Was wäre ein Golfplatz ohne ein Restaurant? Ein besonders schönes Exemplar findet sich auf dem Golfplatz von Owingen, das von Christian Klemm bewirtschaftet wird. Das denkmalgeschützte Gebäude ist herrlich hergerichtet und wird schön auf der Website des Golfclubs unter«Gastronomie» präsentiert. Innen sind die Holztische in angenehmer Entfernung platziert, passend zum gesamten Ambiente ist auch die Beleuchtung, wie etwa der herrliche Leuchter im Eingangsbereich und der knarzende Holzboden. Der vom Club verliehene Name«Birdie Stuben» ist vermutlich nur für Golfenthusiasten zugänglich, da gefällt mir Hofgut Lugenhof schon deutlich besser, weil sich hier Ambiente und Namen entsprechen. Die Speisenkarte ist wohltuend übersichtlich, es gab während unseres Besuches zum Saisonauftakt nur drei Hauptspeisen, daneben noch ein halbes Dutzend Vorspeisen und einige Suppen. Daneben wird für den«kleinen Hunger» noch Currywurst und vergleichbares angeboten. Wir kombinierten die Hauptspeise Lammrücken(19,50 €) mit dem Zusatzangebot(6,90 €), das alle anderen, hier beschriebenen Gänge umfasste. Vorab Brot mit Schmalz, dazu fruchtige Oliven. Ein frischer grüner Salat, der mit viel Feldsalat ausgestattet war, wurde von einem italienisch orientierten Vorspeisenteller begleitet: Die Champignons, die Paprika, die Tomaten schmeckten so frisch und intensiv, eindeutig so, wie kurz vorher nur für uns angemacht. Der Schinken und der Mozzarella passten hervorragend zum würzigen Olivenöl und Balsamico. Bei der Suppe wurde die asiatische Vorliebe sichtbar, eine sämige Kürbissuppe mit Curry und Kokos. Der Lammrücken wurde als Carrée serviert, rosa und zart. Grandios die intensive Sauce, sowie das Gemüse(darunter auch Fenchel) und das Kartoffelgratin, heiß präsentiert. Als Nachspeise wurden eine kleine Kugel zartes Vanilleeis mit Himbeersauce(ohne Kerne!), in einem Glas ein Schaum von Passionsfrucht und daneben eine Mokka-Crème brûlée serviert. Das Essen in den Einzelgängen und in der Kombination hervorragend und in sich stimmig. Wir waren zu Beginn der Saison zu Gast und ich wünsche mir, dass dieser Standard auch während der Hochsaison gehalten werden kann. Die Weinauswahl ist überschaubar und bei den weißen Flaschen vorwiegend lokal orientiert. Wir wählten den Cuvée der Linzgauköche zu 22,00 €. Die 0,75 l Flasche Wasser wird mit 4,20 € berechnet, der Prosecco als Apéritif mit 3,20 €. Der Service kam sichtlich erholt aus dem Urlaub und war bester Stimmung.