Kunsthalle Dominikanerkirche

Mir gefällt die Nutzung des Kirchenschiffs als Ausstellungsraum — die neue Direktorin scheint einiges Provokantes hier vorzuhaben. Ich werde diesen Ort im Auge behalten…

Vermutlich bin ich einfach nur zu verwöhnt von anderen Museen und Galerien, aber hier hatte ich beim Besuch der Franz Hecker Ausstellung (im Frühjahr 2014) beständig das Gefühl, dass die Kunsthalle deutlich hinter den eigentlichen Möglichkeiten zurück bleibt.
Die großen, hellen und hohen Räumen im Innenschiff der Kirche werden links ergänzt von engen, schmalen Gängen und ein paar mittelgroßen Räumen, der Muff der 80er/​90er wird durch ein paar wahllos platzierte schwarze Möbel auch nicht besser.
Die Gemälde waren sehr eng gehängt, einige Bilder der Ausstellung fehlen im Katalog (warum, bleibt unklar), manchen Leihgebern werden nur mit einem Teil der entliehenen Bildern erwähnt (wie das Carolinum, das anscheinend zwei Bilder zur Verfügung gestellt hat) — überhaupt bleibt unklar, warum in einer Ausstellung zum Thema «Landschaft» so viele Bilder aus dem Inneren von (Bauern)häusern wie «Dorfpolitiker», «Im Heuerhaus», mit Kirchen– oder Strassenszenen und Osnabrücker Weihnachtsmarkt bei Nacht gezeigt werden. Im Film, der auch die Nebenräume mir beschallt, wird dann die Radierung «Unser Apfelbaum» als «Apfelblüte» bezeichnet, zum willkürlichen Sammelsurium an Bildern, Radierungen und Skizzen kommt auch noch mangelnde Sorgfalt bei den Informationen.

Die interessantesten Kunstausstellungen in Osnabrück werden im Ambiente der beeindruckenden Dominikanerkirche präsentiert. Tipp: Während der Osnabrücker Kulturnacht ist hier der Eintritt frei!

Die Kunsthalle der Dominikanerkirche bietet immer wieder interessante und lehrreiche Austellungen, auf Wunsch auch mit Führung (Vorbestellung).
Der Dominikaneorden entstand um 1215 in Südfrankreich. In der Baukunst zeigt sich die Forderung des Ordens, die Vereinfachung und weite übersichtliche Räume.
Der Chor der Osnabrücker Dominikanerkirche wurde im späten 13. Jahrhundert erbaut. Das Querschiff und die beiden Joche des zweischiffigen Langhauses mit hohem Mittelschiffen und niedrigen basilikalen nördlichen Seitenschiffen wurden vermutlich erst um 1432 fertiggestellt. Das Kloster selbst wurde im 16. Jahrhundert ausgebaut.
Heute versteht sich die Dominikanerkirche als Ausstellungsforum für zeitgenössische Kunst.
Mit der Namensgebung Kunsthalle Dominikanerkirche verbindet sich eine programmatische Absicht, die der Rat der Stadt 1991 durch Beschluss offiziell bekräftigte. Das Ausstellungsprogramm der Kunsthalle Dominikanerkirche zielt auf einen bestimmten Typus von inszenierten raumbezogenen Präsentationen. Mit ihnen möchte die Stadt die Auseinandersetzung mit der heutigen Funktion und Rolle von Kunst sowie ihre ästhetische Erfahrung fördern und in Gang halten.