Felix-Nussbaum-Haus

Hier wird die Geschichte des Felix Nussbaum lebendig. Der Künstler hat auf beeindruckende Weise den Holocaust und die Stimmung von damals eingefangen. Zugegeben muss man sich auf die Architektur einlassen, Aber wenn man das tut, merkt man, wie sehr sie die Stimmung der Bilder unterstützt und verstärkt. Es ist zu empfehlen, sich einer Führung anzuschließen, weil dabei viel über das Leben Nussbaums und die Hintergründe der Bilder gesagt wird. Nur so kann man die Bilder richtig verstehen und sie zusammen mit der Architektur wahrnehmen. Und nur so entfaltet beides seine volle, eindringliche Wirkung.

Wir haben uns die Dauerausstellung des Felix-​Nussbaum-​Hauses im Rahmen einer Führung angesehen und können einen Besuch dieses Kunstmuseums uneingeschränkt weiterempfehlen.
Das Konzept, die Stimmung des jüdischen Künstlers Felix Nussbaum (1944 in Auschwitz ermordet) durch die Architektur des Ausstellungsortes und eine entsprechende Platzierung seiner Bilder nahe zu bringen, ist meines Erachtens sehr gelungen.
Die Dame, die uns die Ausstellung näher brachte, kannte sich ersichtlich in Kunst und Kunstgeschichte aus, bot Bildinterpretationen an und erklärte die Architektur des Felix-​Nussbaum-​Hauses, das übrigens eines der Hauptwerke von Daniel Libeskind ist, dem Architekten, der 2003 die Ausschreibung für den Neubau des Freedom Towers in New York gewonnen hat.
Wir (27 bis 61 Jahre alt) waren zu sechst in der Ausstellung — und sind nachhaltig beeindruckt.

Eine Führung ist auf jedenfall hilfreich, da die bedrückende Atmosphäre so auch verarbeitet werden kann. Häufig werden dem Künstler andere Künstler gegenübergestellt, die einen Zuasmmenhang zur Zeit oder zur Person Nussbaums bilden, das ist dann auch die einzige aber oft sehenswerte Abwechslung. Eine besondere Stimmung bietet auch der Außenraum und sei es nur zum Entschleunigen.

Die neue Ausstellung beginnt am 7. 12 — 19.04.2009
Thema: Die verborgene Spur — Jüdische Wege durch die Moderne
2008 ist das 10 jährige Jubiläum des Museums.
Daher wurde eine aussergewöhnliche Ausstellung vorbereitet, diesmal mit Ausstellungsstücken aus Europa und USA.
Ausgestellt werden Werke neben Felix Nussbaum von Marc Chagall, Kitaj, Mark Rothko, Max Liebermann, Revecca Horn.
Hier geht es um jüdische Tradition und Kultur der letzten zwei Jahrhunderte.
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel.