Das ist mal ein ganz besonderer Laden. Geh dort hin, wenn Du mal das Gefühl haben willst, bei Deiner Oma oder Uroma im Wohnzimmer zu sitzen. Dort ist einfach alles original Gebäude, Interieur und Essen, alles wie vor 80 Jahren. Absolut urig und gemütlich. Das Essen ist einfach klasse. Habe nur Rehbraten bestellt bekommen hab ich dazu noch né Suppe und eine Nachspeise. Preise sind auch ok. Das Publikum dort passt auch da hin das muss aber in dem Fall so sein. :) Ach ja, Bedienung passt dort auch rein Auch wenn die noch nicht 80 ist :) Muss man erlebt haben wichtig: vorher in Omamodus schalten!
Testtw
Classificação do local: 3 Reichertshausen, Bayern
omas wirtshaus Genußmogul Wolfram Siebeck hat einmal geschrieben, daß ihn im Grunde genommen die allerorten aufflammende Begeisterung für Omas Küche anöde. Er habe zwar nichts gegen Pellkartoffel, aber bitte nur in Verbindung mit Kaviar und Crème fraîche. Da haben wir den Salat, wir die wir nur von goldenen Knollen, allerdings mit Geschmack, Salz und Butter träumen dürfen. Aber es zwingt uns ja niemand, dem erlauchten Esser bedingungslos zu folgen. Deshalb freue ich mich, und Sie hoffentlich mit mir, wenn es noch Omawirtshäuser gibt, in denen eine schlichte, aber wohlschmeckende Kost angeboten wird, womöglich noch in der passenden Umgebung. Wenn sich die Köchin bemüht, gute Produkte zu bekommen, die sie dann, von ihrer Mutter abge-schaut, ohne Schnörkel auf die bezahlbaren Teller bringt, dann sind wir einfachen Esser auch zufrieden. In einem Punkt gebe ich dem silberbärtigen Kochlöffelbarden aber recht, eine Ausrede für Einfallslosigkeit darf die viel zitierte Oma bitte nicht sein. In so einem Haus, besser gesagt: so einer Stube, darf es dann schon einmal vorkommen, daß etwas nicht ganz so gut gelingt, aber im Großen und Ganzen muß es passen. Das war jetzt eine Grundsatzerklärung meinerseits zum Armeleuteschmankerl Ganze Kartoffel mit Butter und Kas, dem ich immer wieder mit großem Genuß am häuslichen Küchentisch huldige. Im Wirtshaus gibt es so etwas sowieso nicht. Nur ein paar Autominuten vom Nürnberger BR-Sender, im Ortsteil Gebersdorf, habe ich vor vielen Jahren eine beinahe malerische Omawirtschaft entdeckt und dort oft und gut gegessen. Ein später Mittag im Februar, der Biergarten kann nicht verführen, dafür die warme, niedrige Stube, die schon mehr einem Wohnzimmer gleicht. Die Holzverkleidungen sind lindgrün gestrichen, was dem niedrigen Raum im ehemaligen Probsteihof recht gut tut. Seit 1771 ist die Wirtschaft im Besitz der Familie Voit/Schmitt und bestimmt standen dabei auch einige Omas am Herd. Auf der umlaufenden Bank sitzen lauter Stammgäste, nur ich, der Neuling, schau von meiner Vorspeise auf, einem Jungen Salat Rapunzel mit knusprigen Speckwürfelchen und Buttercroutons(10,50DM), weil ein tizianroter Mercedes in schwarzer Lacklederhose, wie jeden Mittag, das Essen für die Firma holt. Wenn schon in Franken, dann muß es auch ein Klassiker sein, Ofenfrisches Schäufele mit rohem Kloß und Salat(17,50DM). Das Fleisch ist weich, mit krossem Kruschperl, die Soße klar, etwas langweilig. Im Salat gibt es dafür sogar Kürbisstückerl. Prima! Leider tönt gerade Heino unüberhörbar aus dem Wohnzimmerradio, die Erikastöckerl vor den Sproßenfenstern und die kleinen, frischen Röserl auf den Tischen blicken verschämt zur Seite. Aber die Oma mag’s. Und die Meckifguren auch. Diese Mal verzichte ich auf die Nachspeise, erinnere mich aber noch zu gut an ein besonders leckeres Adventschmankerl: Hausgemachtes Lebkuchenparfait mit heißen Zimtkirschen und Sahne(9,50DM). Schnell noch ein Blick zu den sündigen Röhren, die gerade hinausstöckeln. Ja, so eine echte Omawirtschaft hat schon was die zeit blieb stehen im Voit, der Garten ist ein romantischer Genuß anno 1998, aktualisiert 2008