Fähre-Schulau-Lühe

Der schnellste Weg nach Niedersachen und ins «alte Land» …
… zumindest für den Wedeler.
Wir wohnen hier ja fast am Anleger und fahren gerne mit der Fähre einfach mal kurz auf die andere Seite der Elbe um dort am Deich spazieren zu gehen, uns die Kirschblüte anzuschauen oder einfach nur ein wenig Obst direkt vom Erzeuger zu kaufen.
Die Überfahrt dauert gute 20 Minuten und besonders bei gutem Wetter hat man hier einen tollen Blick auf die Natur am Ufer der Unterelbe.

Diese Fährlinie verbindet die Stadt Wedel über die Elbe mit der Gemeinde Grünendeich an der Schwingemündung im Liniendienst nach Fahrplan. Die Fahrten können durch die Schwimmpontons unabhängig von der Tide durchgeführt werden, der Einstieg ist auch für ältere Fahrgäste kein Problem. In der Sommersaison fährt das Schiff täglich, in der Wintersaison nur von Monag bis Freitag. Nur bei starkem Eisgang müssen die Fahrten eingestellt werden.
Gesellschafter der Lühe-​Schulau-​Fähre sind der Landkreis Stade mit 35
Prozent, die Hansestadt Stade mit 25 Prozent, die Stadt Wedel mit 20
Prozent sowie die Samtgemeinde Lühe und die Einheitsgemeinde Jork mit je
zehn Prozent Beteiligung am Stammkapital.
Mitgenommen werden Personen, (Elektro-​) Fahrräder und zusätzliches Gepäck. Seit 2012 gibt es ein neues Schiff mit dem Namen Dat Olé Land II. Es hat Platz für 250 Personen und 70 Fahrräder. Das Schiff wird auch außerhalb der Fährzeiten zu Sonderfahrten eingesetzt. Beispielsweise am 30.3. 2012 zur Osterfeuerfahrt über die Elbe nach Blankenese. Das kostet dann mit Büffet und Getränken gleich 69 Euro.
Dieses neue Schiff haben wir letzten Sommer bei einer Fahrradtour ins Alte Land zur Kirschenernte (die findet man dort massig gratis an Strassenbäumen) erstmalig genutzt. Die Hin-​und Rückfahrt von Wedel kostete pro Person mit Fahrrad 10 Euro (ohne Fahrrad 7 Euro, alle Kinder bis 14 Jahre 3,50 Euro). Es gibt aber auch Einzelfahrkarten sowie stark ermäßigte Wochen-​und Monatskarten. Die Preise sind also durchaus erträglich, finde ich.
Das Schiff bietet gegenüber dem Vorgänger deutlich mehr Platz und Komfort. Der Innenraum ist klimatisiert und man hat durch die großen Scheiben eine hervorragende Aussicht. Auch bei durchwachsenem Wetter lohnt sich die Fahrt. Es schaukelt kaum, das Schiff läuft sehr ausgewogen. Einzig das elektrische (separater Stromgenerator vorhanden) Bugstrahlruder erzeugte beim Ab-​und Anlegen heftige Vibrationen. Da schien was nicht zu stimmen.
Die Antriebsanlage besteht aus zwei 450 PS Dieselmotoren, Verteilergetriebe und zwei Antriebsschrauben. Ein Totalausfall der Antriebsanlage mitten auf der Elbe, wie beim Einschrauben Vorgängerschiff, soll so der Vergangenheit an gehören. Das trieb (mehrmals?) hilflos auf der Elbe und mußte abgeschleppt werden.
Aber zurück zum Fahrerlebnis mit dem Schiff. Alles modern, gepflegt und fast neu. Voll das Kontrastprogramm zu manchem Helgolanddampfer, der eher durch 30 Lagen Farbe zusammengehalten wird. Fazit: Endlich mal wieder ein modernes Schiff auf der Elbe. Mehr Informationen findet man auf der Internetseite der Reederei.
Mein Tipp für den Ausflug mit dem Rad: Mit der S-​Bahn bis Blankenese oder Wedel, dann die Fähre benutzen. Jetzt hat man viele Ziele bei der Fahrt durch das Alte Land zur Auswahl: Von Stade bis Neugraben, immer gibt es da S-​Bahn Haltestellen, von wo man aus nach Hamburg zurück kommt. Man kann die Tour natürlich auch umgekehrt fahren. Die beste Zeit ist die Kirschernte oder der Herbst, wenn Zwetschgen, Äpfel und Birnen reif sind, finde ich.

Reiseziel Stade. Da die Aufregung sich in Grenzen hielt, haben wir versucht, die Anreise so spektakulär wie möglich zu gestalten.
Kein Auto, keine Bahn, sondern Fahrrad, kleines Marschgepäck und Fähre in Schulau bei schönstem Wetter. Es ist am Freitag Abend die letzte um 18.40h, außer uns nur ganz wenige Passagiere.
50m entfernt ein Kiosk, ein Fahrbier für unsere Elbpassage ist schnell geholt.
Mit lautem Tuten legt sie ab, die Olé Land, legt sich in den Elbstrom, rechte Hand ein nett aussehender Beachclub am Wedeler Elbstrand, der Hamburger Hafen liegt im Osten in ungewohnter Ferne knapp 20 km entfernt.
20 – 25 Minuten dauert die Fahrt und fühlt sich an wie Urlaub, für uns neue Perspektiven, gute Laune-​Tour.
Anlegen tut man in Grünendeich, von dort mit dem Fahrrad zwischen Deich, Obstplantagen und Elbe noch rund 12 km bis Downtown Stade.
Mit Start aus Ottensen dauert die ganze Anreise knapp 2 ½ Stunden.
Auf der Rückreise ist die Fähre voll, es ist Sonntag Mittag, es kann schon mal vorkommen, dass die Kapazitäten für Fahrräder ausgeschöpft sind. Dann müsste man eine gute Stunde warten und könnte sich die Zeit auf dem Anleger in Elkes kleinem Kiosk vertreiben.

Schade, die Lühe-​Schulau-​Fähre gehört nicht zum Bereich des HVV. Also kostet mich die einfache Überfahrt mit Fahrrad bummelige 6,00 EUR. Aber irgendwann will man nach einer ausgiebigen Fahrradtour durchs Alte Land ja auch mal wieder nach Hause
Also eine kleine Kreuzfahrt nach Wedel und von da ab in die S-​Bahn. Die letzte Fähre von Lühe fährt übrigens auch im Sommer schon um 18:00 Uhr.