Kalb’sches Haus

4,5 Sterne für das Kalb’sche Haus! Ein hervorrragendes Frühstück für eine größere Mannschaft. Geschmacklich ohne jede Mängel. Frische Brötchen der verschiedensten Art, spanisches Baguette, hochwertiger Schinken. Fruchtsalat, es war soooo lecker. Dazu ein Service, der keine Wünsche offen lies. Wir haben gemeinsam mit dem Service herzlich gelacht. Das Ambiente stimmt ebenfalls. Sehr gemütlich eingerichtet. Es war unser erster Besuch hier, aber ganz sicher nicht der letzte. Ich frage mich, wie sie diese Preise halten können — eigentlich zu schön um wahr zu sein. Für Frühstück in kleiner oder auch großer Runde somit absolut unschlagbar. Einen halben Stern ziehe ich ab, da ich finde, man könnte ein klein wenig besser durchwischen. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Übrigens, zweitweise gibt es dort auch Brunch. Sicher einen Versuch wert.

Das Ambiente im ältesten Fachwerkhaus Reinheims ist schön, rustikal — auch im Außenbereich sitzt es sich sehr angenehm. Leider gibt es Probleme mit der Schnelligkeit des Service: Es hat lange gedauert, bis wir unsere Getränke hatten und auch auf das Essen haben wir eine Stunde gewartet. Da ist einfach zu viel. Die Weinauswahl ist sehr einfach, aber immerhin habe ich einen netten Umstädter Riesling getrunken — ein guter Alltagswein. Meine Begleitung hatte mit einem anderen, ebenfalls als trocken angegebenen Wein weniger Glück. Mir haben die Ochsenbäckchen geschmeckt, der Filettopf ist kein Filettopf, sondern ein paar Filetstücke, die auf der Beilage auf dem Teller liegen (nicht sehr schön angerichtet alles insgesamt). Ich habe mir sagen lassen, dass der Fischteller in Ordnung war. Das Personal ist sehr freundlich.

Sehr schöné Weinstube in einem der ältesten Häuser Reinheims.
Ambiente und Bedienung Top. Kleine und große Gerichte auf der Speisekarte.
Wir haben uns eine Paella geteilt und waren begeistert.
Sonne, guter Wein und Fisch, wer will da noch in den Süden fliegen

Das Kalbsche Haus in Reinheim-​ein aufwändig restauriertes Fachwerkhaus aus der Zeit um 1450. Seit etwa einem Jahr ein neuer Landgasthof im wenig gastronomie-​verwöhnten Reinheim. Innen etliche verwinkelte Räume im EG und im OG. Alles relativ schmucklos gehalten mit blankgescheuerten Tischen. Insgesamt eine durchaus heimelige Landgasthof-​Atmosphäre, wenn, ja wenn bei unserem Besuch die doch zahlreichen Fauxpas nicht passiert wären.
Martinstag ist Gänsetag und so gab das Gasthaus ein Sonderangebot heraus: Gänsebrust mit Knödeln, Rotkraut, Rosenkohl und Sauce zum Sonderpreis (nur am 11.11.13) von 11,11 €. Also, das war doch ein Wort-​also hin und ausprobieren. Die Karte ist deutlich zweigeteilt: spanische und deutsche Küche-​in der Küche kocht «Mama» und sie ist Spanerin (und dazu eine ganz liebenswürdige).
Zur Vorspeise baten wir darum, den als Hauptgericht ausgewiesenen Tapasteller zu halbieren und als Vorspeise zu servieren. Hauptspeisenpreis: 11,50 € für 8 Tapas. Wir bezahlten 8,50 € für 4 Tapas-​unangemessen der Aufschlag von 2,75 € auf den halben Preis (=74% des Preises für 8 Tapas) –es gab ja keinerlei Mehraufwand. Man konnte nicht selbst auswählen, was man als Tapas bekam-​war also ein Glücksspiel. Die Qualität von 2 Tapas und vom Aioli war ausgezeichnet, Rest war Durchschnitt. Menge der Tapas: jeweils 2 Teelöffel voll-​das passt gar nicht. Mit 8 von diesen kleinen Mini-​Tapas als Hauptgericht, wie auf der Karte ausgewiesen, würde man nicht glücklich (oder gar satt) und die Auswahl würde auch noch die Küche bestimmen.
Zum Wein: kleine, aber sinnvolle Auswahl deutsche und spanischer Weine. Wir nahmen 2 verschiedene offene Rotweine zu je 0,2l. Der Wein wurde in unterschiedlichen Gläsern serviert, wobei der deutlich teurere Wein im kleineren Glas kam und sehr viel deutlich weniger Wein enthielt, als das andere Glas-​dies reklamierten wir-​es wurden neue, einheitliche Gläser serviert.
Nun kam das Gänseessen, besser wäre es nicht gekommen: Die Gänsebrust kam als zerfetzte Stücke von der Gans (welche es auch immer waren)-innen trocken –die Haut labberig. Der Rotkohl war völlig zerkocht, der Rosenkohl ebenfalls (dieser hatte bereits eine bräunliche Farbe und zerfiel beim Herausnehmen aus der Servierschüssel bereits zu Brei); die Sauce war praktisch geschmacksneutral und nicht entfettet, die Knödel war innen roh und trocken. Das gesamte Gericht erweckte den Eindruck: mittags gekocht und abends aufgewärmt bei unsachgemäßer Zwischenlagerung. Die Knödel reklamierten wir-​wir erhielten die gleichen Knödel mit unserem nochmals aufgewärmten Teller zurück (mit dem Hinweis des Hausherren, dass sich außer uns niemand beschwert hätte und die Knödel wären ja auch bereits am Mittag gekocht worden und da wären sie ja nun auch sicher durch-​war schon merkwürdig). Nun, wir wissen nicht, ob die durchgängig schlechte Qualität dieses Essens dem Sonderpreis geschuldet war oder nicht; zumindest wären wir bei Zahlung des regulären Preises von 19,80 € (ab dem nächsten Tag) noch mehr verärgert gewesen. Zukünftig zahlen wir gerne wieder irgendwo einen rgulären Preis, in der Hoffnung, ein Gänsegericht zu erhalten, wie man es kennt und sich wünscht.
Übrigens kamen wir mit der Köchin nach den Tapas ins nette Gespräch. Sie ist nicht nur Spanierin, sondern auch begeisterte Köchin der spanischen Küche-​alles mit frischen spanischen Zutaten und mit speziellen spanischen Gewürzen und Kräutern (wie sie selbst ausführte). Die Qualität von zwei Tapas war ausgezeichnet-​da kann man durchaus neugierig auf die anderen spanische Gerichte der Karte sein-​dies wäre auch der Grund eines eventuellen Wiederbesuches.
Wir kennen zwar nicht die Qualität der anderen deutschen Gerichte auf der Karte-​einmal deutsche Küche hier reicht uns aber-​das sollte man wohl besser lassen.
Der Sohn des Hauses bediente uns übrigens überaus freundlich, gar herzlich und nahm auch unsere Reklamationen ohne jeden negativen Kommentar entgegen. Die niedrige Bewertung des Service bezieht sich ausdrücklich nicht auf die Bedienung am Tisch, sondern auf die genannten negativen Punkte im Service des Hausherren.