Grübelsbrunnen

(Siehe Foto unten) Der Grübelsbrunnen wurde nach einem Entwurf von Friedrich Wanderer gefertigt und 1881 auf dem Inneren Laufer Platz aufgestellt. Er steht damit heute nicht weit von dem Platz entfernt, wo sich bis 1945 das Geburtshaus und die spätere Wohn– und Arbeitsstätte Grübels befand. Heute steht dort das Haus Grübelstraße 8. Die Grübelstraße führt vom Inneren Laufer Platz in südlicher Richtung zur Pegnitz hinab und wurde kurz nach dem Tod des Dichters im Jahr 1809 nach ihm benannt. Johann Conrad Grübel (1736 – 1809) war ein Nürnberger Handwerker und Mundartdichter. Er verfasste über 20 000 Verse, arbeitete als Flaschner und bekleidete zahlreiche Ehrenämter. Er hat unter anderem den Sebalder Nordturm gedeckt. Ein Jahr vor seinem Tod wurde er in den Pegnesischen Blumenorden (Nürnberger Sprach– und Literaturgesellschaft) aufgenommen, beigesetzt ist er auf dem Johannisfriedhof. (Siehe Foto unten) Das Postament ist mit Figuren und Reliefs aus Grübels Gedichten geschmückt und im Stil des Rokoko verziert. (Siehe Foto unten) Die nach einem Modell von Johann Rössner in der Kunstgießerei Lenz gegossene Figur des Dichters mit einem aufgeschlagenen Buch in der linken Hand und dahinter einigen Flaschnerwerkzeugen als Hinweis auf seine Handwerkertätigkeit.

Das 1881 geschaffene Brunnendenkmal zu Ehren des Nürnberger Poeten und Stadtflaschners Johann Konrad Grübel befindet sich seit 1983 auf dem Inneren Laufer Platz direkt vor dem Willstätter-​Gymnasium. Auf der gegenüberliegende Seite führt die Grübelstraße in Richtung Andreij-​Sacharow-​Platz, Mensa und Pegnitz.
Obwohl der 1736 geborene Johann Konrad Grübel mit seinem Namen wohl besser Philosoph geworden wäre, entschied er sich zuerst einmal für eine Handwerkerlaufbahn; er wurde Flaschner (heutzutage wohl so etwas wie ein Installateur). Sein Haus und seine Werkstatt hatte er vom Vater geerbt, beide befanden sich am Schießgraben, welcher mittlerweile Grübelstraße heißt.
Als Stadtflaschner erledigte er Arbeiten an öffentlichen Gebäuden, zudem vertrat er sein Handwerk im Rat der Stadt, war Gassenhauptmann für sein Quartier und somit für die Unterbringung fremder Soldaten zuständig.
Als Poet verschrieb (sic!) er sich dem heiter-​besinnlichen Mundartgedicht. Goethen schrieb 1805 über Grübel: «Er steht wirklich in allen seinen Darstellungen und Äußerungen als ein unerreichbares Beispiel von Geradsinn, Menschenverstand, Scharfblick, Durchblick in seinem Kreise da, dass er demjenigen, der diese Eigenschaften zu schätzen weiß, Bewunderung ablockt. Keine Spur von Schiefheit, falscher Anforderung, dunkler Selbstgenügsamkeit, sondern alles klar, heiter und rein, wie ein Glas Wasser.»
Grübel war ein erfolgreicher Handwerker, doch im Privatleben war ihm dieser Erfolg nicht beschert. Es waren unruhige Zeiten, sowohl seine Ehefrau als auch seine neun Kinder starben vor ihm, doch es war eben typsch Grübel, dass dieser (laut Goethen) «in schlimmen Tagen sich in gleichem Humor erhält, und über die außerordentlichen Übel sowie über die gemeinern, sich erhaben fühlt.» [Sicherlich, bei neun Kindern mag man zweifeln, ob sein Privatleben nicht doch erfolgreich war…]
Seine letzten Jahre bis zu seinem Tode 1809 verbrachte er in Einsamkeit, wie es sich für einen richtigen Künstler ja auch gehört!
Nun ja, das Brunnendenkmal.
Das Brunnendenkmal zeigt Grübel wohlwollend lächelnd, rokoko-​typisch gekleidet mit Zopf, in einem Büchlein lesend, die rechte Hand auf einem Stock gestützt. Ein Sockel steht hinter ihm, auf diesem befindet sich allerlei Flaschnerzeug.
Eine Plakette oder ein Hinweis, wer dieser Typ war, befindet sich an diesem Denkmal nicht. Und selbst ich, der ich doch jahrelang auf meinem Schulweg an diesem Brunnen vorbelief und mich ab und an auf seinen Stufen niederließ, habe nie etwas von diesem Grübler erfahren.
Jetzt weiß ich’s aber.