Ernst: Selbst eine TK-​Pizza schmeckt besser!
Dessert:
der Appetit war uns vergangen
Das Ambiente
Hier bewerte ich vor allem die fantastische Lage an der Strandpromenade und den Blick auf die Ostsee den man draußen sitzend hat. Insgesamt vermisste man aber das allgemeine romantische Ambiente beim Italiener.
Außerdem war die Musik, wie öfter beim Durschnittsitaliener, recht nervig.
Sauberkeit
Allgemein wirkte es sauber und ordenlich. Allerdings bleibt zu erwähnen, dass man die Tische zwischen den Gästen häufiger abwischen könnte.

Allgemein
Urlaub auf USEDOM. Über die Insel ganz allgemein habe ich schon in meiner Rezension über das «Sommercafé» in Rankwitz berichtet.
Das Ristorante Gioia Mia befindet sich in Trassenheide, einem im Nordwesten der Insel USEDOM gelegenen Seebad. Es liegt auf der ersten Düné und bietet im Obergeschoß einen schönen Blick auf Strand und Ostsee.
Bedienung
Wir wurden von einer charmanten jungen Dame bedient, die freundlich, aufmerksam und flott war.
Das Essen
Das Restaurant bietet eine italienische Küche mit Gerichten, die man standardmäßig von einem «Italiener» in Deutschland erwartet.
Unser Essen:
Meeresfrüchte auf Blattsalat mit Spargel (Euro 9,90) als Vorspeise: Ein in einer feinen Vinaigrette angemachter Blattsalat mit Spargel, der noch leichten Biss hatte und einer guten Mischung an Meeresfrüchten. Eine prima Einleitung!
Scaloppa Milanese (Euro 14,90): Ein paniertes Schnitzel, innen saftig, wurde begleitet von einer Tomatensauce und frisch gebratenen Kartoffeln. Mir war das Gericht zu eingedeutscht und dass die Sauce über das panierte Schnitzel gegossen wird, mag ich auch nicht.
Pizza Tonno (Euro 9,90): Dünner Pizzateig wie er sein soll, knusprig, mit dickem Rand, bedeckt mit Tomatensauce und Thunfisch, aromatisiert mit Zwiebelringen. Meiner Frau hat’s geschmeckt.
GETRÄNKE:
Mineralwasser Pelegrino (Euro 6,10 für 0,75 Liter), trockener Wein Pinot Grigio (Euro 9,50 für 0,5 Liter), Espresso Macchiato (Euro 1,90), Grappa (Euro 2,90).
Das Ambiente
Das Restaurant ist in einem schönen, neu gebauten Haus beherbergt, dessen «leichte» Architektur im Vergleich zu den gedrungenen Fischerhäusern auffällt und sich doch in die Umgebung harmonisch einfügt. Wir hatten im oberen Stock Platz genommen, ein angenehm eingerichteter Raum, in dem man sich wohl fühlt und der einen schönen Blick auf die Ostsee und den Strand ermöglicht.
Sauberkeit
Alles gut gepflegt, auch die Toiletten. Allerdings muss man die Treppen von zwei Stockwerken überwinden, wenn man im Obergeschoss Platz nimmt und die Toiletten aufsuchen will. Die befinden sich nämlich im Keller.
FAZIT:
Ein Italiener ohne Überraschungen, was die Küche angeht, in einem angenehmen Ambiente mit schöner Aussicht.